Gymnasial-Turn-Ruder Verein Neuwied 1882 (GTRVN) feiert Mitglied
Äquatorpreis für Markus Müller
Neuwied. Stellt der Äquatorpreis mit 40.077 km eigentlich die Prämierung einer Lebensruderleistung dar, kommt es in seltenen Fällen vor, dass dieser bereits vor dem ruderischen Rentenalter erreicht wird. So auch bei Markus Müller vom GTRV Neuwied.
2008 von Marcus Weber zum Ruderschnupperkurs eingeladen, begann er zunächst von Krankheit gebremst mit zaghaften ruderähnlichen Bewegungen. Mit etwas über 600 km am Jahresende war zwar schon eine Begeisterung für den Sport zu vermuten, aber ein Fahrtenabzeichen konnte noch nicht erreicht werden. Die unter Ruderern legendäre heilende Wirkung des Ruderns erfasste im Folgejahr dann auch Weber. Dem Spaß am Rudern konnte so freien Lauf gelassen werden. Mit direktem Anschluss an die Rennruderjugend des GTRVN kam auch die Komponente „guter Ruderstil“ nicht zu kurz, während das Stehvermögen bei langen Wanderfahrten insbesondere aus dem Hause „B&M Grzembke“ sowie bei einer ersten Eurega-Teilnahme trainiert werden konnte. Schnell wurde die Ruderleistung auf diese Weise vierstellig und kam zum Jahresende erschreckend nah an die bis dahin immer wieder mit Jahresbestleistungen überzeugende Renate Magraff heran. Nach ein paar kleinen Erfolgen im Kurzstreckenrudern und der bitteren Erkenntnis, als Schwergewicht zu leicht und als Leichtgewicht zu schwer zu sein, kam der Durchbruch unerwartet auf einer Pfingstwanderfahrt der NRG im Jahr 2010.
Der Anfang der Kilometer
Nachdem Weber zwei Tage in Folge einen überbesetzten, überladenen Wanderfahrtspott mit einem über weite Strecken zusätzlich hinten anhängendem weiteren Boot im Schlepp alleine rudernd die Lahn heruntergewuchtet hatte, stand am Abend danach die entscheidende Frage im Raum: „Machst Du das öfter und hast du vielleicht Lust, in meinem Team an Rudermarathons teilzunehmen?“, so Watz als regelrechter Veteran der Rudermarathons, außerhalb der Ruderkreise auch als Dr. A. Laser bekannt. Da sich zumindest der zweite Teil der Frage mit einem halbwegs sicheren „Ja“ beantworten ließ, waren die Weichen gestellt. Gerade weil es im wahrsten Sinne des Wortes ein sehr weiter Weg auf den oberen Treppchenplatz der Marathonregattasieger sein sollte, purzelten die Kilometer bei den langen Trainingsfahrten nur so ins Fahrtenheft. 3.000 km, 4.000 km, sogar mal über 5.000 km in nur einem Jahr standen da schon mal im Buche. Zu aller vorderst standen ohne Frage immer die gemeinsamen Fahrten mit Patrik Sassin und später zunehmend auch mit Michi Ehrle aus Köln. Allein in nur einem Jahr kamen die beiden Marathonis auf mehr als 3.500 gemeinsame Trainingskilometer. Nur zu passend, dass beide zusammen neben jeder Menge Streckenrekorden und inzwischen zahllosen Regattasiegen auch zu zweit ihren jeweiligen Äquatorpreis entgegennehmen konnten. Mehr als 40.000 km in rund 10 Jahren, eine Hausnummer, die man erst einmal als Vollzeitberufstätiger erreichen muss. „Herrlich einen solchen Preis beim Brandenburger Wanderrudertreffen unter den Augen diverser nur dazu angereister Marathonveteranen und Ruderfreunden entgegennehmen zu dürfen“, kommentierte Weber. Auch sein Heimatverein, der GTRVNeuwied, ist sehr stolz auf die Leistung von Markus Müller, der im laufenden Jahr bereits wieder zahlreiche Ruderkilometer als Grundstein für den zweiten Äquatorpreis zurückgelegt hat. Abgesehen von der hohen Anzahl an geruderten Kilometern ist Markus Müller auch ein äußerst erfolgreicher Marathonruderer. Beim legendären Genfer-See-Marathon über 160km saß er im Siegerboot.