Carsten Krumm ist Oberschiedsrichter in Bad Breisig
Bei kniffligen Fragen zur Stelle
Der Lehrer aus Wiesbaden nutzt einen Teil seiner Ferien zur Leitung von Tennisturnieren "bei Freunden"
Bad Breisig. Carsten Krumm stammt aus Wiesbaden und ist Tennis-Oberschiedsrichter aus Leidenschaft. Beim Internationalen Seniorenturnier in Bad Breisig hat seine Anwesenheit neben dem Turnierleiter Horst Kelling im Orga-Häuschen hoch über der Anlage des TC Blau-Weiß Bad Breisig bereits Tradition. Krumm: „Jedenfalls bin ich schon recht lange dabei.“ Da liegt der Gedanke nahe, dass er dieses Amt des Oberschiedsrichters profimäßig ausübt. Aber - weit gefehlt. Carsten Krumm: „Ich bin hauptberuflich Lehrer, und so nebenbei Schiedsrichter, weil ich diesen Sport liebe und auch einen Teil meiner Ferien-Freizeiten als Schiedsrichter in diesen Sport investierte.“
Blick aktuell: "Was dann wiederum auf verständnisvolle Partner im häuslichen Bereich voraussetzt."
Carsten Krumm: So ist es. Deshalb muss das eine auch mit dem anderen sorgsam abgewogen werden. Ich bin kürzlich erst Vater geworden, und da will ich auch die Entwicklung unseres jüngsten Familienmitglieds nicht verpassen. Früher habe ich den Großteil meiner Ferien mit der Schiedsrichterei verbracht. Jetzt mache ich im Jahr noch drei, vier Turniere.“
Blick aktuell: "Und eines davon ist hier in Bad Breisig, wo sie schon fast so etwas wie eine Institution sind."
Carsten Krumm: „Horst Kelling als Turnierleiter ist noch länger dabei, aber wir beide bilden, so denke ich, ein ganz gutes, eingespieltes Team.“
Blick aktuell: "Wie wird man Oberschiedsrichter im Tennis und was sind die primären Aufgaben?"
Carsten Krumm: „Ich habe Tennis gespielt und bin dann über die Linienrichter-Schiene zum Stuhl-Schiedsrichter am Platz geworden. Und von da ging es weiter zum Oberschiedsrichter im Organisations-Stab. Diese Position ist genau genommen die letzte Instanz, wenn irgendwelche Regelfragen auftreten. Besteht da eine Unsicherheit, denn werde ich gefragt. Das gilt nicht für Tatsachenentscheidungen des Stuhl-Schiedrichters. Bei Turnieren ohne den Schiri auf dem Hochstuhl habe ich dann allerdings das letzte Wort.“
Blick aktuell: "Und was reizt an dieser Position besonders?"
Carsten Krumm: „Um diese Position auszufüllen bedarf es einmal der Liebe zum Tennissport. Sonst wäre eine derartige persönliche Investition gar nicht möglich, denn der Aufwand wird durch die kleine Entschädigung kaum gedeckt. Entscheiden ist jedoch auch, dass man bestimmte Turniere auch mit der gleichen Turniermannschaft besucht, weil da die Atmosphäre passt und man eine Woche mit Freunden verbringen darf.“