Der Gastro- und Tourismusbranche im Landkreis fehlen Azubis und qualifizierte Mitarbeiter
„Tourismuscluster“ soll Nachwuchssorgen beheben
Cochem-Zell. In Form eines sogenannten Tourismusclusters für den Landkreis arbeiten die Zukunftsallianz Cochem-Zell (ZaC) und die Strategieberatungsgesellschaft Project M bereits seit 30 Monaten zusammen. Sie wollen in diesem von Leadermitteln der EU zu 75 Prozent finanzierten Projekt (Gesamtkosten 320.000 Euro) eine zukunftsorientierte Lösung zur Unterstützung des Tourismus in Cochem-Zell erarbeiten. Denn hier ist Not am Mann angesagt, wie es Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack beim Frühjahrsempfang im Kreishaus mit eindeutigen Zahlen belegen kann. Die sprechen eine äußerst negative Sprache und betteln förmlich um zeitnahe Lösungen. So blieben 13 von 13 Ausbildungsstellen für Restaurant-Fachmann/Fachfrau im Berichtsjahr 2016/2017 komplett unbesetzt. 16 von 24 Stellen waren es bei den Hotelfachleuten und bei den Köchen blieben immerhin noch 7 von 25 Stellen offen. In dem Bestreben noch weitere Ausbildungsplätze anzubieten sieht der wissenschaftliche Leiter des auf Strategieberatung im Tourismus spezialisierten Unternehmens Project M keinen Sinn, wenn sich sowieso niemand bewirbt. Falsch wäre es allerdings auch, nicht mehr auszubilden und/oder jede Hoffnung auf einen guten Auszubildenden fallen zu lassen. Laut Quack muss es das Ziel sein, dass am Kreis Cochem-Zell als „hervorragende Ausbildungsstätte“ auf dem Sektor Tourismus, kein Weg vorbeiführt. Exakt hier setzt das Tourismuscluster Eifel-Mosel-Hunsrück an. ZaC und Projekt M wollen hier verschiedene Tourismus-Akteure z.B. in Verbindung mit der Berufsbildenden Schule, Gastronomiebetrieben, der IHK und der HwK, den Hochschulen, den Touristikern und den Arbeitsagenturen zusammenbringen. „Es geht um Fachkräftesicherung durch Qualitätsentwicklung in den Bereichen Innovation, Ausbildung und Infrastruktur im Gastgewerbe“, stellt Quack klar. So sollen nicht nur neue Kontakte entstehen, sondern es muss das Ziel sein, jungen Menschen zu vermitteln, dass es cool ist im von Vielfalt geprägten Bereich des Tourismus zu arbeiten. Natürlich muss bei aller Wertschätzung für die Arbeit und die Vermittlung von deren Sinnhaftigkeit auch eine adäquate Bezahlung her. Als Glücksbringer für die Gesellschaft, bezeichnet Gereon Haumann, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Rheinland-Pfalz, die Beschäftigten im Hotel- und Gaststättengewerbe. „Denn die tragen dazu bei, dass die Menschen am Urlaubsort die schönsten Momente und Stunden des Jahres erleben“, so Haumann. Diesbezüglich spricht Heinz-Dieter Quack auch die Kampagne „richtiggemacht-tourismus.de“ aus dem Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes an. Hier wird gezeigt, wie es gelingen kann, junge Menschen für Berufe im Tourismus zu interessieren. Diese Kampagne setzt dabei gezielt auf das Internet, Youtube und die sozialen Medien als Multiplikator-Plattform. So zeigt der Fachmann für Tourismus auch die in Cochem-Zell einzigartigen Voraussetzungen auf, die das neue Tourismuscluster zu Erfolgen führen wird. Diesbezüglich bestätigt er, dass man vor Ort über kreative und engagierte Leuten mit guten Ideen verfügt. Hier sollte man alsbald „Leuchtturmprojekte“ entwickeln die im Rahmen von Ideensammlungen bei Workshops entstehen, so die Ansichten von Tourismuscluster-Managerin Norina Menne und Wirtschaftsförderer Dirk Barbye. Bis Mitte 2021, also noch vor dem Ablauf der Pilotphase des Cluster-Projektes, soll es dahingehend eine Auswertung geben. So ist sich Prof. Quack seinen Ausführungen zufolge auch ziemlich sicher, dass man die gesetzten Ziele in den nächsten Jahren zum Wohl der Tourismusbranche erreichen wird. TE