RWE-Anteile am Koblenzer Energieunternehmen werden von kommunalem Konsortium übernommen:
Die KEVAG wird vollständig kommunal
Stadt Koblenz, Stadtwerke Koblenz, EVM und Thüga erwerben die RWE-Anteile
Koblenz/Essen Als letztes zuständiges Gremium hatte der Koblenzer Stadtrat dem Erwerb zugestimmt; danach wurden die Mitarbeiter über die neuen Eigentumsverhältnisse bei der KEVAG informiert.
Die Stadt Koblenz und die SWK halten bereits 40 Prozent an der KEVAG; 2,5 Prozent sind in den Händen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mittelrhein GmbH und des Westerwaldkreises. „Wir haben eine historische Chance genutzt“, freute sich Oberbürgermeister Professor Dr. Joachim Hofmann-Göttig. „Durch die Mehrheit an der KEVAG ist unser Einfluss auf die Ausrichtung der Energieversorgung, des Nahverkehrs und der Telekommunikation in der Region deutlich gewachsen. Wir können dadurch die regionale Wertschöpfung intensivieren und kommunales Vermögen langfristig im Energiemarkt entwickeln.“, betonte der Oberbürgermeister.
Eine historische Chance genutzt
Starke Partner mit gleichen Zielen sind die beiden anderen Käufer: die EVM als größter regionaler Energiedienstleister im nördlichen Rheinland-Pfalz und die Thüga, die mit rund 100 Stadtwerkebeteiligungen das größte Netzwerk kommunaler Energie- und Wasserdienstleister in Deutschland ist. Der Vorstandsvorsitzende Ewald Woste sagte zum gelungenem Erwerbsabschluss: „Wir sind dankbar für das in uns gesetzte Vertrauen, als Minderheitspartner die gemeinsamen Gesellschaften weiterzuentwickeln. Wir sind sicher, dass die Zusammenarbeit mit den 100 kommunalen Unternehmen der Thüga-Gruppe für alle Beteiligten von Vorteil ist.“
EVM und KEVAG wollen die Region voranbringen
Über ein Jahr hat das Konsortium den Anteilserwerb vor der Entscheidung intensiv auf die Wirtschaftlichkeit geprüft, bis eine Einigung auf einen Kaufpreis von 221,5 Millionen Euro erreicht werden konnte. „Die Zusammenarbeit im Konsortium und mit der RWE AG war partnerschaftlich und konstruktiv“, erklärte Josef Rönz, Geschäftsführer der EVM, der deutlich machte, dass EVM und KEVAG die Chancen dieser Ausgangssituation nutzen werden. „In dieser einmaligen Situation können wir gemeinsam, schlagkräftig und breit aufgestellt die Energieversorgung in der Region voranbringen. Unter einem kommunalen Dach erreichen wir mehr - nicht nur für das Wirtschaftswachstum und die Arbeitsplätze in der Region, sondern auch für unsere Kunden, die vom zentral zusammengeführten Know-how und damit noch breiterem Leistungsangebot profitieren.“
Den Standort
langfrisitig sichern
Die Stadt Koblenz und die SWK war bereits an der EVM und der KEVAG - den beiden Koblenzer Energieversorgungsunternehmen - beteiligt. Bisher hatten sie jedoch nur an der EVM die Mehrheit von 54,54 Prozent. Die Verkaufsabsicht der RWE AG hat der Stadt Koblenz die Möglichkeit geboten, gemeinsam mit der EVM und der Thüga, auch die Mehrheit an der KEVAG zu erwerben. „Wir freuen uns, dass wir mit den beiden zu hundert Prozent kommunalen Unternehmen ein kompetentes und finanzstarkes Konsortium bilden konnten, um den Erwerb zu realisieren“, so Professor Dr. Joachim Hofmann-Göttig. Das sei eine einmalige Chance, die Struktur der Energieversorgungslandschaft in Koblenz und der Region aktiv zu gestalten. Die kommunale Mehrheit an beiden Unternehmen soll dazu beitragen, langfristig Standorte und Arbeitsplätze bei den beiden Energieversorgungsunternehmen zu sichern, Wachstumspotenziale systematisch zu erschließen.
Neue Optionen der Zukunftgestaltung
Die neuen Anteilseigner der KEVAG planen als nächsten Schritt Optionen der Zukunftsgestaltung und -sicherung zu prüfen. Dabei wollen sie im kommenden Jahr verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen EVM und KEVAG erarbeiten. „Dazu nehmen wir uns bewusst das gesamte Jahr 2013 Zeit“, betonte Josef Rönz. Die Unternehmen sollen gemeinsam wachsen, die Arbeitsplätze sichern und beide unter einem kommunalen Dach agieren. Durch einen Zusammenschluss soll ein schlagkräftiges, breit aufgestelltes Energieversorgungsunternehmen entstehen, das den aktuellen und künftigen Anforderungen des Energiemarktes gewachsen sein wird. Dieses neue Unternehmen soll der kompetente Partner zur Umsetzung der Energiewende und zur Versorgung der Region werden. Mitarbeiter, Kunden sowie EVM und KEVAG selbst werden von einer engen Zusammenarbeit profitieren; davon sind Professor Dr. Joachim Hofmann-Göttig, Josef Rönz und Ewald Woste überzeugt. Auch die Landräte von Mayen-Koblenz Dr. Alexander Saftig und des Westerwaldkreises Achim Schwickert sehen den Anteilserwerb positiv: Sie erwarten, dass durch die künftig ausschließlich kommunalen Anteilseigner ein noch größerer und zuverlässiger Partner für die Region bereitsteht, der der Energiewende und der wirtschaftlichen Entwicklung dienen wird.
Im Jahr 2013 arbeiten EVM und KEVAG weiter wie bisher
Im Jahr 2013 arbeiten die EVM und die KEVAG weiter wie bisher: Die bestehenden Produktpaletten beider Unternehmen bleiben unverändert, alle bisherigen Kundenleistungen bleiben erhalten. Auch für die Mitarbeiter wird sich im kommenden Jahr nichts ändern. Die Konsorten stimmen überein, dass die Kooperationsüberlegungen nicht Anlass für betriebsbedingte Kündigungen sein werden. Über alle relevanten weiteren Schritte und Ergebnisse des Prozesses im Jahr 2013 wollen die Unternehmen fortlaufend und transparent informieren.
Die RWE verkauft ihre KEVAG-Anteile an die Stadt Koblenz, Stadtwerke Koblenz, Energieversorgung Mittelrhein GmbH und Thüga Aktiengesellschaft: (v.r. Josef Rönz, Geschäftsführer der EVM, Dr. Rolf Martin Schmitz, stellv. Vorstandsvorsitzender der RWE AG, Ewald Woste, Vorstandsvorsitzender der Thüga AG, Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig, Oberbürgermeister der Stadt Koblenz, Gerhard Holtmeier, Mitglied des Vorstands der Thüga AG)Foto: EVM/Homann
