Fußball-Kreisliga A Koblenz
Yannick Rendgen wird zum Matchwinner
SV Niederwerth entscheidet das Derby gegen den SV Weitersburg mit 1:0 (0:0) für sich
Niederwerth. Ein wahrer Fußballklassiker stand am vergangenen Freitagabend im Theater Südspitze auf dem Spielplan. Der gastgebende SV Niederwerth empfing den Lokalrivalen vom Kubbe auf der Insel. Zu der ohnehin schon großen Derby-Brisanz kam noch hinzu, dass beide Vereine in der Kreisliga A Koblenz dringend auf Punkte im Kampf um den Klassenverbleib angewiesen waren. Vor einer tollen Kulisse von gut 400 Zuschauern war es am Ende ein Tor von Yannick Rendgen, das den Blau-Weißen zum Sieg gegen die Gelben reichte. Der SVN bleibt somit auch im vierten Heimspiel in Folge ungeschlagen.
Exakt eine Woche nach der bitteren Last-Minute-Niederlage in Höhr-Grenzhausen konnte SVN-Trainer Lars Johannsen im Derby gegen den SV Weitersburg auf einen vollen Kader bauen. Im Tor stand wie zuletzt Routinier Timo Colmi, in der Viererkette spielten Kapitän Steven Gerstenberg, Dominik Schmengler, Jan Lohrum sowie Björn Bähner. Im Mittelfeld begannen Marcel Smock, Micki Parschau und Spielmacher Christoph „Ossi“ Lau. Die offensiven Außenbahnen wurden von Yannick Rendgen und Nenad Lazarevic besetzt, Spielertrainer Johannsen agierte in der Sturmzentrale.
Beiden Teams war zu Beginn die Nervosität deutlich anzumerken. Niemand wollte Fehler machen, Risiko und Offensivbemühungen blieben so gut wie aus. So war es nicht verwunderlich, dass es in einer eher schwachen Partie zunächst beim torlosen Remis blieb. In der Folge bekamen die Gäste Oberwasser in den Zweikämpfen und zeigten sich etwas aktiver als der SVN, ohne allerdings Profit daraus schlagen zu können. Für die Blauen war es dann Christoph Lau, der kurz vor der Pause die einzige wirkliche Chance im ersten Durchgang verbuchte.
Nach Wiederanpfiff legte der SVN los wie die Feuerwehr: Yannick Rendgen wurde auf dem linken Flügel in Szene gesetzt, ließ seinen Bewacher mit einem seiner unnachahmlichen Tempoläufe stehen und überwand den Gästetorhüter aus schwieriger Position mit einem genialen Schuss ins lange Eck, wobei der Ball an den Pfosten klatschte und dann über die Linie sprang (48.).
Jetzt war richtig Dampf in der Partie, die Gelben zeigten sich angeschlagen vom Gegentreffer, die Werther waren nun voll drin im Derby und wollten mehr. Wieder war es Rendgen, der sich blitzschnell lösen konnte und frei vor dem gegnerischen Tor auftauchte, doch Florian Walgenbach parierte glänzend. Spielertrainer Johannsen ging vom Feld, für ihn kam Marcel Kaul in die Begegnung.
Der fügte sich gleich gut ein und fand sich ebenso in einer Eins-gegen-eins-Situation wieder, doch erneut verhinderte Walgenbach das zweite Tor, das nunmehr überfällig gewesen wäre. Eine Standardsituation von Lau sorgte wieder für Gefahr im Weitersburger Strafraum, Marcel Smock brachte die Freistoßflanke per Kopf auf das Gehäuse. Wieder reagierte Walgenbach, diesmal mit einer hervorragenden Fußabwehr. Es war mittlerweile wirklich zum Haareraufen aus Werther Sicht, längst hätte die Entscheidung gefallen sein müssen.
Und so beschlich den ein oder anderen Zuschauer das ungute Gefühl, dass sich diese Chancenauswertung noch rächen könnte. Doch Weitersburg fand weiterhin nicht in die Partie. Es dauerte gar bis zur 85. Minute, ehe der eingewechselte Tim Korth den ersten und einzigen gefährlichen Torschuss für die Gäste abgab, der das Tor aber knapp verfehlte. So blieb es am Ende beim 1:0-Sieg der Blau-Weißen, der aufgrund der guten Leistung in der zweiten Halbzeit absolut verdient war.
Der SVN hat den SVW mit dem Derbysieg in der Tabelle überholt und hält die Möglichkeiten für den Klassenverbleib damit weiter in eigener Hand. Da die Konkurrenz im Tabellenkeller aber gleichzeitig nicht komplett gepatzt hat, bedarf es aus den letzten Spielen noch an weiteren Punkten, um den Verbleib in der Klasse zu sichern. Es wäre sicherlich zu begrüßen, wenn sowohl die Werther als auch die Kubaner in der Liga bleiben würden, denn so ein tolles Derby und Fußballfest vor über 400 Zuschauern muss weiterhin in der A-Klasse zu Hause sein. Ein Kompliment ist beiden Lagern für ein sehr faires Duell zu machen.
SV Niederwerth: Timo Colmi, Steven Gerstenberg, Dominik Schmengler, Jan Lohrum, Björn Bähner, Marcel Smock, Micki Parschau, Christoph Lau, Nenad Lazarevic, Yannick Rendgen, Lars Johannsen, Marcel Kaul, Luca Karbaum, Manuel Stein, Christopher Stein, Daniel Nickenig, Leon Hause, Lukas Wegener, Mike Lohrer und Sven Steinebach.