SV Rot-Weiß Queckenberg

Rauchende Colts am Mount Queck

12.10.2021 - 13:23

Rheinbach. Am letzten Sonntag hieß es um 15 Uhr High Noon auf dem Mount Queck. Die Pistoleros des SV Rot-Weiß Queckenberg duellierten sich im Spitzenspiel mit den Revolvermännern des TuS Odendorf 1919. Für diese Kreisligadelikatesse stimmte auf alle Fälle das Drumherum: die Anlage wurde von der wonniglich wärmenden Herbstsonne wunderschön in Szene gesetzt. Zusätzlich zog der Tempelberg einmal mehr Zuschauermassen an wie ein gigantisch strahlendes Magnetfeld. Und mit dem erfahrenen Martin Herde stand der brisante Zweikampf unter exzellenter Aufsicht.

Von Anpfiff weg wurde einem jeden auf besonders eindrucksvolle Weise vorgeführt, dass ein klassischer Italo-Western nicht weniger Staub, Schweiß und Feuerkraft zu bieten hat. Der erste Durchgang ging eindeutig an die Döring-Bures-Buben. Die hielten sich auch nicht lange mit zeitraubendem Taktikgeplänkel auf, sondern suchten ihr Glück unaufhörlich in der stürmischen Flucht nach vorn. Der Sekundenzeiger hatte noch keine volle Umdrehung hinter sich gebracht, da hätten die Voreifler bereits das erste Mal jubeln müssen.

Davon beflügelt, rauschten sich die Queckies in einen Offensivwahn, wie man dies nur von solch exzellenten Mannschaften wie Real Madrid in den Fünfzigern, den Busby-Babes von Manchester United oder der wilden Gladbacher Fohlen-Elf der Siebziger dargeboten bekam. Mit rauchenden Colts und einem hemmungslosen rot-weißen Feuersturm zog man gegen die Gäste zu Felde, die sich ohnmächtig und wehrlos ihrem Schicksal zu ergeben schienen. Doch bei aller Schussgewalt wurde etwas die Feinjustierung der Zieloptik vernachlässigt. Nur so ist es zu erklären, dass vor allem Schmitz und Martin „die Kobra“ Ring teilweise tausendprozentige Hochkaräter für drei Spiele nicht zu nutzen wussten. Warum es zum Pausentee nur 0:0 hieß, wusste wohl nur der von oben zuschauende Allmächtige…!


Nach der Halbzeit änderten sich die Spielanteile


Mit dem Wiederanpfiff wurden nicht nur die Seiten gewechselt, sondern auch die Spielanteile verlagerten sich mehr und mehr zu Gunsten der Odendorfer. Die Gäste zeigten nun immer deutlicher, warum sie bei der Verteilung der Aufstiegsplätze ein gehöriges Wörtchen mitreden wollen. Während der Gegner immer sicherer und griffiger agierte, schlich sich bei den Kerlen von der Madbach unerklärlicherweise der Fehlerteufel ein. Vor allem zwischen der 60. und 80. Minute wurde die Defensive immer wieder vor kleinere und zunehmend größere Rätsel gestellt.

Doch so knifflig und gefährlich diese sich auch gestalteten, mit Dennis Claßen stand der große Spielverderber aus Odendorfer Sicht zwischen den Pfosten des RWQ. Egal ob im Spagat oder als Herr der Lüfte, egal ob im Duell eins gegen eins, per Fuß, per Hand oder per Kopf – er machte wirklich alle Schotten dicht; sein Kasten war verriegelt und verrammelt! Bravourös war sein Reflex in der 70. Minute, als er einen 20-Meter-Knaller beinah emotionslos jedoch unnachahmlich und famos zunichte machte. Mit solchen Aktionen stieg das Verzweiflungsbarometer der schwarz-gelben in höchste Regionen. Als von den Kerlen von der Madbach kaum noch ein offensives Lebenszeichen zu erhoffen war, schlug die rot-weiße Bestie eiskalt zu. Eine scharfe Bures-Hereingabe wurde scheinbar gen Sechzehnergrenze geklärt. Doch da lauerte Klemm, dessen Volleyabnahme ca. 10 Zentimeter über der Erdoberfläche die Luft zerschneidend im linken unteren Torwarteck unhaltbar einschlug (83.). Der Torschrei hallte noch immer von der Madbach zurück, da zappelte das Spielgerät abermals im TuS-Gehäuse. Ein furztrocken in den Strafraum gezwirbelter Bures-Freistoß fand den eingewechselten Leifer. Der war hellwach und bewies Köpfchen, indem er mit dem Füßchen dem Leder die entscheidende Richtungsänderung verlieh und eiskalt zum 2:0 versenkte (85). Mit diesem klassischen Doppelschlag war Odendorf waidmännisch erlegt und nach allen Regeln der Seziertechnik zerlegt. Zwar zuckte das Wild noch etwas, doch die Messen waren gelesen. Aufgrund der zwei vollkommen unterschiedlichen Halbzeiten wäre ein Unentschieden gerecht gewesen. Doch Trainerfuchs Döring bewies mit seinen Einwechslungen einmal mehr Gespür für die richtigen Maßnahmen zum entscheidenden Zeitpunkt. Vor allem Leifer sprühte nur so vor Lauf- und Spielfreude und belohnte sich mit seinem ersten Saisontreffer. Aber auch A. Watty, Cipera und Gümüs verhalfen den etwas fußsteif gewordenen Queckies zu mehr Elan und Entlastung in der Defensive. Der Sieggarant hieß aber an diesem Tage Dennis Claßen, der in bewundernswert abgeklärter Manier zudem seinen 9. Shutout für den RWQ feiern durfte.

Vorschau: Mit dem etwas glücklichen aber trotzdem nicht unverdienten Dreier in einem jederzeit wohltuend fairen Spiel mogeln sich die Queckies an Odendorf wieder vorbei auf den zweiten Tabellenplatz. Diese wahnsinnige, traumhaft schöne Momentaufnahme gilt es im Nachbarschaftsduell bei der alten Hassliebe Schwarz Weiß Merzbach zu verteidigen. Anstoß am Sonntag, 17. Oktober ist um 13 Uhr.

Erste Garde: Claßen – Sommer, Paffenholz, Uygur, Deuster – Wappenschmidt, Declair, Klemm, Bures, Schmitz – Ring; Verstärkung: A. Watty, Leifer, Cipera; Eiserne Reserve: Jörger, Erol


SV Rot-Weiß Queckenberg II - SV Wachtberg III


Im Vorspiel schnupperte die Zweite Garde sehr lange am ersten Punktgewinn dieser Saison. Nachdem gegen den haushohen Favoriten SV Wachtberg III fast eine halbe Stunde lang das 3:3 in der Queckenberger Höhenluft lag, musste man mit dem Schlusspfiff durch einen mustergültig vorgetragenen Konter das 2:4 hinnehmen. Die Tore zum zwischenzeitlichen 1:0 und 2:3 erzielten Zurek und Becker (18./57.).

Vorschau: Nun hoffen die sympathischen rot-weißen Spitzbuben am 17. Oktober, ab 15 Uhr auf zählbare Erfolge bei NK Croatia Bonn in Villip.

Für den SV Rot-Weiß

Queckenberg: Daniel Kunze

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K. Schmidt:
Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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