-Anzeige- 20 Jahre Villa am Buttermarkt
Kompetenz in Demenz
Adenau. Ihr 20-jähriges Bestehen konnte die Villa am Buttermarkt jetzt feiern. Im Oktober 1995 konnten die ersten Bewohner einziehen und bei der feierlichen Einweihung 1996 konnten schon 74 Damen und Herren die Villa, wie sie liebevoll genannt wird, als ihr neues zu Hause bezeichnen. Seit 1999 ist „Demenz“ ein zentrales Thema im Haus. Es wurden spezielle Konzepte entwickelt. So wurde im Jahre 2001 mit dem Modellprojekt „Das Dorf“ neue innovative Wege gegangen in der Versorgung und Betreuung von Demenzkranken Menschen. Überregionale Beachtung fand die später dazu gekommene Pflegeoase. Das ARD-Fernsehen berichtete bundesweit über das Projekt. Diese Konzepte der Villa am Buttermarkt wurden mehrfach ausgezeichnet, so zum Beispiel die Auszeichnung als Leuchtturmprojekt des Bundesgesundheitsministeriums und 2004 die Verleihung des Innovationspreises des Landes Rheinland-Pfalz. So konnte beim Festakt Uwe Berens von der Geschäftsleitung viele hochrangige Gäste begrüßen. Als Vertretung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer kam Justizminister Prof. Dr. Gerhard Robbers nach Adenau. „Ich habe die Betreuung dementer Menschen an meinem Vater selbst miterlebt“, gab der Justizminister bekannt. Der Umgang mit seinem Vater habe ihm aber auch eine andere Sichtweise auf die Krankheit gezeigt. „Wenn man die Krankheit als Teil des Lebens akzeptiert, ist Demenz nicht schlimm nur lästig“, war seine Feststellung. Ein Lob für das Team hatte der Minister auch parat: „Was hier geleistet wird, ist eindrucksvoll. Das kann ich beurteilen, weil mein Vater das Endstadium der Krankheit auch im Heim verbracht hat, was aber von der Betreuung nicht sehr effektiv war“, lobte der Minister die Arbeit des Teams in der Villa. „Wir sind stolz, eine solche Vorzeige-Einrichtung wie die Villa am Buttermarkt in unserer Region zu wissen“, sagte der Vertreter des Landrates Horst Gies und ließ die Geschichte noch einmal Revue passieren. So haben die Stadt Adenau und ihr damaliger Bürgermeister Bernd Schiffarth maßgeblich dazu beigetragen, dass es die Villa am Buttermarkt gibt. Denn nach der Schließung des früheren Altenheimes Lenz 1984 in Adenau gab es nämlich eine Versorgungslücke für ältere und pflegebedürftige Menschen in der Umgebung. Es konnte schließlich der heutige Träger „Projekt 3“, der damals noch unter dem Namen „Team“ fungierte, als Träger des neuen Bauprojekts gewonnen werden. Jürgen de Temple, Beigeordneter der Verbandsgemeinde, war sogar beim Spatenstich für die Villa schon dabei. „Alt werden ist nicht leicht, aber mit der richtigen Hilfe und Unterstützung ist es nicht ganz so schwer“, hat einmal eine Seniorin zu mir gesagt, meinte de Temple. Deshalb leiste für ihn die Villa am Buttermarkt einen wirkungsvollen Beitrag, dem Alter seinen vermeintlichen Schrecken zu nehmen, und das Altwerden angenehm und würdig zu gestalten. „Im Jahre 1927 zur Eröffnung des Nürburgringes wurde hier genau an dieser Stelle eine „Musterherberge“ eröffnet“, ging Stadtbürgermeister Arnold Hoffman in der Geschichte zu den Ursprüngen zurück. Das einst so vorbildliche, super modern eingerichtete Haus genügte in den 70 Jahren nicht mehr den brandschutzrechtlichen Vorschriften und musste abgerissen werden. So wurde Platz geschaffen für den Bau der Villa am Buttermarkt. Heute arbeiten in der Villa Menschen, die sich engagiert und innovativ dem Wohl ihrer Bewohner verpflichtet sehen. „Das wird auch in Adenau immer wieder sichtbar. Die Senioren befinden sich hier nicht in einem abgeschlossenen Haus, sondern sie sind oft inmitten des öffentlichen Geschehens, am Zentrum des städtischen Lebens“, betonte Hoffmann. Somit hat die wandernde Jugend aus den 20er Jahren hier erneut „Einkehr“, ja sogar eine Heimat gefunden, die auch heute, ihren nun sicherlich veränderten „Bedürfnissen“ in hervorragender Weise gerecht wird, resümierte der Stadtbürgermeister. Die Ehrung der Jubilare war ein weiterer Punkt beim Festakt, der von Lisa Böder und Lotta Nikolayczik auf ihren Violinen musikalisch untermalt wurde. Hier die Jubilare, die mit Präsenten und Blumen bedacht wurden. 20 Jahre: Emma Tabakova und Peter Nett. 15 Jahre Olga Kling und Elena Kortum. 10 Jahre Marie Pascale Enghorst und Antje Arens. 5 Jahre Virginia Pitzen, Brigitte Schumacher, Rosemarie Sonnenschein, Charlotte Barner, Bettina Junglas-Hens und Eugenia Slinko.