Junges Symphonieorchester Koblenz in der Sayner Hütte

Klassik trifft auf altes Eisen - Konzert aus einem Guss

23.09.2014 - 18:56

Bendorf-Sayn. Sie ist ein Industriedenkmal allerersten Ranges - die Sayner Hütte mit ihrer Gießhalle. Auf mächtigen Eisenträgern steht sie am Sayner Ortsrand schon seit 184 Jahren. Eisen wird hier schon lange nicht mehr gegossen. Die Stadt Bendorf ist emsig dabei, mit tatkräftiger Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz, des Kreises Mayen Koblenz und des Freundeskreises Sayner Hütte aus der ehemaligen Industrieanlage ein Kultur- und Begegnungszentrum zu schaffen.

Am letzten Sonntag fand ein vielbeachtetes Benefizkonzert in der Gusshalle statt. Angeregt hatte die Veranstaltung Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert, bulgarischer Honorarkonsul in Kooperation mit der Stadt Bendorf, dem Rotary Länderausschuss Bulgarien, dem Freundeskreis der Sayner Hütte, der Stiftung der Universität Koblenz und der Universitätsmusik Koblenz.


Außergewöhnliche Solisten


Das junge Symphonieorchester Koblenz, dirigiert von Ron Entleutner, begann mit der Ouvertüre „Russische Ostern“ von Rimsky Korsakoff. Zuvor begrüßte Barbara Hanischfeger die zahlreichen Zuhörer. Sie moderierte gekonnt und amüsant und mit viel Wissenswertem über die Musikstücke und die Komponisten durch den Abend. Mit zwei wirklich erstklassigen Solisten war der zweite Konzertteil besetzt. Der erst 19-jjährige Rafael Klepsch am Klavier und Andreas Stickel an der Trompete. Beide große Klasse! Schostakowitsch´ Klavierkonzert Nr 1 c-moll, op 35 war für das Gusshallenkonzert ausgewählt. Mit langem, kräftigem Applaus dankte das Publikum.

Der zweite Konzertteil begann mit einem Interview von Barbara Harnischfeger mit Dr.h.c. Karl-Jürgen Wilbert, bulgarischer Honorarkonsul. Dr. Wilbert war lange Jahre Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Koblenz und hat sich während und nach dieser Tätigkeit sehr für das Gesundheitssystem in Bulgarien eingesetzt. Der Erlös des Konzertes soll deshalb für einen einheitlichen Standard in der Medizin in Bulgarien eingesetzt werden, ebenso für den Austausch junger Ärzte. Konzentriert habe man sich, so Dr. Wilbert, besonders auf Kinderkrankenhäuser in dem osteuropäischen Land.


Konzert mit Gänsehautcharakter


Im Konzertteil Nr. drei und vier konnten die jungen Symphonikerinnen und Symphoniker und die beiden genannten Solisten, erneut ihr ganzes Können und ihr fantastisches Zusammenspiel unter Beweis stellen. Gershwin`s Rhapsody in Blue stand auf dem Programm - gespielt von einem Symphonieorchester an einem so außergewöhnlichen Konzertort - das kann schon bei Konzertbesuchern Gänsehaut auslösen. Die Gusshalle hat eine überraschend gute Akustik trotz des vielen Eisens und Glas, wie Musiker mehrfach feststellten. Das letzte Sahnestückchen auf dem Orchesterprogramm war der Bolero von Maurice Ravel. Der Orchesterleiter Ron Entleutner baute mit seinen Musikern bei diesem bekannten Stück eine fantastische Spannung auf, die natürlich auf das Publikum überging. Mit langem, langem kräftigem Applaus dankte dieses für ein erstklassisches Konzerterlebnis in einem wirklich erlebenswerten Ambiente. In diesem Jahr können in der Sayner Hütte wegen umfangreicher Baumaßnahmen keine Veranstaltungen dieser Art mehr stattfinden. Im nächsten Jahr wird eine große Ausstellung zum Thema „Krupp und Sayn“ eröffnet, teilt Werner Prümm von der Stadt Bendort mit. Er ist zuständig für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing. Er freut sich über die gute Resonanz der Hüttenveranstaltungen. Sie machten Mut, den eingeschlagenen Weg in Bezug auf die Hütte weiterzugehen.

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28.09.2014 18:43 Uhr
Rehlein

Es wäre schön gewesen, man hätte von den 'umfangreichen Bauarbeiten' auch schon im Hinweis auf das Konzert gelesen (erschien am 16.09. im Blickpunkt). Dann wäre man gewappnet gewesen, was das Ambiente (tolle Eisenkonstruktion, leider zur Zeit eine Baustelle) und die Toiletten (2 Dixi-Klos in etlicher Entfernung) angeht. So wurde man leider sehr unangenehm überrascht und der Ausdruck 'Konzert mit Gänsehautcharakter' bekommt eine völlig andere Bedeutung, weil die Innentemperatur fast niedriger war als die Außentemperatur (bei 16 Grad still sitzen und der Musik lauschen, die wirklich sehr gut war, da schnattert man schon mal...). So war es uns leider nicht vergönnt, die Musik zu geniessen und wir haben das Konzert in der Pause leider verlassen müssen mit der Befürchtung einer veritablen Erkältung). Es war zwar ein Benefiz-Konzert, aber im Vergleich zu manch anderen Konzerten waren 25 Euro in diesem Ambiente ganz schön teuer. Nochmal machen wir das sicher nicht!



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