Parents for Future Wachtberg hoffen auf ökologisches Verständnis

Sind die Pappeln in Berkum noch zu retten?

11.01.2021 - 14:26

Wachtberg. Es war nach Ansicht der Parents for Future ein trauriger Rückschlag, dass ein ganzes Ensemble stattlicher Pappeln im Berkum der Motorsäge zum Opfer fallen könnte. Der Hintergrund war, dass entlang des neu geplanten Fahrradwegs hinter dem Gut Holzem (Berkum/ L 123) der landschaftsprägende Baumbestand von überwiegend Pappeln wegen angeblicher Probleme mit der Verkehrssicherheit abgeholzt zu werden droht.

Zwar versuche man, Nachwuchspflanzungen ins Auge zu fassen.

Aus Sicht der Parents besteht aber die Gefahr, dass beim „professionellen Motorsägeneinsatz“ möglicherweise zu radikale Einschnitte vorgenommen werden und das landschaftsprägende Bild und der ökologische Wert dieser Baumgruppen kaum mehr erhalten bleiben würden. Wenn man neue Ersatzbäume einsetzen wolle, werde „Licht und Luft“ zur stabilen Entwicklung und dem dauerhaften Gedeihen von Nachpflanzungen benötigt, erinnern die Parents in einer Pressemitteilung. Das wäre nur erreichbar, wenn es einen „unbotmäßig heftigen Rückschnitt des alten Baumbestandes“ oder gar zu zahlreichen Fällungen des bestehenden Altbaumbestandes kommen würde.

In einem Schreiben an die Verantwortlichen bitten die Parents nun, so wenig wie möglich in den gewachsenen Bestand einzugreifen und genügend Totholz im Bestand zu belassen, um beispielsweise Höhlenbrütern Nistmöglichkeiten zu bieten. Auch ist die Insektenvielfalt deutlich größer, wenn sich verstoffwechselnde Biotope bilden könnten. So plädieren die Parents auch dazu, auf der anderen Seite dieses Radwegabschnitts verschiedene Teilheckenstreifen und wenn möglich Blühstreifen anzulegen. In der Ausführungsplanung sollten auch schattige Ruhebänke berücksichtigt werden.

Die Parents weisen auf die enorme Bedeutung von Bäumen für das zukünftige Klima hin. Neben der Speicherung von CO2 und dem Binden von Feinstaub kommt gerade entlang von Fahrrad- und Fußwegen die Schatten spendende Wirkung zur Geltung.

Man hoffe, so in der Pressemitteilung weiter, dass die in den Koalitionsvereinbarungen zwischen CDU und den Grünen im Wachtberger Gemeinderat und im Kreis „ökologische und zukunftsfreundliche Komponente“ zur Geltung komme, wenn der Naturschutzbeirat des Kreises hierüber tagt und entscheidet. Die Parents denken aber jetzt schon an die nächste Baustelle zum gleichen Thema: Den Rückbau des Berkumer Wegs (die Strecke zwischen Gimmersdorf und Berkum, ehemals K 14) als reine Fahrradstraße. Hier solle eine durchgehende Alleepflanzung vorgesehen werden. „Auch wenn es bis zur schattigen Ausprägung der Baumkronen sicher viele Jahre dauern würde, muss schon heute vorgedacht werden, was im Zuge der Generationenverantwortung morgen für eine lebenswerte Zukunft benötigt wird“, zeigen sich die Parents zuversichtlich.

Pressemitteilung

Parents for Future Wachtberg

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17.01.2021 11:32 Uhr
Kristian Lempa

Völlig richtig. Es gibt nur ein Dilemma zwischen Verkehrswende und Umweltschutz, wenn die Politik fantasielos ist. Ich bin mir sicher in unserer Verwaltung ist man da kreativer.



11.01.2021 16:52 Uhr
Baur

Hoffe, dass es endlich zu dem Fahrradweg kommt!
Die Pappeln sind absolut zu vernachlässigen. In Wachtberg sind soviele "Ersatzmassnahmen" gepflanzt worden, dass es hier nicht auch noch zu einem Ausgleich kommen soll (muss).
Man kann eine Maus melken, wenn man den Eimer unter die Maus bekommt.



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