Politik | 14.11.2025

Ehrenamt und Finzlage im Fokus

Westerwälder Kommunalkongress

Schlussrunde beim Westerwälder Kommunalkongress der Christdemokraten (v.l.n.r.) mit Guido Mallm, Boris Nannt, Eva Keil-Becker, Alexandra Marzi, Dr. Ralf Kölbach und Dr. Hans Ulrich Richter-HopprichFoto: Paul Hannus

Wirges.Die Kommunalpolitische Vereinigung (KPV) Westerwald und die CDU-Kreistagsfraktion hatten erneut zum Austausch über Kommunale Themen eingeladen.

Dr. Hans Ulrich Richter-Hopprich (Vorsitzender der KPV Westerwald) und CDU-Kreisvorsitzende Jenny Groß, MdL, machten zu Beginn deutlich, dass der Kongress auf praxisnahe Impulse, Orientierung und Vernetzung für Mandatsträgerinnen und Mandatsträger sowie alle, die kommunal Verantwortung tragen, setze.

Richter-Hopprich hob hervor, dass die rheinland-pfälzische Kommunalverfassung es ermögliche, dass insbesondere Ehrenamtler eine Vielzahl von Entscheidungen „mittendrin in der Gesellschaft“ und „vor Ort“ treffen können.

Allerdings müsse eine ehrliche Debatte darüber geführt werden „was kann den Kommunen noch aufgeladen werden“ und „wie erfolgt eine angemessene Finanzausstattung für den kommunalen Bereich“.

Den Startimpuls als Referent setzte Landrat Achim Schwickert mit „Die Kommunen im Westerwald – Situation und Ausblick“. Er rief zu einer realistischen Selbsteinschätzung bei Bund, Land und Kommunen auf.

Das Land verkünde „große Zahlen“, die sich jedoch beim Herunterbrechen auf Jahre, einzelne Ortsgemeinden und Einwohner „als klein erweisen“. Ihn ärgere vor allem der damit verbundene Verwaltungsaufwand durch Genehmigungs- und Prüfverfahren, der oft hohe Kosten verursache.

Er rief dazu auf, das Potential der Ehrenamtler in den Gemeinderäten stärker zu nutzen. Vor Ort seien Prioritäten oft besser einzuschätzen. Wenig Verständnis zeigte er dafür, dass wegen haftungsrechtlicher Rahmenbedingungen sich oft davor gescheut werde, Verantwortung zu übernehmen.

Stabile Kreisumlage

Stabilität versprach Schwickert den Kommunen bei der Kreisumlage. Diese soll nach den Vorstellungen der Verwaltung auch im Jahr 2026 bei 43 Prozent liegen, was einen Rückgang der Einnahmen für den Kreis von 7 Millionen Euro bedeute.

Der Kreis wolle 2026 insbesondere bei Breitband-Ausbau, Straßen und Schulen investieren. Zielsetzung sei dabei immer, wirtschaftliche Entwicklung für die Unternehmen im Westerwaldkreis zu ermöglichen und zu fördern. Dies komme letztlich den Bürgern und Kommunen zugute.

Dr. Gerd Landsberg, bis 2023 Hauptgeschäftsführer beim Deutschen Städte- und Gemeindebund, forderte einen Mentalitätswechsel: „Wir dürfen uns nicht in Kleinigkeiten verlieren.“ Bei der Digitalisierung müsse insbesondere das Massengeschäft angepackt werden.

Auch der von der Bundesregierung angestoßene „Bauturbo“ führe nach vorne. Beim Naturschutz müsse stärker abgewogen werden. Fach- und Arbeitskräftemangel müssten durch qualifizierte Zuwanderung und die Aktivierung von Erwerbslosen angegangen werden. Letztlich helfe auch das Vertrauen in die eigene Kraft.

„Sicherheitsplanung bei Veranstaltungen zwischen Vorschrift und Vergnügen!“, diese Thematik behandelte Projektmanagerin und Sicherheitskonzept-Expertin Brigitte Rottberg. Sie zeigte unter dem Titel „Et hätt noch emmer joot jejange – und wenn nicht?“ auf, wie Vereine und Kommunen den Spagat zwischen behördlichen Auflagen, tragfähigem Sicherheitskonzept und unbeschwerter Feierkultur meistern können.

Wichtig sei es, bei der Gefahrenbewertung die jeweilige Größe der Veranstaltung einzuschätzen und hierauf passende Maßnahmen zu treffen. Zufahrtschutz sollte nicht von Aktionismus geprägt sein, sondern die „Kirche im Dorf lassen“. Es sollte nach ihren Überlegungen alles versucht werden, um Veranstaltungen möglich zu machen. Dr. Hans Ulrich Richter-Hopprich dankte Brigitte Rottberg für die Versachlichung der Materie und den Vorschlag „mit einer realen Gefahreneinschätzung auf dem Boden zu bleiben“.

Wäller Mut führt weiter

Von Alexandra Marzi, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Wirges und Mitglied im KPV-Bundesvorstand, moderiert, ermunterte die Gesprächsrunde „Wäller Mut statt German Angst“ mit Dr. Ralf Kölbach (Westerwaldbank eG), Boris Nannt (Akademie Deutscher Genossenschaften e. V., Brigadegeneral a. D.) und Eva Keil-Becker (BECKER Hörakustik, Europäische Union der Hörakustiker e. V.) zu mehr Mut, Verantwortung und Optimismus in herausfordernden Zeiten.

