Naturnaher Schaugarten Berkum
Das Durcheinander hat System

Berkum. Schön ist anders, wird mancher Gartenfreund denken: vertrocknete Blütenstände, welke Blätter, struppige Büschel abgestorbener Stauden. Ordnung suchen die Besucher im naturnahen Schaugarten in Berkum vergebens, denn das Durcheinander hat System: Tote Samenstände und hohle Stängel - zum Beispiel von Kugeldistel, Königs- und Nachtkerze - sind Winterbehausung für viele Insekten und damit „Vorratsbehälter“ für Spezialisten unter den Vögeln. In der kalten Jahreszeit hangeln sie akrobatisch an den schwankenden Stängeln, um an das jetzt knappe, eiweißreiche Insekten-Futter zu gelangen.
Dass verrottendes Laub vielen kleinen und größeren Krabbeltieren schützend über den Winter hilft und später als Humus in den Nährstoffkreislauf des Bodens einfließt, weiß inzwischen (fast) jeder. Also bleibt (fast) alles, wie es ist.
Nur sehr wuchsfreudige Pflanzen (zum Beispiel Labkraut, Zitterwicke, Spitzwegerich) werden beim letzten Garteneinsatz in diesem Jahr noch einmal gejätet. So wird ihnen erschwert, im nächsten Frühjahr die schüchternen Spätstarter zu verdrängen.
Und sollten Herbst und Winter doch noch Frost oder gar Schnee bringen, wird aus dem jetzt dürren Gestrüpp eine reizvoll bizarre, winterliche Strukturenlandschaft. Übrigens: Wenn im nächsten Jahr im Schaugarten wieder gegärtnert wird, freut sich das Team über interessierte Besucher oder neue Helfer.
Pressemitteilung der
Gemeinde Wachtberg