Koblenz. Nachdem das Jahr 2017 aufgrund eines Bänderrisses im Mai nicht so zufriedenstellend für die Mehrkämpferin Franziska Decker (SSC Koblenz-Karthause) ablief, zeigte sie im Jahr 2018, welches Potential in ihr steckt.

In ihrem letzten U-20 Jahr zeigte sich schon zu Beginn, dass es ein gutes Jahr werden könnte.

Bei den Hallen-Rheinland-Meisterschaften in Ludwigshafen gewann sie mit ihren Vereinskolleginnen Lea Freytag, Celina Leffler und Eva Leffler die Goldmedaille bei den 4x200m Staffelwettbewerben in der Frauenklasse.

Am nächsten Tag wurde sie in ihrer Altersklasse Vize-Rheinland-Pfalz- und gleichzeitig Rheinland-Meisterin im Kugelstoßen mit 11,16m.

Bei den 60m Hürden belegte sie einen guten 4. und im Weitsprung einen 6. Platz in der Rheinland-Pfalz-Wertung.

Dann stand der 1. Höhepunkt der Saison an: Mit einer Weite von 40,43m im Speerwurf beim „Pokal der Freundschaft“ im Mai 2017 hatte sie sich für die deutschen Winterwurf-Meisterschaften in der U-20 qualifiziert. Diese fanden bei Temperaturen um -10 Grad und eiskaltem böigen Wind in Halle (Saale) statt. Alle Teilnehmerinnen kämpften mit den widrigen Wetterbedingungen und blieben weit unter ihren Möglichkeiten. So konnte die Saffigerin mit einer Weite von 35,79m und dem damit verbundenen 11. Platz bei ihren ersten deutschen Einzelmeisterschaften vollauf zufrieden sein.

Anfang Mai sammelte Franziska in Mayen drei Bezirksmeistertitel bei den 4x100m-Staffelwettbewerben (48,79 sec), im Kugelstoßen (11,38 m) und im Speerwurf (37,72 m) ein.

Danach fand der „Pokal der Freundschaft“ in Saargemünd\Luxemburg statt. Hier hatte der verantwortliche Trainer Klaus-Dieter Welker sie für das Team Rheinland-Pfalz im Speerwurf nominiert. Aufgrund von kurzfristigen Absagen startete sie dann auch im Weitsprung und sammelte in beiden Disziplinen jeweils zwei Punkte für die Mannschaft.

Die Frauen-Wertung gewann das Team Rheinland-Pfalz mit einem Punkt vor Luxemburg und Saarland. In der Gesamt-Wertung musste man dem Saarland mit vier Punkten Vorsprung den Vortritt lassen.

Zwei Tage später fanden in Darmstadt die hessischen Mehrkampf-Meisterschaften statt. Der Start sollte Trainer Holger Klein und Franziska Auskunft über ihre Leistungen im Siebenkampf geben. Die Qualifikation für die deutschen Meisterschaften liegt bei 4400 Punkten. 2017 konnte Franziska nach ihrer Verletzung nur 4204 Punkte zusammenbringen.

Der erste Tag lief sehr vielversprechend: Nach drei ordentlichen Leistungen über 100m Hürden (16,73 sec), im Hochsprung (1,50 m) und beim Kugelstoß (11,65 m) beendete Franziska den ersten Tag mit einer neuen persönlichen Bestleistung über die 200m in 27,16 sec.

Am zweiten Tag kamen noch eine neue PB im Weitsprung (5,32 m), 35,04m beim Speerwurf und 2:31,66 min beim abschließenden 800m-Lauf hinzu. Insgesamt waren es dann 4477 Punkte und die Qualifikation wurde im ersten Anlauf abgehakt.

Auf dem Weg nach Wesel fanden im Juni noch Rheinland-Pfalz-Einzelmeisterschaften statt.

In Eisenberg belegte Franziska bei den Frauen im Speerwurf (36,34 m) einen 5. Platz, im 100m-Hürden-Lauf (16,10 sec) einen 7. Platz und im Weitsprung (5,10m) einen 8. Platz.

