SPD Grafschaft

Photovoltaik auf Grafschafter Dächern

13.04.2021 - 11:02

Grafschaft. Erfreulicherweise hat die Gemeindeverwaltung Grafschaft jüngst Investitionen in Photovoltaik in Höhe von 659.100 Euro für das Jahr 2021 vorgeschlagen.

Der Klimawandel erfordert den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe, dies ist unbestreitbar. Gleichzeitig hat die Bundesregierung vor allem unter Sicherheitsaspekten den Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen und die letzten sechs Atomkraftwerke sollen bis 2022 abgeschaltet sein.

Also drängt die Zeit, denn wir brauchen auch zukünftig Strom, wollen mobil sein und im Winter nicht frieren.

Die Windkraft, deren Anlagen mittlerweile immer effektiver werden und ca. 50 Prozent des Stromes aus erneuerbaren Energien liefert, kann derzeit in der Grafschaft nicht zum Einsatz kommen.

Folglich ist der Ausbau der Photovoltaik in der Grafschaft umso wichtiger und jeder sinnvoll in Photovoltaik investierte Euro ist von Bedeutung.

Daher begrüßen die Sozialdemokraten, dass als erste Schritte in die richtige Richtung die Kitas in Gelsdorf, Lantershofen, Leimersdorf und Esch sowie das Bürgerhaus Ringen mit Solarmodulen bestückt werden sollen. Auch das Feuerwehrgebäude am Rathaus ist mit ca. 28 kwp in der Planung.

Die Vorschläge der Gemeindeverwaltung enthielten zudem die Idee, im Bereich des Rathauses wegen des dortigen höheren Stromverbrauchs weitere Solarmodule zu installieren. Im Prinzip war diese Idee richtig. Doch sollten nur zum Zwecke der Aufbringung der Solarmodule am Rathaus Carports für 350 000.- Euro gebaut werden, die ansonsten nicht benötigt werden, was die Sache enorm unwirtschaftlich gemacht hätte.

Die Dringlichkeit des Ausbaues der erneuerbaren Energien relativiert ökonomische Überlegungen, doch bleiben ökonomische Überlegungen wichtig. Ziel sollte der Gleichklang von Ökonomie und Ökologie sein.

Für das gleiche Geld wie für Photovoltaik auf den zu erstellenden Carports erhält man bei Anbringung auf vorhandene Dächer eine ca. fünffache Energieausbeute zum gleichen Preis und dies bei einer wesentlich besseren Kosten- und Ertragsrechnung. Zudem wird eine fünffach so große Einsparung an CO2-Ausstoß erzielt.

Daher war der Verzicht auf den Bau von Carports am Rathaus vollkommen richtig.

Die so eingesparten Gelder sollten aus sozialdemokratischer Sicht so schnell wie möglich anderenorts für Photovoltaik eingesetzt werden, am besten noch im Jahr 2021. Für 659.100 Euro bekommt die Gemeinde Solarmodule mit rund 600 kwp, die ca. 600Tausend Kilowattstunden pro Jahr an Strom erzeugen können. Zum Vergleich sei erwähnt, dass ein Bürger pro Jahr ca. 1500 kwh verbraucht.

Auch wenn Ökonomie angesichts der Klimagefahren nicht im Vordergrund stehen sollte, ist gleichzeitig ihre vollkommene Vernachlässigung fahrlässig.

Die Solarmodule auf gemeindlichen Gebäuden sind ein Beitrag der Gemeinde Grafschaft zur Energiewende und gleichzeitig sind diese Solarmodule ein Modell für alle Bürger der Grafschaft, gleichfalls in Photovoltaik zu investieren. Eine ausreichende Wirtschaftlichkeit ist dabei eine gute Motivation für den Bürger, der im Laufe der Zeit sein Geld zurückerhält und gleichzeitig mit dem guten Gefühl belohnt wird, etwas für den Klimaschutz und eine nachhaltige Zukunft getan zu haben.

Wird nunmehr in einem größeren Maßstab gedacht, ist folgendes zu sagen: Wird der CO2-Ausstoß durch erneuerbare Energien in Deutschland drastisch reduziert, so leisten wir unseren notwendigen Beitrag zur Abschwächung der Klimakatastrophe. Doch wird dieser Beitrag allein keineswegs ausreichen, global die Dinge zum Besseren zu wenden. Allerdings kann Deutschland einen Modellcharakter für andere Staaten haben, wenn wir durch neue Technologien, geringeren Energieverbrauch und erfolgreicher Umsetzung der Energiewende und weitere Initiativen eine nachhaltige Zukunft sichern.

Wirtschaftlich sich rechnende erneuerbare Energien sind auch deshalb wichtig, damit die Diskussion über neue Kernkraftwerke gar nicht erst aufkommt. Anderenorts werden kleinere modulare Kernkraftwerke geplant, die angeblich sicherer sein sollen. Doch sollte man alle Kosten der Kernkraft zusammenrechnen und dann wird erkenntlich, wie teuer Kernkraft wirklich ist. Erneuerbare Energien haben das Potential, billiger zu sein und daher sollten wir sie klug entwickeln und einsetzen und dies so rasch wie möglich.

Die Sozialdemokraten freuen sich, dass es Fortschritte in der kleinen Gemeinde Grafschaft gibt, mag der Beitrag auch noch so bescheiden sein.

Pressemitteilung

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