Waldorf feierte fünf Tage lang Kirmes

„Feierstimmung und Programm nonstop“

Der Katholische Junggesellenverein wurde 275 Jahre alt und fuhr zum Jubiläum ein begeisterndes Programm aus

03.09.2013 - 09:13

Waldorf. Seit Jahrhunderten feiert man in Waldorf alljährlich am ersten Wochenende im September die St. Remaklus-Kirmes. Ausrichter ist stets der katholische Junggesellenverein Waldorf 1938 e.V., der in diesem Jahr sein 275-jähriges Bestehen feierte. Die Junggesellen hatten auch in diesem Jahr wieder ein Programm für Alt und Jung zusammengestellt, das allen gerecht wurde. Fünf Tage feierte man das beliebte, über die Region hinaus bekannte Volksfest, das auch heute noch nichts an Attraktivität verloren hat. Mit einer gesunden Mischung von Tradition und Brauchtumspflege und modernen Elementen einer Dorfkirmes hatten die Verantwortlichen um ihren Vorsitzenden Aaron Lang ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm aufgeboten, das dem Ruf der Waldorfer Kirmes gerecht wurde. Dabei sorgte bei herrlichem Spätsommerwetter der allseits vorhandene Fahnenschmuck im Ort für das besondere Kirmes-Flair.


Eröffnung und Jubiläumsfeier


Eröffnet wurde das Kirmesprogramm mit der Kirmesdisco unter dem Motto „Beatday my week starts on Friday“. DJ Mike Thimble und Lukas Groß sorgten in der Vinxtbachhalle für ausgelassene Disco-Stimmung. Bei dieser Musikveranstaltung kamen insbesondere die jüngeren Gäste so richtig auf ihren Geschmack. Ein guter Besuch und prächtige Stimmung sorgten für einen tollen Kirmesauftakt, bei dem für so manchen die Nacht zum Tag wurde. Am Kirmessamstag sorgten zunächst Böllerschüsse vor dem traditionellen Fackelzug der Junggesellen dafür, dass alle an den Beginn der Kirmes erinnert wurden. Um 18 Uhr zogen die Junggesellen im Fackelzug zur Vinxtbachhalle, wo sie mit dem Fassanstich und einem Umtrunk mit Ortsbürgermeister Hans Dieter Felten die offizielle Eröffnung der diesjährigen Kirmes vornahmen. Ab 19.30 Uhr hatte man beim Jubiläumsabend zum 275-jährigen Bestehen ein tolles Show-Programm mit vielen Künstlern aus der Region zusammengestellt, das großen Anklang fand. Maxi Bruder führte durch das Programm, das sicherlich mit dem Auftritt des Travestie-Duos „Ham & Egg“ seinen Höhepunkt hatte. Da waren gleich mehrere Zugaben fällig, bevor sie das Show-Programm des Abends beendeten. Im weiteren Verlauf spielte die „Colorado-Band“ zum Tanz auf und man feierte mit den Junggesellen bis in den frühen Morgen. Doch auch das vorangegangene Show-Programm wird den Gästen noch lange in guter Erinnerung bleiben. Alle Akteure kamen bestens beim Publikum an und sorgten für eine herrliche Stimmung in der Vinxtbachhalle. Nach der Begrüßung durch die Moderatorin, bei der diese kurz auf die Geschichte des Vereins einging, sorgte die junge Mädchen-Band „Fee Mail“ mit ihren Liedern für Stimmung. Toll, was Charlotte Baur, Lara Dederichs, Sarah und Tamara Rosauer boten. Im Anschluss begeisterten Christina Rendulic und Emely Führer mit ihrer tänzerischen Darbietung mit akrobatischen Elementen zur Musik von „Lord of the Dance.“ Die heimische Mundartgruppe „Streuobst“ hatte ein Heimspiel und eigens zum Jubiläum des Junggesellenvereins mehrere Lieder umgetextet, wofür sie viel Beifall erhielt. Das Trommler-Duo „Real Safri“ zog anschließend die Besucher in ihren Bann. In Mundart erzählte Robert Hoß nach einer kurzen Pause von seinem ersten Jahr als Rentner. Köstlich seine Darstellungen und so manche erkannten sich vielleicht wieder. Mit eigenen Liedern stand anschließend Joanna Gypser auf der Bühne, bevor die Tanzgarde der KG „Jeckige Globistere“ Waldorf den Weg für „Ham & Egg“ bereitete. Ein tolles Programm zum großen Jubiläum des Vereins.