Von den U-20-Rheinland-Pfalz-Einzelmeisterschaften in Hamm/Sieg brachte sie eine Gold-Medaille im Speerwurf (37,54 m), eine Silber-Medaille im Kugelstoß (11,42 m) und einen 5. Platz über die 100m-Hürden (15,93 sec) mit.

Ende Juni fanden die Rheinland-Meisterschaften im Mehrkampf in Düdelingen/Luxemburg statt.

Ohne Druck die nötigen Punkte für die Qualifikation für die deutschen Meisterschaften zu sammeln und bei wechselnden Wetterbedingungen zeigte Franziska einen sehr guten Wettkampf und kam am Ende mit 4498 Punkten und den Titeln „Rheinland Jugend-Meisterin U-20“ im 4-Kampf und im 7-Kampf nach Hause. Herausragende Leistungen waren die 200m in 26,80 sec und der Speerwurf mit 40,37 m.

Als letzter Zwischenstopp vor den deutschen Mehrkampf-Meisterschaften fanden in Walldorf-Mörfelden die süddeutschen Meisterschaften in der U-23 statt. Verstecken musste sich Franziska bei den älteren Spezialistinnen auf keinen Fall. In beiden Disziplinen für die sie sich qualifiziert hatte, kam sie in den Endkampf der besten acht Athletinnen. Mit 11,94 m beim Kugelstoß und einem 6. Platz und einem 8. Platz beim Speerwurf (37,75 m) konnte sie vollends zufrieden sein.

Dann folgte am 24. und 25. August der 2. Saisonhöhepunkt in Wesel mit den deutschen Mehrkampf-Meisterschaften.

Franziska begann den Wettbewerb mit einer neuen PB über die 100m Hürden: 15,83 sec.. Dann folgte der Hochsprung, bei dem sie hauchdünn an den 1,50 m scheiterte, sodass 1,47 m zu Buche standen. Beim nachfolgendem Kugelstoß landete die 4-Kilo-Kugel das erste Mal hinter der 12-Meter-Marke bei 12,09 m. Nur die spätere deutsche Meisterin Janika Baarck stieß weiter. Beflügelt durch die Leistungen, sprintete Franziska die abschließenden 200m in 26,56 sec - so schnell wie noch nie. Dann zogen am 2.Tag die Unwetter über Wesel, die eigentlich laut Wetterprognose schon am ersten Wettkampftag aufziehen sollten. Mit starken richtungswechselnden Windböen hatte Franziska beim Weitsprung (4,93 m) und Speerwurf (36,79 m) zu kämpfen. Im abschließenden 800m-Lauf stellte sie noch einmal eine neue PB mit 2:29,35 min auf und beendete den Siebenkampf erschöpft, aber zufrieden mit 4586 Punkten und einem tollen 13.Platz.

Dass die Saison 2018 richtig gut für Franziska Decker gelaufen ist, spiegelt sich auch in den Bestenlisten-Platzierungen wieder:

In der DLV-Bestenliste ist sie dreimal vertreten: Siebenkampf (Platz 21), Speerwurf (Platz 29) und Kugelstoß (Platz 30).

In der Bestenliste des Leichtathletikverbandes Rheinlandes taucht ihr Name 11 Mal auf, davon dreimal auf dem 1. Platz (Kugel, Speer, Vierkampf), einmal auf dem 2. Platz (Siebenkampf) und dreimal auf dem 3. Platz (100m Hürden, Weit, 4x100m).

Wie die Saison 2019 verlaufen wird, das steht noch in den Sternen. Erste Tests bei einem Sportfest in Saarbrücken sind schon sehr gut verlaufen.

Im Januar startete Franziska für das Team Rheinland-Pfalz bei der „Indoor Team Challenge 2019“ in der U-23 im Kugelstoßen in Luxemburg.

Danach stehen noch die Rheinland-Pfalz-Meisterschaften in Ludwigshafen und die süddeutschen Hallenmeisterschaften in Frankfurt bei den Frauen an, für die sie sich schon qualifizieren konnte.