Speere und Pfeile von Karl-Heinz Güttes an das Militärhistorische Museum Dresden gespendet

Mit der „Planet“ auf Forschungsreise

17.04.2014 - 14:37

Oberwinter. Peter Schonauer, ein Name, der den alten Oberwinterern vielleicht noch ein Begriff ist. Schließlich war der Großvater von Karl-Hein-Güttes, den viele Bürger aus seinem Einsatz gegen „Rastlose Beine“ oder mit Frau Hildegard als Tollitätenpaar kennen, von 1926 bis 1952 Bahnhofsvorsteher von Rolandseck. Doch nicht die Eisenbahn, sondern der Marine gehörte die wirkliche Liebe des gebürtigen Bonners. „Auf der „Planet“ zog es meinen Großvater in die Südsee, er war Ober-Vermessungsgast“, erzählt Güttes. Auf einem Tisch hat er Pfeile und Speere drapiert - bis zu 3,50 Meter lang. Ein Stück „Kriegsspeer“ stammt aus dem Jahre 1880. „Er wurde von mir eingehandelt am 17. Januar 1909 von den Salomon-Insulanern auf der Salomoninsel“, schreibt Peter Schonauer. 18 verschiedene Kriegspfeile, deren Spitzen mit Schlangengift getränkt waren, liegen ebenfalls auf dem Tisch. Sie waren 1910 mit einem Truppentransporterdampfer ins Kaiserreich gebracht worden. Güttes trennt sich von den historischen Dingen seines Großvaters. Auch von der Paradejacke mit den aufgenähten Goldknöpfen. Die Schätze wandern ins Militärhistorische Museum nach Dresden, werden der Ausstellung zum Ersten Weltkrieg, der sich zum 100. Mal jährt, beigefügt. Doch einiges hat er noch behalten. Zahlreiche Bilder von der S.M.S Planet, von der Mannschaft, seinem Großvater und dem Büchlein „Ein Kommando in der Südsee“ werden wohl weiter „Auf dem Hahnsberg“ verbleiben. Das Lesen der Broschüre ist äußerst spannend. Gottfried Schneider hat es verfasst. Mit blumigen Worten wird dort berichtet, wie die „Planet“ Kurs auf Rotterdam nimmt. Nizza und Remo werden beschrieben, der Seidenhandel in Hongkong taucht auf.

Von besonderer Eindruckskraft, der Kanakentanz in „Matupi“, „Sing-Sing“ genannt. Kokospalmenhaine tauchten vor den Augen der Seebesatzung auf, die Angst vor „Malaria“ ging um. Die Begegnung mit dem „Kannibalismus“ ist bestimmt etwas, auf das der normale Mitteleuropäer gerne verzichten möchte. „Ich habe deinen Vater gefressen“, galt da als Höflichkeitsbezeugung, Menschenfleisch galt da als ausgesprochene Delikatesse. Doch die Seefahrer hatten durchaus auch weit angenehmere Erlebnisse. Ein Landausflug im weißen Anzug, Strohhut und Gamaschen ließ die Blicke mancher Ureinwohnerinnen auf die schmucken Kerle aus Europa fallen. Die hatten natürlich auch einiges zu tun. Da galt es, in „Neu-Mecklenburg“ auf den Admiralitätsinseln Vermessungsarbeiten zu verrichten. Irgendwann im kalten Februar lief die „Planet“ den Heimathafen Bremerhaven an. Die Ehrenabteilung der 3. Matrosenartillerie-Abteilung hieß das Forschungsschiff willkommen. Ein Abenteuer war zu Ende, doch die Erinnerung blieb. Auch bei Karl-Heinz Güttes, der den Erlös aus der „Stiftung“ für das Museum der Kirchengemeinde Oberwinter spendet.

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K. Schmidt:
Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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