Boris Nannt gab den Teilnehmenden als Ansporn für die Arbeit in den Kommunen das Pippi-Langstrumpf-Motto „Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe“ mit auf den Heimweg.

Quelle:Pressemitteilung der CDU Kreistagsfraktion

Schlussrunde beim Westerwälder Kommunalkongress der Christdemokraten (v.l.n.r.) mit Guido Mallm, Boris Nannt, Eva Keil-Becker, Alexandra Marzi, Dr. Ralf Kölbach und Dr. Hans Ulrich Richter-HopprichFoto: Paul Hannus

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Ahrtalbahn: Feierliche Eröffnung am 12. Dezember

  • Werner D.: Welcher vernunftbegabte Mensch kommt denn so nahe an die stromführende, ca. 5,5m hohe Oberleitung? Außer man klettert auf einen Zug. Davon ab hat doch sowieso niemand etwas auf den Schienen zu suchen, das dürfte eigentlich jedem Menschen klar sein.
  • Daniel76: Für die Vögel ist der Abstand irrelevant. Ein Stromkreis muss geschlossen sein damit Strom fließen kann. Und wer unter einer Oberleitung auf Züge klettert- nun ja.
  • H. Schüller: Am 1. Dezember 2025 schaltet die DB AG den Strom auf der Ahrtalstrecke ein. Dann gelten überall an der Strecke wegen tödlicher Stromschlaggefahren offiziell "3 m Mindestabstand". Frage 1: Welcher Vogel...
  • Joachim Steig : Ein schönes PM-Statement der Mehrheitsfraktionen im Stadtrat. Für eine wirksame und bürgernahe Arbeit von Ortsvorsteher oder Ortsvorsteherin ist aber weniger das Auswahlverfahren als die Qualifikation des Kandidaten oder der Kandidatin entscheidend.
  • Klaus Brettner: ein Link wäre nicht schlecht
Imageanzeige
Anzeige Haushaltsauflösungen und Ankauf
Anzeige Holz Loth
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0483#
Steampunk-Abendmarkt "Zeitreise im Lichterglanz“, 14.11.25
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0492#
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0492#
Ganze Seite Andernach
Empfohlene Artikel

Meckenheim. Meckenheim. Bei der Mitgliederversammlung der Frauen Union (FU) Meckenheim wurde der Vorstand neu gewählt. Sabrina Gutsche ist weiterhin Vorsitzende, Ariane Stech ihre Stellvertreterin, Anne Viehmann Finanzwartin, Carolin Norden und Luisa Blome sind Beisitzerinnen. Elena Dahmen scheidet wegen Umzugs zum Jahresende aus. „Wir danken ihr für ihr jahrelanges Engagement und ihre große Zuverlässigkeit“, so Sabrina Gutsche.

Weiterlesen

Meckenheim. In seiner konstituierenden Sitzung hat der Rat der Stadt Meckenheim CDU-Ratsfrau Ariane Stech erneut zur ersten stellvertretenden Bürgermeisterin gewählt. „Wir freuen uns sehr, dass unsere erfahrene und angesehene Kollegin die Stadt Meckenheim weitere fünf Jahre vertreten wird“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Rainer Friedrich.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Sie verließ nach einem häuslichen Streit die Wohnung

Vermisst: Wo ist die 16-Jährige Alina aus Koblenz?

Koblenz. Seit Donnerstag, dem 13. November 2025, wird die 16-jährige Alina C. aus Koblenz vermisst. Nach einem häuslichen Streit verließ sie in den Abendstunden die Wohnanschrift in einem rechtsrheinischen Höhenstadtteil von Koblenz mit unbekanntem Ziel.

Weiterlesen

Hillscheid. Am Vorabend des 1. Advent, am Samstag, dem 29.11.2025, findet um 17:00 Uhr ein Adventskonzert unter dem Motto „Im Lichterglanz“ in der Kirche in Hillscheid statt. Das Vokalensemble TonArt unter der Leitung von Frank Hilgert, die Sopranistin Julie Grutzka und der Limburger Domorganist Carsten Igelbrink werden in dem ca. eineinhalbstündigen Konzert zur Einstimmung auf die beginnende Adventszeit traditionelle und moderne Stücke zu Gehör bringen.

Weiterlesen

Klare Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Orange The World

Neuwied. Am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, startet weltweit die UN-Kampagne „Orange The World“. Sie macht 16 Tage lang sichtbar, was noch immer Realität ist: Gewalt gegen Frauen und Mädchen findet täglich und überall statt.

Weiterlesen

Dauerauftrag 2025
Dauerauftrag
Rund ums Haus
Essen auf Rädern
Dauerauftrag
Baumfällung & Brennholz
Auftrag Nr. AF2025.000354.0, November 2025
Anzeigenauftrag #PR111825-2025-0046#
Anzeige Zeitreise im Lichterglanz -Steampunk Abendmarkt
Sonderpreis wie vereinbart
Seniorenmesse in Plaidt
Anzeigenauftrag #PR111825-2025-0047#
Seniorengerechtes  Wohnen wird ausgebaut
Anzeige Stadtwerke Andernach lt. Absprache mit Frau Jahnen-Kurtic
Kreishandwerkerschaft - Anzeige Bad
49/307639/2302647/4533221