Achtes offenes Hallenfußballturnier der Verbandsgemeinde Mendig
Bäckerjungen machten es spannend
Für die Gastgeber blieb beim Schumacher-Bedachungen-Cup nur der enttäuschende dritte Platz
Mendig. Mit der SG 99 Andernach hat sich ausgerechnet das Schlusslicht der Fußball-Rheinlandliga den Titel und die 500 Euro Siegprämie beim achten offenen Hallenfußballturnier der Verbandsgemeinde Mendig sichern können.
Nach dem 9:8 (6:6) nach Neunmeterschießen über den FV Rheingold Rübenach (Bezirksliga Mitte) nahm Enis Bajrami aus der Hand von Harald Heinemann, dem Vorsitzenden der SG Eintracht Mendig/Bell, zudem den Wanderpokal für die Bäckerjungen entgegen. Rübenach, das mit Jan Kölzer auch den besten Schlussmann stellte, durfte sich als Zweiter über 200 Euro freuen – und Kölzer über ein Paar neue Torwarthandschuhe.
Die 100 Euro für den dritten Rang, die sich die Mannschaft von Spielertrainer Kodai Stalph durch ein 5:2 im kleinen Finale gegen ein gemischtes Team der TuS Koblenz holte, waren für die Gastgeber sicherlich nur ein schwacher Trost.
Bereits beim 4:3 im Viertelfinale gegen den SV Fortuna Ulmen wirkten die Hausherren sehr lethargisch, in der Vorschlussrunde wurden sie schließlich vom FV Rübenach, der sich souverän mit 3:1 durchsetzte, für eine lustlose Vorstellung bestraft. Da halfen auch die insgesamt 16 Treffer von Kapitän Florian Schlich nichts mehr, der beste Torschütze des Turniers erhielt ein Paar Schienbeinschoner. Im zweiten Halbfinale hatte Andernach die TuS Koblenz mit 5:2 bezwungen.
„Warum wir es im Endspiel so spannend gemacht haben? Gute Frage.
Vielleicht wollten wir den Zuschauern, die so lange ausgeharrt hatten, zum Abschluss noch etwas bieten“, erklärte der Andernacher Co-Trainer und Torwarttrainer Philipp Loosen, der die Bäckerjungen in Abwesenheit von Trainer Kim Kossmann in der Sporthalle in der Fallerstraße betreute.
„Im vergangenen Jahr hatten wir eine zusammengewürfelte Mannschaft aus A-Junioren sowie Spielern der ersten und zweiten Mannschaft am Start und haben erst im Endspiel gegen die SG Eintracht Mendig/Bell verloren. Heute hat die junge Garde einen guten Ball gespielt und Selbstvertrauen für den Abstiegskampf gewonnen. Wir haben uns noch lange nicht aufgeben.“
Der Veranstalter musste zum wiederholten Mal mit kurzfristigen Ausfällen klarkommen. Nachdem die SG Kempenich/Spessart/Rieden/Volkesfeld (Kreisliga A Rhein/Ahr zwei Tage vor Turnierbeginn absagt hatte (und die Gastgeber damit zum Sieger des Verbandsgemeindeturniers machte), zog Blau-Weiß Friesdorf (Mittelrheinliga) 24 Stunden vor dem Start nach. So verblieben am drittletzten Tag des Jahres 2019 gerade mal acht Vereine, die sich zunächst in zwei Vierer-Gruppen (jeweils in doppelter Runde) lediglich um die Plätze eins, zwei, drei und vier duellierten. Nach sechs Stunden standen die Paarungen für das Viertelfinale fest, keine Mannschaft war bis dahin ausgeschieden.
„Wir mussten am Sonntagmorgen quasi neu losen“, ärgerte sich DFB-Vereinsmanager Hermann Krings über die Absagen. „Für uns wird es immer schwieriger, Zusagen zu bekommen. Es ist aber ein allgemeiner Trend. Der Verein braucht das Turnier allerdings als Einnahmequelle.“