Gelungene Teilnahme für MSC Adenau Nachwuchsfahrer Tommie Lycklama a Nijeholt am ROK Cup Weltfinale in Italien
Top Leistung in den Rennen
Viel Pech mit dem Wetter bei der Qualifikation
Adenau. Der 11-jährige Rookie Kart Nachwuchsfahrer Tommie Lycklama a Nijeholt vom MSC Adenau nahm am ROK-Cup-Weltsuperfinale 2020 (Kartrennen) auf der Franciacorta-Karting Track in Norditalien teil. In seinem ersten Jahr im Rennkart Sport qualifizierte er sich mit seinem 3. Platz in der Mini Klasse des deutschen ROK-Cup auf Anhieb für die Weltmeisterschaften in Italien.
Dieses Jahr traten Mitte Oktober insgesamt 86 Fahrer aus 25 Länder in der ROK Mini Klasse auf dem nagelneuen Franciacorta Karting Track in Castrezzato (Bergamo) an, um zu entscheiden, wer sich zum Weltmeister krönen durfte. Das Superfinale sollte wie gewöhnlich auf der Kartstrecke in Lonato am Gardasee stattfinden, doch einige Tage zuvor wurde dieser Rennstrecke die FIA Lizenz entzogen. Unweit vom Gardasee befindet sich aber eine weitere Kartrennstrecke. Diese bei Bergamo gelegene Strecke wurde erst vor ca. zwei Monaten eröffnet. Für die Teilnehmer sollte es aber auch einen Vorteil geben. Da nur wenige Teilnehmer diese Strecke schon mal gefahren hatten, mussten alle Nachwuchspiloten die Strecke in kürzester Zeit kennenlernen und so gab es eine fairere Chance sich gut zu platzieren oder auch zu gewinnen.
Mit vielen Kilometern und reichlich Testrunden in den ersten Tagen des freien Trainings freundete sich Tommie recht schnell mit der Strecke an. Bei schönem und sonnigen Herbstwetter fand er ein gutes Tempo, sogar so gut, dass er mit den vom Werk gesponserten Fahrern mithalten konnte.
Dann fing aber der Regen in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag an. Tommie war für die erste Qualifizierungsgruppe ausgelost und musste am Donnerstagmorgen für sein Zeittraining im strömenden Regen auf die Strecke Unter diesen schwierigen Umständen war der Rookie noch nie gefahren. Auf dieser sehr nassen Strecke war Tommie dann leider nicht in der Lage, den nötigen Gripp zu finden, um eine gute Kurvengeschwindigkeit beizubehalten. Dies spiegelte sich dann auch in den Rundenzeiten wieder. Leider waren diese schlechten Witterungsverhältnisse nicht für alle Teilnehmer gleich, da es plötzlich wieder aufgehört hatte zu regnen.
So konnten seine Konkurrenten bei den nun folgenden zwei Qualifizierungsgruppen unter besseren Fahrbedingungen wesentlich schnellere Rundenzeiten fahren. Tommie belegte nach den Qualifikationsrennen den 67. Gesamtrang, mit einem Abstand von 2,793 Sekunden auf den Führenden und war damit 0,723 Sekunden entfernt vom schnellsten deutschen Teilnehmer.
Qualifikation in drei Läufen
Tommie hatte danach drei Läufe, um Positionen gut zu machen und sich für eines der beiden Trophy-Rennen am Samstag zu qualifizieren. Da er in jedem Lauf von der 17. Position starten musste, wusste er, dass er so viele Fahrer wie möglich überholen musste.
Auch wenn der Rookie ein wenig enttäuscht war, so blieb aber sein Kampfgeist. Neben diesem Kampfgeist kann Tommie sehr gut mit einer taktischen Fahrweise Positionen gut machen. Dies gelang ihm in jedem Lauf sehr gut und er kämpfte er sich nach vorne.
In einem Lauf hätte er sogar als Fünfter über die Ziellinie fahren können, wäre da nicht ein anderer Fahrer gewesen, der ihn kurz davor noch abgedrängt hätte.
Jeden Lauf beendete Tommie auf einer höheren Position als am Start und so sicherte er sich einen Platz im Singha-Trophy-Rennen (B-Finale) am Samstag.
Nach dem Start im Singha Trophy hatte Tommie schon vor der dritten Kurve vier Fahrer mühelos überholt. In der vierten Kurve gab es eine massive Kollision von mehreren Fahrern. Tommie war leider zu nah an diesem Geschehen und konnte trotz Vollbremsung dieser Kollision nicht mehr ausweichen. Er kam dann abrupt zum Stillstand. Zum Glück konnte Tommie seinen Motor direkt wieder starten, aber nach dieser Situation war er auf Platz 30 zurückgefallen.
Voller Ärger und Adrenalin wandelte Tommie die schlechte Situation in schiere Geschwindigkeit um und schob sich mit tollen Überholmanövern Runde für Runde wieder schnell nach vorne. Nach 10 hart umkämpften Runden finishte Tommie auf dem 16. Platz in der Singha-Trophy und belegte somit den 50. Platz in der Weltrangliste. Mit dem 50. Platz hat Tommie als der drittbeste deutsche Fahrer vom Superfinale abgeschnitten.
„Eine ganz tolle und sehr beeindruckende Woche“
Der Fahrer selbst kommentierte seine Woche: „Es war eine ganz tolle und sehr beeindruckende Woche. Ich bin stolz, dass ich während den Trainingstagen auf trockener Strecke mit dem schnellen Werksfahrer von zB. Sauber, Energy Corse und Babyrace, sowie die Fahrer von Charles Leclerc und Fernando Alonso, gut mitkommen konnte. Leider konnte ich das in der Qualifikation im Starkregen auf nasser Strecke nicht umsetzen. Aber ich denke, ich habe in den drei folgenden Läufen sowie in der Singha-Trophy doch gezeigt, dass ich Kart fahren kann. Ich bin natürlich noch kurz dabei, in Italien habe ich erst meine 11. bis 15. Rennen im Zwei-Takt gefahren. Deswegen fehlt es mir einfach noch an Erfahrung, die ich diese Woche übrigens wohl rasch sammeln konnte. So habe ich sehr viel gelernt und weiß jetzt, auf welche Punkte ich mich verbessern muss. Ich hoffe dann auch, dass ich mich nächstes Jahr wieder qualifizieren kann, damit ich meine Gesamtleistung verbessern kann“.
Team Chef Detlef Schulz vom rheinischen Mach1 Rennteam DS Kartsport zur Tommies Leistung: „Tommie hat sich nach anfänglichem großem Respekt vor der internationalen Veranstaltung auf die wechselnden Bedingungen sehr gut eingestellt. Er hat seine Leistungen kontinuierlich während der Veranstaltung gesteigert und konnte sein fahrerisches Talent sehr gut unter Beweis stellen. Besonders erwähnenswert ist, dass Tommie jedes Rennen vollständig beendet hat, da bei Internationalen Rennen in der Form die bestens Fahrer der Welt auf der Strecke aufeinander treffen und Fahrer und Kart optimal in Einklang sein müssen. So konnten wir gemeinsam mit Tommie den Einzug ins Finale erarbeiten und anhand dessen eine hervorragende Platzierung im Finale erbringen.“