WM-Stimmung in der Grundschule Hasenfänger Andernach
Teamfähigkeit, Spaß beim Sport und soziale Kompetenzen wurden vermittelt
Andernach. Die Welt ist in WM-Euphorie – die Grundschule Hasenfänger war es auch. Genauso wie „Fußball mehr ist als ein 1:0“, ist Schule mehr als nur ein Lernort, zumindest ist das in der Grundschule Hasenfänger so. Teamfähigkeit, Spaß beim Sport und soziale Kompetenzen sind im Fußball essentiell wichtig. Die Grundschule Hasenfänger zeigte eindrucksvoll, wie sich die positiven Möglichkeiten des Fußballs mit Schule verbinden lassen.
Eine Woche lang drehte sich alles rund um den Ball und die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Jeder Klasse wurde zu Beginn des WM-Projektes eine Nation zugelost. Im Unterricht standen Fußballregeln, WM-Ausrichter Russland und die eigene Nation auf dem Stundenplan. Die zugelosten Länder wurden im Unterricht beleuchtet und näher kennengelernt, damit sich die Kinder besser mit den Ländern, die sie im Projekt fußballerisch vertraten, identifizieren konnten. Kreativ wurden die Kinder beim Entwerfen des eigenen National-Trikots für das WM-Abschlussturnier. So wurde aus der 1a – Deutschland, 1b -Argentinien, 1c – Island, 2a – Frankreich, 2b – England, 2c – Portugal, 2d – Belgien, 3a – Brasilien, 3b – Schweiz, 3c – Kroatien, 4a – Russland, 4b – Spanien und aus der 4c – Polen.
Fußball gespielt wurde natürlich auch. Wie sich das für eine richtige Fußballmannschaft gehört, wurde täglich fleißig geübt. Eine Woche lang trainierten die Kinder mindestens eine Stunde mit Christian Schopf und dem Lehrerteam aktiv auf dem Platz - unter anderem für das DFB-Fußballabzeichen. Alle 300 Kinder der Schule bestanden dann am Donnerstag das DFB-Fußball-Schnupperabzeichen. Riesigen Andrang gab es auch beim XXL-Menschenkicker und dem Cage-Soccer, die die ganze Woche in der Schule genutzt werden konnten. Die Idee für das Projekt lieferte Christian Schopf, der an der Hochschule Koblenz Soziale Arbeit studiert. Im Zuge seines Studiums führte er ein eigenständiges Projekt in der Grundschule durch. „Die positive Dynamik, die dieses Projekt entwickelt hat, war überwältigend. Als ich Daniela Dockendorff und Isabell Stümper von der Idee erzählte, waren beide direkt Feuer und Flamme. Wir haben jedoch nicht erwartet, dass es so gut wird”, schwärmt Christian Schopf von der Zusammenarbeit mit der Grundschule. „Mit der durchweg guten Resonanz von Eltern, Lehrern und Kindern hätten wir in dieser Form nicht gerechnet. Das zeigt, dass wir alles richtig gemacht haben und wie wichtig alternative Schulangebote für die Schulgemeinschaft und die Persönlichkeitsentwicklung sind. Es ist schön, dass dies in der Grundschule Hasenfänger von allen so gelebt wird.“ Ein absolutes Highlight der Woche war das Public-Viewing zum Eröffnungsspiel am Donnerstagabend. Fast 800 Erwachsene und Kinder besuchten an diesem besonderen Abend die Schule, um gemeinsam einen typischen WM-Fußballabend zu verbringen und Russland gegen Saudi-Arabien zu sehen. Im Anschluss an das Spiel ging es dann noch einmal richtig rund. Die Kinder liefen vor dem Lehrer gegen Eltern-Spiel zu ihren Nationalhymnen in ihren selbst gestalteten Nationaltrikots ein und feuerten beide Teams mit verschiedenen Fan-Choreos an. Trotz eintretenden Regens ließ sich niemand die Stimmung verderben. Vielleicht auch, weil sich das Spiel der Lehrer gegen die Eltern spannender gestaltete als erwartet. Etwas unerwartet gewann die Lehrermannschaft nämlich nach Toren von Isabell Stümper, Magdalena Schumacher und einem sensationellen Kopfballtor von Christina Kalemba mit 3:1 und zeigte damit einmal mehr, wie wichtig gute Teamarbeit ist. Der Sieg der Lehrermannschaft war an diesem Abend jedoch zweitrangig. Viel wichtiger war es, dass alle Beteiligten und Zuschauer großen Spaß hatten. Gemeinsam erlebte man wie viel Freude der Fußball vermitteln kann und welches Potential Sport hat. „Natürlich war es schade, dass wir das Spiel verloren haben. Das war in dem Moment aber unwichtig. Alle Eltern hatten unglaublich viel Spaß und im Vordergrund stand an dem Abend die Gemeinschaft. Außerdem gibt es beim Fußball immer noch ein Rückspiel”, freute sich Willi Stroganov, der Sprecher des Schulelternbeirates, auf eine mögliche Revanche. Am Freitag fand dann noch das große WM-Abschlussturnier statt. Jede Klassenstufe spielte einen Weltmeister aus. Alle Kinder standen für ihre Teams auf dem Platz und kämpften um jeden Punkt. Auch wenn das ein oder andere Spiel verloren ging, waren am Ende der Woche alle Kinder Sieger! „Es war eine spannende und abwechslungsreiche Woche, die uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird“, erklärte Daniela Dockendorff am Freitag Mittag.