Konzert in der Kirche St. Stephan in Andernach

Kunstgenuss auf hohem Niveau

Drei Chöre überzeugten mit einem anspruchsvollen Programm

Kunstgenuss auf hohem Niveau

Der Männerchor Klangwerk unter Leitung von Barbara Nöst-Butz sorgte mit Schuberts „Ave Maria“ und unterstützt durch Mezzosopranistin Andrea Seeberg für einen Höhepunkt des Konzerts. Foto: privat

17.05.2019 - 14:50

Andernach. Am Muttertag fand in der Kirche St. Stephan in Andernach ein geistliches Chorkonzert statt. Auf vielfältige Weise zum Thema „Singet dem Herrn“ gestalteten drei Chöre unter der Leitung von Kreischorleiterin Barbara Nöst-Butz das zweistündige Event, zu dem sich trotz der schwierigen Parksituation erfreulich viele Besucher eingefunden hatten.

Den Anfang bildete der Projektchor des Kreischorverbands Mayen, bestehend aus Sängerinnen und Sängern der Region, der sich in der Vorbereitungsphase für eine Konzertreise nach Bregenz im September befindet. Ausgewählte Stücke kamen zu Gehör, ausdrucksstark in Intonation und Sprache vorgetragen. So zeigten die Akteure, dass sowohl klassische als auch Lieder der Romantik und der Moderne zum sicher beherrschten Repertoire dieses Chores gehören. In der Folge erfreute der Männerchor Klangwerk sowie der Frauenkammerchor SoprAlto das Publikum durch eine gefühlvolle und klare Gestaltung der anspruchsvollen Stücke. Auffallend waren die entspannte Atmosphäre und die ansteckende Freude am Singen, die während des ganzen Abends zu spüren war. Begleitet wurden die beiden Chöre durch den Organisten Burkhard Esten, der sich als sicherer und anpassungsfähiger Mitgestalter bewährte. Es war fast so, als hätte Josef G. Rheinberger dem Frauenkammerchor SoprAlto die Hymnen op. 118 auf den Leib geschrieben. Die besondere Harmonik bereitete den Sängerinnen keine Schwierigkeiten.

Mit bemerkenswerter Reinheit intonierte der Chor das Stück „Laudate pueri“ von F. Mendelssohn Bartholdy, bei dem drei der bei Nöst- Butz ausgebildeten Sängerinnen den Solopart innehatten. Der Männerchor Klangwerk überzeugte mit klösterlich anmutenden Stimmen, immer wieder kombiniert mit einzelnen solistischen Abschnitten. Das gilt besonders für das achtstimmige „Popule meus“ im Satz von Vittoria und Werth und das siebenstimmige „Ave Maria“ von Biebl. Berührend war das „Agnus Dei“ von Georges Bizet, einfühlsam und brillant geführt von Anita Schlich-Reuter (Mezzosopran). Einen Höhepunkt bildete „Trois Chants d’Eglise“ von André Caplet, einem Zeitgenossen der impressionistischen Kunst. Diese für einen Chor sehr schwierige Musik wurde von dem im Jahr 2017 zum wiederholten Male als Meisterchor ausgezeichneten Kammerchor mit träumerischer Leichtigkeit gemeistert. Das bekannte Stück „Ave Maria“ von F. Schubert, hier in einer Bearbeitung für Chor, Orgel und Altstimme vorgetragen, rührte nicht zuletzt wegen der warmen Altstimme von Andrea Seeberg so manchen Besucher zu Tränen. Immer wieder erwies sich das eindeutige und dynamische Dirigat der Chorleiterin als motivierend auf Ausdruck und Klangqualität der Chöre. Das Konzert mündete in einen gewaltigen sechsstimmigen Lobpreis „Heilig“ von F. Mendelssohn Bartholdy, zu dem sich beide Chöre vereinten. In dem bekannten Abendlied von Rheinberger baten die Sängerinnen und Sänger eindringlich um die Gegenwart Jesu: „Bleib bei uns, denn es will Abend werden.“

Mit anhaltenden und stehenden Ovationen dankte das Publikum allen Akteuren dieses schönen Abends.

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