„Sinzig international“ startete im portugiesischen Kulturzentrum
Gelebte Interkulturalität
Sinzig. Auftakt zu viel „Multi-Kulti“ in Sinzig: Im portugiesischen Kulturzentrum in der Koblenzerstraße wurde unter großer Beteiligung der Auftakt in die Veranstaltungswoche begangen. „Sinzig international“ - unter diesem Motto steht die Veranstaltungswoche vom 13. bis 18. Juli, die das Bürgerforum Sinzig zusammen mit verschiedensten Partnern und Unterstützern organisiert hat. Außerdem wird am Sonntag, 19. Juli von 12 bis 21 Uhr auf dem Kirchplatz gefeiert. Dort geht das diesjährige „Multikulturelle Musikfest Kultur pur“ über die Bühne, das von den Ausländerbeiräten des Kreises Ahrweiler ausgerichtet wird. Der Auftakt der Veranstaltungsreihe war ganz bewusst ins Portugiesenzentrum gelegt worden. Denn dort gibt es jeden Monat die Reihe „Rotas“. Der Untertitel lautet: „Portugiesische Musik trifft Weltmusik“. Und das Portugiesenzentrum steht auch für die gelungene Integration der portugiesischen Gemeinde in Sinzig. Immerhin reicht die bis in den Sinziger Karneval. Prinz Adreano I. und Sentiaca Fernanda I. (Ehepaar Da Cunha) regierten die Sinziger Jecken in der Session 2013/2013. Dies sorgte übrigens in der ganzen portugiesischen Welt für Aufsehen. „Wo denn sonst?“ - Helena Barreto, die in Sinzig alle nur „Lena“ nennen, reagiert auf die Frage etwas überrascht. Das portugiesische Kulturzentrum ist in Sinzig so etwas wie das Sinnbild für interkulturelle Gemeinschaft und Multi-Kulti. Seit Jahrzehnten gehen die Sinziger gerne zu ihren Portugiesen - von großen Sommerfesten und Musikfestivals bis hin zum Public Viewing beim Fußball. Denn da gibt es stets was Leckeres zu essen. Und einige Gerichte wie zum Beispiel „Bifanas“ (kleine Schnitzelchen speziell gewürzt im frischen Brötchen) haben es in der rheinischen Stadt längst zum Kultstatus gebracht.
Das Bürgerforum, das die interkulturelle Woche organisiert hat, fand dabei in Sinzig große Unterstützung, im Buchhandel und auch bei „Kultur im Gewölbe“. „Wir leben in einer sehr weltoffenen Kleinstadt“, stellte Manfred Ruch, Vorsitzender des Bürgerforums, ebenso sachlich wie rheinisch freundlich fest. In seiner kleinen Ansprache betonte er, dass es auf jede Anfrage für die Planungen des großen Multi-Kulti-Events offenen Türen und offene Ohren gegeben habe. „Wir haben ein spannendes Programm, das sich auch in einer Großstadt sehen lassen könnte“.
Das Bürgerforum arbeitet in der Woche dabei frei übersetzt nach dem Motto „Klein, aber fein“. So muss man auch die Auftaktveranstaltung sehen: gemütliche Enge, aber keine Besuchsmassen. Schön: Sinzigs Ortsvorsteher Gunter Windheuser hatte Zeit, vorbeizukommen. Ein leckeres Buffet mit Spezialitäten aus Portugal und Spanien lieferte die Grundlage für viele Gespräche - und viel Musik: Die Band „Jazz for friends“ hat sich aus der Veranstaltungsreihe „Rotas“ einwickelt und zusammengefunden. Deren offen Probe bot den musikalischen Rahmen für eine außergewöhnliche Auftaktveranstaltung. Immerhin: In Sinzig leben Menschen aus 81 Nationen zusammen. Sozusagen symbolisch überwachte Johann Wolfgang von Goethe das Geschehen. Der Dichterfürst in seiner bekannt lässigen Darstellung lehnte gemalt und gebrannt in Weiß und Blau auf einem portugiesischen Fliesenensemble genussvoll hinter dem Buffet. Wie bereits gesagt - „Klein, und fein“ soll es in dieser Woche zugehen. Den Massenandrang erhoffen sich Bürgerforum und die Beiräte für Migration und Integration am Sonntag, 19. Juli auf dem Kirchplatz. „Wir lassen sämtliche Wettergötter aus allen Nationen und Religionen für uns arbeiten“, wünschte sich Bürgerforumschef Manfred Ruch zu Füßen von Sankt Peter einfach Traumwetter für ein sehr ehrgeiziges Gesamtprojekt. Denn beim Bürgerforum heißt es seit der Gründung: „Wir für Sinzig - Sinzig für alle“. Weitere Informationen sind im Internet unter www.buergerforum-sinzig.de erhältlich.