Volkshochschule Andernach
Türen in der neuen Heimat öffnen
Innerhalb der Initiative „Sprechen und arbeiten“ endeten abermals zwei Verbund-Integrationskurse für MitbürgerInnen mit Migrationshintergrund
Andernach. Seit März 2007 führen das Jobcenter, ehemals ARGE Mayen-Koblenz und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ein besonderes Projekt durch: Unter dem Motto „sprechen und arbeiten“ wird arbeitslosen Zuwanderern vormittags nicht nur die Sprache ihrer neuen Heimat, sondern auch deren Kultur näher gebracht. Nachmittags werden die TeilnehmerInnen, sofern möglich, in so genannten Arbeitsgelegenheiten (AGH`s) beschäftigt. Grund für dieses bundesweit beispielhafte Kooperationsprojekt, an welchem in Andernach neben den oben genannten Initiatoren die Volkshochschule Andernach als Sprachkursträger, die Perspektive gGmbH als Beschäftigungsgesellschaft sowie die Integrationsbegleiterin Jasna Vujinovic beteiligt sind, ist die Erkenntnis, dass Menschen, die kaum Deutsch sprechen, auf dem Arbeitsmarkt so gut wie keine Chancen haben. Bei der Integration von MitbürgerInnen mit Migrationshintergrund ist gerade hinsichtlich der Planung der beruflichen Zukunft die Sprache der elementare Schlüssel. Dementsprechend sind nach dem neuen Ausländerrecht MigrantInnen zur Integration, das heißt vor allem zum Nachweis entsprechender Deutschkenntnisse verpflichtet. Diesen Vorgaben des Zuwanderungsgesetzes und der entsprechenden Anregung seitens der Ansprechpartner bei den zuständigen Jobcenter-Geschäftstellen folgend haben sich zum wiederholten Male im Herbst des Jahres 2014 beziehungsweise im Frühjahr 2015 zwei Gruppen neuer MitbürgerInnen aus Andernach und den Verbandsgemeinden Pellenz und Weißenthurm bei der Volkshochschule Andernach zur Teilnahme an Verbund-Integrationssprachkursen zusammen gefunden. Innerhalb der folgenden 12 Monate bzw. 6 Monate erlernten die TeilnehmerInnen bei täglich 5 Unterrichtsstunden am Vormittag oder 4 Unterrichtsstunden am Nachmittag mit stetigem Engagement die deutsche Sprache in Wort und Schrift. Nach dem Sprachkurs erhielten die MigrantInnen schließlich in einem sich nahtlos anschließenden Orientierungskurs Einblicke in das politische, soziale und rechtsstaatliche System der Bundesrepublik Deutschland, wobei auch Grundlagen unserer Geschichte und Kultur vermittelt wurden. Schließlich haben sich die neuen MitbürgerInnen nach solch intensiver Sprachschulung und Anwendung der erlernten Kenntnisse bei ihrer Arbeit im Oktober beziehungsweise November der Abschlussprüfung für das Zertifikat Deutsch für Zuwanderer (DTZ) unterzogen. Durch das erfolgreiche Ablegen dieser Zertifikats-Prüfung dokumentieren die Absolventen - 14 der TeilnehmerInnen erreichten dabei das Sprachniveau B 1 - die erworbene sprachliche Handlungsfähigkeit in Deutsch und somit auch den bedeutsamen Schritt zur Integration nach außen, insbesondere für eine erfolgversprechende Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Historischen Rathaus der Stadt Andernach überreichten Bürgermeister Claus Peitz als Leiter der Volkshochschule und VHS-Geschäftsführer Günter von Blohn zum Abschluss ihres Integrationskurses die begehrten DTZ-Zertifikate. Bürgermeister Peitz gratulierte den anwesenden TeilnehmerInnen zu ihren Leistungen und wünschte ihnen weiterhin den gleichen Erfolg bei der Ausgestaltung ihres Lebens bei uns in der neuen Heimat. Gleichzeitig überbrachte er die Glückwünsche von Lothar Kaspers, dem zuständigen Regionalkoordinator der Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Trier sowie von Markus Ohlig, dem Koordinator beim Jobcenter Mayen-Koblenz. Weiterhin dankte der Leiter der Volkshochschule Andernach den Dozentinnen, Dorothee Emmerlich und Lilli Schmidt für die lebendige und erfolgreiche Gestaltung des Unterrichts wie auch Jasna Vujinovic für das große Engagement bei der individuellen Integrationsbegleitung der TeilnehmerInnen. Auch schloss Herr Peitz die zuständigen Ansprechpartner bei den Migrationserstberatungsstellen, der AWO Rheinland e.V. sowie dem Caritasverband Koblenz e.V. für die darüber hinausgehende sozialpädagogische Begleitung der TeilnehmerInnen während des Integrationskursbesuchs in seine Dankesworte ein.