„Aktion Arbeit“ im Bistum Trier übergibt Spende an Andernacher Projekt

Der Mensch steht im Mittelpunkt

Caritas und Kooperationspartner machen Kräfte „Fit für die Pflege“

Der Mensch steht im Mittelpunkt

Andrea Steyven (l.), Geschäftsführerin der „Aktion Arbeit“, übergibt dem Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr in Andernach eine Spende in Höhe von 8000 Euro. Durch viele Kooperationspartner können Menschen hier ihren Hauptschulabschluss machen. Foto: Bistum Trier

17.05.2019 - 16:02

Andernach. Morgens erfahren die Frauen und Männer etwas über den professionellen Umgang mit bettlägerigen Menschen, und nachmittags pauken vier von ihnen mathematische Formeln. Haifa, Amanuel, Fatima und Emel nehmen an der Arbeitsmarktmaßnahme „Fit für die Pflege“ teil, und gleichzeitig machen sie ihren Hauptschulabschluss mit Unterstützung des Caritasverbands Rhein-Mosel-Ahr. Dieses Engagement unterstützt die „Aktion Arbeit“ im Bistum Trier mit 8.000 Euro.

Die engagierten Vier sind erst seit wenigen Jahren in Deutschland und stammen unter anderem aus Syrien. Die drei Frauen und ein Mann haben keinen Schulabschluss und holen diesen freiwillig nach, neben ihrer Teilnahme an „Fit für die Pflege“. Dadurch haben sie die Chance, direkt im Anschluss an die Maßnahme eine Ausbildung zu beginnen. „Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist die beste Prävention gegen Langzeitarbeitslosigkeit“, weiß Andrea Steyven, Geschäftsführerin der „Aktion Arbeit“. Es sei wichtig, vielen Menschen solch einen Weg zu ermöglichen.

Haifa, Amanuel, Fatima und Emel erhalten durch den Caritasverband dreimal pro Woche einen Förderunterricht, um auf die Abschlussprüfung vorbereitet zu sein. Diese nimmt Schulleiter Martin Leupold von der St. Thomas Realschule plus in Andernach ab.

„Der Mensch steht hier in ganz besonderer Weise im Mittelpunkt: Zum einen gibt es die pflegebedürftigen Menschen, die von den ausgebildeten Frauen und Männern profitieren, und zum anderen die Menschen, die hier ihren Hauptschulabschluss machen können“, fasst Steyven zusammen. Dabei bringt sie auch die Umsetzung der Synode im Bistum Trier ins Spiel: „Hier wird wirklich vom Einzelnen her gedacht.“ Die Fachdienstleiterin der Caritas, Gabriele Meurer, unterstreicht diesen Punkt: „Jeder einzelne Teilnehmer ist uns wichtig, und auf der anderen Seite ist es für uns bedeutend, dass die alten Menschen gut betreut sind.“ Sie sieht hier einen großen Bedarf: „Die Gesellschaft braucht Fachkräfte, die mit Herzblut dabei sind.“

„Die ‚Aktion Arbeit‘, die Schule, das Jobcenter und wir als Caritasverband ziehen alle an einem Strang – das ist eine tolle Sache“, lobt Werner Steffens, Geschäftsführer des Verbands. Er dankt auch seinem Team, das für diese zusätzliche Arbeit zur Verfügung steht. „Durch das Zusammenwirken von vielen ist es möglich, dass so etwas zustande kommt.“

Das Ziel der Initiative „Aktion Arbeit“ ist, Menschen beim Einstieg oder Wiedereinstieg in die Erwerbstätigkeit zu helfen, über Ursachen und Folgen von Arbeitslosigkeit aufzuklären und sich mit Projekten und Vorschlägen an einer aktiven Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik zu beteiligen. Die „Aktion Arbeit“ finanziert sich durch Spendengelder. Personal- und Sachkosten trägt das Bistum. Kooperationspartner für „Fit für die Pflege“ sind die Jobcenter der Landkreise Ahrweiler und Mayen-Koblenz sowie der Stadt Koblenz.

Der nächste Kurs „Fit für die Pflege“ startet am 1. Juli. Weitere Informationen gibt es auf www.caritas-rhein-mosel-ahr.de oder unter Tel. (0 26 32) 25 02-0. Weitere Informationen zur Aktion Arbeit gibt es auf www.aktionarbeit.bistum-trier.de oder unter Tel. (06 51) 71 05-144. Pressemitteilung

des Bistums Trier

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
K. Schmidt:
In der Pressekonferenz ging man auch auf die Warnungen und Hinweise dort, wo es sie gab, ausführlicher ein. So wurden Feuerwehrleute mancherorts belächelt, ignoriert, gar beschimpft. Dann frage ich mich, was soll dann irgendwer noch anderes tun? Wie will man denn jemanden regelrecht evakuieren, der...
Amir Samed:
Es sind nicht die Migranten, die Deutschland über Gebühr belasten, im Gegenteil, es sind die falschen, die mutwillig falsch hereingelassenen Migranten, und es sind die richtigen, die integren, fleißigen Migranten, die versuchen, mit den restlichen Deutschen dagegenzuhalten....
juergen mueller:
Liebe Frau Friedrich. Den werden weder Sie noch meine Wenigkeit überzeugen, ändern noch zum Schweigen bringen, einen, der doch fast nur von (vielleicht) klugen Sprüchen/Zitaten anderer lebt, das Internet auf der Suche nach Informationen durchforstet, die seine/r Meinung entsprechen/unterstützen u....
Amir Samed:
Zum Kommentar von Gabriele Friedrich einige (kluge) Worte von Margaret Thatcher: „Je lächerlicher, weit hergeholter und extremer ihre Versuche sind, uns zum Schweigen zu bringen, desto mehr freue ich mich darüber“...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service