„Kunst im Rathaus“ in Altenahr eröffnet

„Faser, Sand und Nadel“

„Faser, Sand und Nadel“

Marlyse Permantier (r.) gibt der Vorsitzenden des Kulturvereins Mittelahr, Angelika Furth, Erläuterungen zu ihren Werken. UM

Altenahr. Die diesjährige „Kunst im Rathaus“ in Altenahr wurde am Freitagabend mit einer Vernissage der Künstlerin Marlyse Permantier aus Berg eröffnet, die mit über 80 Jahren aus der Malerei, Zeichenunterricht und Wandmalerei in Kirchen bis zum künstlerischen Schwerpunkt der Grafik schöpfen kann.

Geboren wurde Marlyse Permantier in Belgien und absolvierte ihr Studium der Malerei an der „Académie Julian“ in Paris und der „Académie des Beaux Arts“ in Lüttich. Auch verbrachte sie drei Jahre in Ruanda, wo sie unter anderem im Sozialdienst tätig war und Zeichenunterricht erteilte. Im Jahr 1960 erfolgte dann der Umzug nach Deutschland mit der Familiengründung und einer langen Zeit der Kindererziehung. Die in der Gemeinde Berg wohnende Künstlerin setzte ab dem Jahr 2000 ihren künstlerischen Schwerpunkt auf die Grafik und besuchte regelmäßig Seminare zur Weiterbildung bei Professor Walter Dohmen.

Am Freitagabend waren viele Kunstinteressierte, Wegbegleiter, der Berger Ortsbürgermeister Erwin Kessel sowie der Vorstandsvorsitzende der Volksbank RheinAhrEifel Elmar Schmitz gekommen, um sich von den insgesamt 34 ausgestellten Exponaten mitnehmen zu lassen. Im Rathaus der Verbandsgemeinde begrüßte die Beigeordnete Elke Surges die zahlreichen Gäste mit einem Zitat, nach dem Kunst zwar nicht das Brot des Lebens, aber der Wein des Lebens sei und das Leben genussvoller gestalte. Diesen Genuss wünschte die Beigeordnete den Betrachtern auf dem Weg durch das Treppenhaus und allen Besuchern des Rathauses, die bis zum 5. Mai die Kunstwerke von Marlyse Permantier betrachten. Die Vorsitzende des Kulturvereins Mittelahr, Angelika Furth, freute sich bei der diesjährigen Reihe zur Ausstellungseröffnung wieder eine Künstlerin in der Verbandsgemeinde Altenahr beheimatete Künstlerin begrüßen zu können, gleichzeitig aber auch aus der Nachbarschaft den Vorsitzenden des Kunstforums 99 aus Rheinbach Jürgen Forster, der einen Einblick in die ausdrucksstarken Grafiken mit „Faser, Sand und Nadel“ bot.

Zuvor war es Tochter Anne Permantier gewesen, die mit Klang und Stimme den einzelnen Grafiken besonderen Ausdruck verlieh. Jürgen Forster als künstlerischer Wegbegleiter von Marlyse Permantier im Rheinbacher Kunstverein Kunstforum 99 gab eine kurze Einführung in ihre Werke, bei denen gerade die alten, sensiblen und immer weiter verfeinerten und von vielen Künstlern und Könnern variantenreich ausgestalteten druckgrafischen Techniken unendlich viele Möglichkeiten der künstlerischen Gestaltung erlaubten, so Forster. Neben der Carborundum-Technik, bei der das Bildmotiv auf der Druckplatte mit feinem Schleifsand (Carborundum, Siliziumkarbid) in frischen Schellack oder in eine weiche Modelliermasse eingearbeitet wird, hat Marlyse Permantier die Rinde des japanischen Maulbeerbaums, Kozo, für sich als Arbeitsmittel entdeckt. Bei der Verwendung dienen sie als Druckstock, und beim Abdruck der Kozo-Fasern entstehen so Grafiken, die einzigartig sind.

Zu sehen ist die Ausstellung „Faser, Sand und Nadel“ noch bis zum 5. Mai, die Künstlerin Marlyse Permantier wird am Sonntag, 4. Mai, von 14 bis 18 Uhr im Rathaus Altenahr anwesend sein.