Politik | 11.03.2014

Dr. Robertino Wild: "Ich habe ein Leben lang auf den Nürburgring gewartete"

capricorn NÜRBURGRING GmbH erwirbt den Ring

Zukünftig soll ein ausgeprägter Technologie-Wind rund um die Rennstrecke wehen- RingRacer und Eifeldorf "Grüne Hölle" müssen weichen

(V.l.) Nürburgring-Sanierungsgeschäftsführer, Prof. Dr. Dr. Thomas B. Schmidt, Insolvenzverwalter, Jens Lieser, Nürburgring GmbH-Pressesprecher Pietro Nuvoloni und die beiden Geschäftsführer der capricorn NÜRBURGRING GmbH, Dr. Robertino Wild (Capricorn Group) und Adam Osieka GetSpeed GmbH & Co KG. Fotos: Ute Weiner

Koblenz. Die Entscheidung ist gefallen, der Nürburgring hat einen neuen Eigentümer. Es ist der Automobilzulieferer Capricorn, der alle Vermögenswerte des traditionsreichen Nürburgrings mit seinem neugegründeten Unternehmen capricorn NÜRBURGRING GmbH erworben hat.

Nachdem der Gläubigerausschuss heute länger als geplant getagt hatte, konnten Nürburgring-Sanierungsgeschäftsführer, Prof. Dr. Dr. Thomas B. Schmidt, und der Insolvenzverwalter, Jens Lieser, um kurz nach 17.30 Uhr Koblenzer Hotel Contel vor die Presse treten und die „neuen Chefs am und im Ring“ vorstellen, die beiden capricorn Nürburgring GmbH Geschäftsführer Dr. Robertino Wild (Capricorn Group) und Adam Osieka GetSpeed GmbH & Co KG.

Die erläuterten sogleich die Grundzüge ihres Konzepts und ihre Pläne für die Rennstrecke. So sagte Dr. Robertino Wild zu, die Fortführung des operativen Betriebes mit Rennsport, Veranstaltungen und Hotelbetrieb weiterzuführen und die Weiterentwicklung und den Ausbau des Nürburgringes zum Automobilien Technologie Cluster weiterzuentwickeln und auszubauen. Dieser Ansatz, so hieß es in der Pressekonferenz, ginge über den reinen Motorsport hinaus und werde für neue Arbeitsplätze in der Region sorgen. Der neue Eigentümer übernimmt die Vermögensgegenstände und das operative Geschäft zum 1. Januar 2015. Das Transaktionsvolumen beträgt 100 Millionen Euro, davon sollen mindestens 25 Millionen in die weitere Entwicklung des Nürburgringes investiert werden. Für capricorn Geschäftsführer Dr. Robertino Wild sei ein Traum in Erfüllung gegangen: "Ich warte schon ein ganzes Leben lang auf den Nürburgring.“ Weiter gab er an, das die „Grüne Hölle“ - das Eifeldorf - eingestellt und der RingRacer stillgelegt wird. Der sei auch schon verkauft, bleibe sogar in Rheinland-Pfalz. "Er zieht um, das können Sie mir glauben", betonte Wild, der bemüht war, vor allem Ängste auszuräumen: "Wir wollen mit den Menschen in der Region und nicht gegen die Menschen arbeiten und gemeinsam den Nürburgring voranbringen." Auch prognistizierte er, dass mit dem neuen Konzept neue Arbeitsplätze entstehen werden. Stellte auch voran, dass sich die jetzigen Beschäftigen keine Sorgen machen müssen. "Alles geht grundsätzlich so weiter, wie bisher. Auch mit den Touristenfahrten. Ich bin diesbezüglich leider sehr oft im Vorfeld falsch oder unzureichend zitiert worden", so wolle er nämlich nicht das Preisgefüge der Touristenfahrten zum Negativen verändern, sondern einfach in soweit korrigieren, dass Wochentage beispielsweise preiswerter sind als Samstage oder Sonntag. Aber alles in einem moderaten Rahmen. "Geht es dem Nürburgring gut, dann geht es auch den Menschen in der Region gut", bestätigte auch Geschäftsführer Adam Osieka. Zukünftig soll ein ausgeprägter Technologie-Wind rund um die Rennstrecke wehen. Die bestehenden Kontakte zu Hochschulenund führenden Unternehmen aus den Bereichen Automobil und Automotiven sollen sukzessive für den Ausbau eines Automobilen Technologiezentrum genutzt werden, dem das Eifeldorf "Grüne Hölle" weichen muss.

Der Mythos Nürburgring wird weiterleben, versprach Dr. Wild. Überaus zufrieden zeigte sich

Nürburgring-Sanierungsgeschäftsführer, Prof. Dr. Dr. Schmidt, mit dem neuen Eigentümer der aber auch noch einmal darauf hinwies, dass der Verkauf des Ringes aus europarechtlichen Gründen zwingend notwendig war, da sonst eine Stilllegung die Folge gewesen wäre.

Capricorn,der Automobilzuliefer mit Sitz in Düsseldorf, hat seine Wurzeln im Motorsport. Eigentümer ist Dr. Robertino Wild. Das Unternehmen hat bereits einen Standort am Nürburgring und testet dort Motoren sowie Fahrwerke. In direkter Nachbarschaft zum capricorn Testcenter befindet sich die capricorn COMPOSITE Fertigung. Insgesamt hat die capricorn Composite GmbH seit 2002 am Ring 16 Millionen Euro investiert. In den beiden Hallen arbeiten zurzeit über 60 Fachkräfte.

Außer der Zentrale in Düsseldorf gibt es auch noch Werke in Großbritannien, Frankreich und Italien. Während die Automobil- und Rennsportbranche das Kerngeschäft des Unternehmens darstellen, beliefert capricorn auch Luftfahrtunternehmen und Hersteller von Medizintechnik.

GetSpeed ist ein am Nürburgring ansässiges Motorsportunternehmen. Zu den Leistungen von GetSpeed gehören Werkstattservices, Tuning, Coaching und die Betreuung von Rennveranstaltungen. Zudem betreibt das Unternehmen auch Innovationsprojekte gemeinsam mit führenden Wissenszentren und Industriepartnern auf dem Gebiet der Biomedizintechnik (Stress Level Monitoring), Der Geschäftsführende Gesellschafter, Adam Osieka, ist selbst begeisterter Rennfahrer auf der Nordschleife.

"Wir wollen mit der Region gemeinsam den Mythos Nürburging am Leben erhalten und voran bringen", betonten Dr. Robertino Wild und Adam Osieka.

"Wir wollen mit der Region gemeinsam den Mythos Nürburging am Leben erhalten und voran bringen", betonten Dr. Robertino Wild und Adam Osieka.

(V.l.) Nürburgring-Sanierungsgeschäftsführer, Prof. Dr. Dr. Thomas B. Schmidt, Insolvenzverwalter, Jens Lieser, Nürburgring GmbH-Pressesprecher Pietro Nuvoloni und die beiden Geschäftsführer der capricorn NÜRBURGRING GmbH, Dr. Robertino Wild (Capricorn Group) und Adam Osieka GetSpeed GmbH & Co KG. Fotos: Ute Weiner

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