Mayen-Koblenz. "In den letzten Hundert Jahren hat sich unsere Lebenserwartung um dreißig Jahre erhöht. Dieser Zugewinn von Lebenszeit dokumentiert eine einmalige Entwicklung in der Menschheitsgeschichte. Ungeachtet dieser spektakulären Chance hat das Alter ein schlechtes Image und die gewonnenen Jahre dämmern in einem gesellschaftlichen Vakuum. Diesem tragischen Widerspruch sollten wir im Landkreis Mayen-Koblenz eine neue Sicht des Alters entgegensetzen und sie gemeinsam mit allen Generationen etablieren und fördern. Aufgaben, die Jung und Alt gemeinsam angehen können, gibt es genug: Betreuung und Begleitung leisten, Bildung unterstützen oder wertvolles Erfahrungswissen weitergeben und nutzen. Generationsübergreifende Projekte verfügen über Potenziale, die sie zu Mitgestaltern künftiger Sozialstrukturen unserer Gesellschaft prädestinieren. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zeichnen sich neue Formen des Miteinanders ab", so Faisal El Kasmi.

Außerhalb der Familie und der Betriebe finden Alt und Jung kaum zusammen. Über zwei Drittel der 15- bis 20-jährigen Deutschen beispielsweise haben selten oder nie mit über 60-Jährigen zu tun. Den Jugendlichen ergeht es umgekehrt kaum anders. Freundschaften über Generationengrenzen hinweg haben Seltenheitswert. Dieses Nebeneinander wird durch verschiedene Entwicklungen verursacht. Jede Altersgruppe hat ihre spezifischen Einrichtungen und die Möglichkeiten, eigene Milieus aufzubauen. Aufgrund unterschiedlicher Lebensstile geht man vor allem bei vielen Freizeitaktivitäten getrennte Wege. Individuell kann diese altersspezifische Separation dazu führen, dass Lebenschancen nicht genutzt werden können. So lernen etwa Heranwachsende im Umgang mit älteren vertrauten Menschen, Neues zu entdecken und Fremdes differenziert wahrzunehmen - eine zentrale Voraussetzung für die kognitive Entwicklung. Für das Wohlbefinden von Älteren ist demgegenüber sehr wichtig, inwieweit sie ihre Erfahrungen an Jüngere weiterreichen und Spuren ihres Wirkens über die eigene Lebenszeit hinaus hinterlassen können.

Aus diesem Grund sollte der Dialog der Generationen mehr in den Fokus der Kreispolitik gestellt werden und zum Beispiel stärker beworben und gefördert werden. "Die Jusos Mayen-Koblenz wollen dem als gutes Beispiel im Kreis voran gehen und in der zweiten Hälfte des Jahres verstärkt den Kontakt zu Seniorenverbänden und der AG 60+ der SPD suchen um Mustergruppen in unserem Landkreis aufzubauen, die den Dialog der Generationen vorleben mit dem Ziel weitere Bürgerinnen und Bürger für diese Form des Ehrenamtes zu begeistern", so Faisal El Kasmi abschließend.

Pressemitteilung der

Jusos Mayen-Koblenz