Kinder aus der Kita St. Hildegard demonstrieren für die Umwelt
„Kein Müll auf die Erde, kein Müll in die Meere“
Andernach. Die Igelgruppe der Kindergartentagesstätte St. Hildegard der Spiel-Ki-Ste gGmbH in Andernach beschäftigt sich seit einiger Zeit mit dem Thema Umwelt. Der Wunsch, ein Umweltprojekt in der Gruppe durchzuführen, kam von einem Kind in der Gruppe, das zu Hause von den Schüler-Aktionen „Friday for Future“ gehört hatte und auch etwas unternehmen wollte. Im Igeltreff stellt es den anderen Kindern seine Idee vor und per Abstimmung wurde beschlossen, das Thema im Igelland aufzugreifen.
Die erste Aktion war den in der Umgebung des Kindergartens herumliegenden Müll aufzulesen; die zweite, diesen Müll für alle Menschen, die in die Einrichtung kommen, sichtbar auszustellen. Die dritte Aktion war, sich mit einem kleinen Wissensfilm für Kinder mit dem Thema Plastikmüll zu beschäftigen, in dem die Kinder lernten, dass beispielsweise das Plastik einmal eine große Erfindung war, aber mittlerweile ein Problem darstellt, da jeder Mensch bereits durch die Luft oder die Nahrung Mikroplastik in sich trägt, das 500 bis 1000 Jahre benötigt, um vollständig zu verrotten. Als vierte Aktion sammelten die Kinder im Kindergarten viele aus Plastik bestehende Gegenstände und waren überrascht, wo überall Plastik vorkommt, wie etwa in Lego, Joghurtbechern, Trinkgefäßen, Schuhen, Strohhalmen, Spülmittelflaschen oder Zahnbürsten. Die Kinder der Igelgruppe reagierten auf die Aktionen des Umweltprojektes spontan mit dem Wunsch, selber eine kleine Demonstration durchzuführen, um zu zeigen, dass wir zu viel Plastik und Müll verbrauchen. Im Vorfeld wurden die Eltern gefragt, ob ihre Kinder teilnehmen dürfen. Die Eltern befürworteten die Idee der Kinder.
In der Gruppe wurden Sprüche für Plakate wie „Kein Müll auf die Erde!“ oder „Wir wollen eine saubere Umwelt“ und den Schlachtruf „Kein Müll auf die Erde, kein Müll in die Meere“ entwickelt, die durch die Andernacher Fußgängerzone zum Marktplatz getragen wurden, wo mit den selber gestalteten Plakaten und mitgenommen Musikinstrumenten eine Kundgebung durchgeführt wurde.
Die Passanten schauten mit großem Interesse auf die Kundgebung der Kinder. Nur ein einzelner Passant reagierte mit Unverständnis und unterstellte den Erzieherinnen, sie instrumentalisierten die Kinder. „Die Kinder fühlen sich in ihrem Engagement bestärkt“, so die Erzieherinnen der Igelgruppe. „Wir werden das Projekt vertiefen, weil wir wollen, dass die Kinder lernen, sich für ihre Rechte und Zukunft einzusetzen.“ Dies entspreche dem allgemeinen Bildungsauftrag der UNESCO sowie der Bildungs- und Erziehungsempfehlung Rheinland-Pfalz.