- Anzeige - AOK-Info: Neuartiges Coronavirus

Die wichtigsten Fragen und Antworten

03.02.2020 - 08:47

Region. Das neuartige Coronavirus (2019-nCoV) beunruhigt die Menschen weltweit. Bislang haben sich tausende Menschen in China infiziert, mehr als hundert Menschen sind gestorben und viele Länder melden Erkrankungsfälle. Nun sind auch erste Erkrankungsfälle in Deutschland bestätigt worden (Stand 28. Januar). Wie groß ist die Gefahr durch das neue Virus?

Und wie kann man sich schützen?

Dr. Gerhard Schillinger, Arzt und Leiter des Stabs Medizin im AOK-Bundesverband, zu den wichtigsten Fragen:


Was sind Coronaviren?


Der neue Erreger gehört zum Stamm der Coronaviren. Diese Viren sind meist auf bestimmte Tiere wie Vögel oder Säugetiere spezialisiert, die sie als Wirt befallen.

Die normalen Coronaviren des Menschen führen meist nur zu leichten Erkältungen. Coronaviren können aber auch zu sehr schwerwiegenden Erkrankungen führen, vor allem, wenn es ihnen beispielsweise gelingt, von Tieren auf den Menschen überzuspringen. 2002 bis 2003 hatte dies zur SARS-Epidemie geführt, die die Welt in Atem gehalten hat; 2012 kam die MERS-Epidemie im Nahen Osten.

Viele Mediziner vergleichen das neue Virus mit dem SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome)-Erreger.

Viele Eigenschaften des neuen Coronavirus (2019-nCoV) sind noch unbekannt, ebenso die Quelle.

Derzeit gehen Seuchenexperten und -expertinnen davon aus, dass sich die ersten Patienten im Dezember 2019 auf einem Markt in der chinesischen Stadt Wuhan angesteckt haben. Dieser Markt wurde mittlerweile geschlossen.


Wie werden Coronaviren übertragen?


Der neue Erreger wurde wohl zuerst zwischen Tier und Mensch übertragen. Aber inzwischen verbreitet er sich durch eine Übertragung von Mensch zu Mensch, etwa durch Tröpfcheninfektion.


Kann ich mich vor einer Ansteckung schützen?


Um die Ausbreitung zu vermeiden und sich vor einer Ansteckung zu schützen, sollte auf eine gute Händehygiene geachtet werden. Das heißt, regelmäßig – etwa nach Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln – die Hände mit Seife waschen (mindestens 30 Sekunden einwirken lassen) oder desinfizieren. Husten und Niesen sollten in die Armbeuge erfolgen, damit der Erreger nicht über die Hand an Türgriffe oder ähnliches gelangt und sich so weiterverbreitet. Zu Erkrankten sollte zudem Abstand gehalten und allgemein aufs Händeschütteln verzichtet werden. Diese Maßnahmen sind angesichts der derzeitigen Grippewelle in Deutschland jedoch generell angeraten.


Welche Symptome werden durch das Virus ausgelöst?


Das neue Coronavirus kann zu schweren Atembeschwerden, Lungenentzündungen und hohem Fieber führen. Die Krankheit beginnt laut chinesischen Forschern mit Fieber, trockenem Husten, Abgeschlagenheit und Muskelschmerzen. Innerhalb von einer Woche tritt dann eine zunehmende Atemnot ein, die bei den schwer erkrankten Patienten zur Krankenhausaufnahme führte. Von 41 berichteten Patienten aus einer Klinik hatten zwölf ein akutes Atemnotsyndrom, vier mussten beatmet werden und bei zweien hiervon sogar das Blut außerhalb des Körpers mit Sauerstoff angereichert werden. Die Inkubationszeit wird von chinesischen Ärzten auf drei bis sechs Tage geschätzt, die kürzeste beobachtete Inkubationszeit betrug einen Tag, die längste 14 Tage.


Was soll ich tun, wenn ich glaube, dass ich mich angesteckt habe?


Es gibt in Bayern bereits vier infizierte Personen aus einer Firma (Stand 28. Januar). Zumindest der erste Patient in Bayern hatte sich wohl bei einem Gast aus China angesteckt, die zu einer Schulung in der Firma war. Dennoch ist bislang eine Ansteckung in Deutschland höchst unwahrscheinlich. Besonders aufmerksam sollten aber Menschen sein, die gerade in der Provinz Hubei in China waren oder Kontakt mit Menschen aus dieser Region hatten. Diese sollten bei Verdacht sofort einen Arzt anrufen. Bei Anzeichen einer Coronavirus-Infektion werden Patienten umgehend im Krankenhaus isoliert. Es gibt mittlerweile einen Test, mit dem festgestellt werden kann, ob eine Infektion mit 2019-nCoV vorliegt. Der Test wird in der Berliner Charité durchgeführt. Die Ärztin oder der Arzt, der bei einem Patienten den Verdacht auf eine Erkrankung mit dem neuartigen Coronavirus stellt, aber auch das Labor, das das neuartige Coronavirus bei einem Menschen nachweist, muss dies unverzüglich dem Gesundheitsamt melden. Bei nachgewiesener Infektion mit dem 2019-nCoV werden die Patienten und Patientinnen isoliert und auch das Behandlungspersonal unterliegt strengen Hygienerichtlinien mit Schutzkleidung, Handschuhen und Atemmaske. So soll eine Weiterverbreitung der Erkrankung verhindert werden.


Wie wird behandelt?


Eine spezifische Therapie gibt es für das neuartige Coronavirus derzeit nicht. Der Körper muss die Viren also selbst bekämpfen. Dabei können Erkrankte unterstützt werden, bis hin zur Beatmung und vorübergehenden extrakorporalen Oxygenierung. An einem Impfstoff zur Vorbeugung gegen das neue Coronavirus wird noch gearbeitet. Eine Impfung steht noch nicht zur Verfügung.


Was ist bei Reisen zu beachten?


Auf den Internetseiten des Auswärtigen Amtes (www.auswaertiges-amt.de > Sicher Reisen) gibt es aktuelle Gesundheitsempfehlungen für Auslandsreisen. Von Reisen in die chinesische Provinz Hubei und seine Provinzhauptstadt Wuhan wird derzeit abgeraten.


Weitere Informationen im Web


Auf den Seiten des Robert Koch-Instituts unter: www.rki.de > Infektionskrankheiten A-Z > Coronavirus-Infektionen > Neuartiges Coronavirus (2019-nCoV)

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

„Von der Wiege bis zur Bahre“

S. Bull:
Die Nordart ist eine absolut empfehlenswerte und grandiose internationale Ausstellung von hohem Niveau! Wer in der Region Urlaub macht oder aus sonstigen Gründen in den Norden reist, sollte sich für einen Besuch der Nordart unbedingt Zeit nehmen! Oder auch nur deswegen dorthin fahren - es lohnt sic...

Er träumte von einer Künstlerkolonie in Mendig

ämge:
Peter Mittler war ein großer Träumer mit großen Träumen. Er war ein Getriebener, ein Schaffer ein Erschaffer. Ich sehe ihn immer noch vor mir, in seiner Werkstatt, egal ob an heißen Sommertagen oder im tiefsten Winter bei minus Graden, fortwährend an irgendwelchen Objekten modelierend oder mit dem Schweißgerät...
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service