Frauen können auf unterster Kreisebene ab sofort in Männermannschaften mitspielen

Pilotprojekt „Gemischtes Spielen“

05.08.2024 - 11:12

Region. Mit Beginn der aktuellen Saison 2024/25 hat der Fußballverband Rheinland in den untersten Kreisligen des Herrenbereichs eine bedeutsame Neuerung auf den Weg gebracht: Spielerinnen, die mindestens 18 Jahre alt sind, haben von nun an die Möglichkeit, in den Kreisligen C sowie den Reserveklassen in einer Männermannschaft mitzuspielen. Die Grundlage für das „Gemischte Spielen“ ist ein Pilotprojekt, das der DFB-Vorstand ins Leben gerufen hat. In einem Zeitraum von 48 Monaten soll das Spielen von gemischten Mannschaften in der untersten Spielklasse getestet werden – nach anderen Landesverbänden wie beispielsweise Bayern, Hessen und jenen in Baden-Württemberg nimmt auch der FVR das Angebot auf.

„Der Verbandsspielausschuss begrüßt die Einführung des ‚Gemischten Spielens‘ ausdrücklich. Der Fußballverband Rheinland folgt damit dem Beispiel anderer Landesverbände und ergänzt die Flexibilisierung des Spielbetriebs um einen weiteren Baustein“, sagt Jens Bachmann, Vorsitzender des Verbandsspielausschusses. „Gerade in Regionen unseres Verbandes, in denen die Vereine Mühe haben, Frauen-, aber auch Herrenmannschaften am Leben zu erhalten, kann die Möglichkeit des Einsatzes von Frauen bei den Herren als unterstützende Maßnahme gesehen werden.“ Ähnlich beurteilt auch Oliver Schenk, Vorsitzender des Ausschusses für Frauen und Mädchen, das neue Angebot: „Aus Sicht unseres Ausschusses ist dies ein logischer Schritt für den Amateurbereich. In Regionen, in denen sich keine Frauenmannschaften etablieren und oder Herrenmannschaften mit Personalmangel zu kämpfen haben, ist das gemeinsame Spielen eine einfache und zukunftsorientierte Lösung.“

Eine Lösung, über die sich beispielsweise Sophie Himmes sehr freut. Die 21-Jährige hatte in der Jugend bei der Spvgg Mülheim-Brauneberg und bei der JSG Niederemmel bereits zusammen mit Jungs gespielt, wechselte danach zum FFC Homburg und war anschließend als Torhüterin beim TuS Issel und der SG Fidei im Einsatz. Zuletzt allerdings war sie nur noch als Schiedsrichterin aktiv, nicht mehr als Spielerin. Dann jedoch fragte sie bei C-Ligist SV Wintrich aus dem Kreis Mosel an, ob sie mittrainieren dürfe, um sich fitzuhalten. Sie durfte – und fragte in dem Wissen, dass andere Landesverbände dieses Angebot bereits vorhielten, beim Fußballverband Rheinland an, ob das „Gemischte Spielen“ auch hier möglich sei. Parallel erkundigte sie sich beim Trainer der Mannschaft, ob sie – sollte sie die Genehmigung des Verbandes erhalten – in den Spielbetrieb mit aufgenommen werden könne. „Er sagte, dass er das mit der Mannschaft besprechen müsse – und die hat sich dafür ausgesprochen“, berichtet Himmes. „Das sind fast alles Spieler, die ich schon kannte, weil wir im selben Dorf wohnen, in derselben Feuerwehr engagiert sind, in derselben Schule waren – die Spieler waren von Anfang an sehr offen.“

Nun also wird sie beim SV Wintrich in der Kreisliga C 21 möglicherweise schon bald im Tor stehen. „Dass die Intensität eine andere als im Frauenfußball ist, habe ich im Training bereits mitbekommen. Aber man gewöhnt sich daran“, sagt sie. „Insgesamt ist die Körperlichkeit eine ganz andere, wir Frauen haben da schon Nachteile, auch im Hinblick auf die Kraft. Aber ansonsten: Auch die Männer spielen nur Fußball und schießen mit demselben Ball auf dieselben Tore.“

So wird sie nun noch häufiger auf dem Platz stehen, mit der Mannschaft des SV Wintrich und weiterhin auch als Schiedsrichterin. „Ich freue mich einfach, dass es auch in unserem Fußballverband möglich ist, in gemischten Mannschaften zu spielen“, sagt sie. „Und ich hoffe, dass die eine oder andere Frau das Angebot ebenfalls wahrnimmt. So haben mehr Frauen nun eine Möglichkeit, weiter Fußball zu spielen und Spaß zu haben.“

Die wichtigsten Fragen zum „Gemischten Spielen“ werden hier beantwortet: https://www.fv-rheinland.de/wp-content/uploads/2024/08/Pilotprojekt-Gemischtes-Spielen-2024-2025.pdf

Pressemitteilung

Fußballverband Rheinland e. V.

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