Umzug und tolles Programm


Die Rhein-Ahr-Spatzen sorgten am Sonntagmorgen dafür, dass die Waldorfer einer alten Tradition zur Folge musikalisch geweckt wurden. Die Musikanten zogen musizierend durch die Straßen des Ortes und geleiteten die letzten Heimkehrer des Vorabends nach Hause. Die Junggesellen selbst hieß es nach alten, strengen Sitten bereits antreten. Unter Zugführer Henrik Plath zog der Festzug zunächst zu Hauptmann Hendrik Nachtsheim. Nachdem dieser das Kommando übernommen hatte, stärkte man sich zunächst mit einem kräftigen Frühstück, bevor der Festzug Fähnrich Philipp Schüller abholte. Anschließend führte der Zug, wie jedes Jahr, zum Kriegerehrenmal, wo die Junggesellen zum Gedenken der Gefallenen der beiden Weltkriege einen Kranz niederlegten. Das Abholen von Pfarrer i. R. Lothar Brucker zum Festgottesdienst geschah wieder nach alter Tradition. Nach der hl. Messe setzte sich der Festzug durch den Ort in Bewegung und führte zum Frühschoppen an die Vinxtbachhalle. Während sich die Kinder wieder an den Fahrgeschäften und den Ständen der Schausteller vergnügen konnten, sorgten die fleißigen Helfer des JGV für das leibliche Wohl der Besucher aus nah und fern. Der große Festzug am Sonntagnachmittag, bei dem die männlichen Mitglieder des JGV die jungen Damen des Ortes abholen, stellte einen weiteren Höhepunkt des Kirmesgeschehens dar. Auch in diesem Jahr wohnten wieder zahlreiche Gäste diesem Spektakel bei. Beim Fändelschwenken holten sich Benjamin Gehrke und Andreas Welter wieder den wohlverdienten Applaus der Zuschauer. Die Gäste spendeten viel Beifall für das Schwenken der Fahnen. Aber auch die Fändelschwenker der am Festzug teilnehmenden Gastvereine erhielten viel Beifall für ihr Können. Unter den Klängen der Rhein-Ahr-Spatzen ging es dann wieder auf den Festplatz an der Vinxtbachhalle, wo man weiterfeierte. Beim Preisfändelschwenken in der Vinxtbachhalle bekamen die Gäste auch wieder einiges geboten. Hier hatte am Ende der Königsfelder Fähnrich (Christian Wagner) die Nase vorn und konnte sich den Wanderpokal vor dem Frankener Fähnrich (Sebastian Goerke) sichern. Weitere Wettbewerbe sorgten für allerhand Unterhaltung unter den Gastvereinen. Auch das „Bullraiding“ war eine tolle Abwechslung. Es folgte ein kurzweiliger Abend, bei dem viel gelacht wurde. Die Gäste hatten viel Spaß und Freude und verließen erst spät die Vinxtbachhalle.


Beste Wünsche für die Zukunft


Auch am Kirmesmontag war zunächst für die Junggesellen der Kirchgang angesagt. Nach dem Frühstück bei Fähnrich Philipp Schüller ging der Festzug zur Kirche, wo Pfarrer i. R. Lothar Brucker den Gottesdienst zelebrierte. Nach dem Gottesdienst zog der Festzug zum traditionellen und berühmten Waldorfer Kirmesmontags-Frühschoppen, der auch in diesem Jahr wieder für viele Besucher als Spätschoppen endete. Dazu war der Reservistenclub des Junggesellenvereins auch in diesem Jahr wieder recht zahlreich angetreten und hatte dem Festzug das nötige Ausmaß verliehen. Beim anschließenden Frühschoppen konnten die Junggesellen neben dem Schirmherrn des Jubiläums, Landrat Dr. Jürgen Pföhler, die Geistlichkeit, vertreten durch Dechant Dr. Johannes-Georg Meyer, MdL Guido Ernst, Bürgermeister Bernd Weidenbach, Ortsbürgermeisterin Christel Ripoll (Brohl-Lützing) und den Hausherrn, Ortsbürgermeister Hans Dieter Felten sowie Förster Bernd Hoffmann und die Vertreter der Banken willkommen heißen. In ihren Grußworten wünschten die Ehrengäste den Kirmesbesuchern noch viel Spaß und dem JGV ein gutes Gelingen der diesjährigen Kirmes, aber besonders ein Bewahren der alten Traditionen auch für die Zukunft. Landrat Dr. Pföhler gratulierte als Schirmherr und lobte in seinen Grußworten das besondere Engagement des Vereins zur Pflege des Brauchtums. Er stellte die Wertegemeinschaft in den Vordergrund. Er überreichte dem Vorsitzenden Aaron Lang eine Ehrenurkunde des Landkreises sowie eine Ehrengabe. Auch Dechant Dr. Meyer, MdL Guido Ernst, der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates St. Remaklus Waldorf, Alois Schmitt, und Ortsbürgermeister Hans Dieter Felten gratulierten dem Jubelverein und wünschten für die Zukunft alles Gute. Die Rhein-Ahr-Spatzen zogen wieder einmal alle Register ihres Könnens und bereiteten den Besuchern einen zünftigen Frühschoppen, bei dem so manche „Episode aus der Vergangenheit“ nochmals aufgefrischt wurde. Ab 14 Uhr hatte der JGV Kaffee und Kuchen vorbereitet und später bei der großen Verlosung konnte so mancher einen schönen Gewinn mit nach Hause nehmen. Schließlich führte der Frühschoppen so manchen Besucher „an seine Leistungsgrenze heran“. Den Abschluss der Waldorfer Kirmes bildet nach alter Tradition der Kirmesdienstag, der ganz im Zeichen des Junggesellen-Schützenkönigs steht.

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