Initiative Region Mittelrhein e. V.
Schienen bringen zusammen, was zusammengehört
Koblenz. Lokführerstreiks, verspätete Züge und Bahnlärmsind Realitäten. Darüber gehen leider die guten Entwicklungen in Bezug auf den öffentlichen Nahverkehr in der Medienlandschaft leicht unter. Die Initiative Region Mittelrhein veranstaltete eine Pressefahrt mit zahlreichen Vertretern aus Kommunen und Verbänden, um die positive Entwicklung in der Region Mittelrhein aufzuzeigen.
Um als Region attraktiv zu sein, braucht es eine gut entwickelte Infrastruktur - einer der wichtigsten Standortfaktoren. Das Schienennetz spielt dabei eine zentrale Rolle. Im Dezember wurde der Fahrplan neu gestaltet. Dies nahm die Initiative Region Mittelrhein zum Anlass einer Pressefahrt. „Die Neugestaltung der Fahrpläne ist ein Schritt in genau die richtige Richtung. Wir kommen einer Vernetzung näher. Das ist exakt die Zielsetzung der Initiative Region Mittelrhein (IRM), die wir in unserer Agenda schon festgesetzt und angestrebt haben“, so der 1. Vorsitzende Manfred Graulich. „Uns liegt daran, zu helfen, transparent zu machen, dass wir eine vernünftige ÖPNV-Struktur haben. Und im Moment glaube ich, dass noch gar nicht so richtig bekannt ist, wie leistungsfähig wir sind.“
Deshalb erklärt Thomas Geyer, Verbandsdirektor des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Nord, gern nochmals die neue Fahrplanüberarbeitung. „Koblenz ist zu einem 0-Knoten worden, das bedeutet viele Linien kommen vor der Stunde an und fahren nach der Stunde. Das ergibt ganz neue Umsteigebeziehungen.“ Besonders interessant sei der neue Südwest-Express (Süwex). „Eifel, Westerwald und Sieg sind erstmals mit einer Strecke von der Lahn über Koblenz in Richtung Mayen verbunden.“ Dies sei ein guter Weg, die Menschen für die Schiene zu begeistern, so Graulich.
Inga Jonas, Arbeitskreisleiterin Zukunft - Regionale Entwicklung der IRM, fügt hinzu: „Wir werden älter, bunter und auch weniger. Ältere Menschen müssen zur medizinischen Versorgung in die Städte und sind, sofern sie nicht mehr können, auf den ÖPNV angewiesen, um adäquat die Ober- und Mittelzentren zu erreichen. Dies ist ein guter Schritt in die richtige Richtung.“ Mit dem Süwex versucht die Bahn, genau diesen Weg zu gehen und zudem noch den IC-Wegfall zu kompensieren. Die Züge sind verhältnismäßig leise, barrierefrei, technisch auf dem neuesten Stand und fahren - wenn auch langsamer - wesentlich häufiger als der IC. Rhein-Mosel Verbandbürgermeister Bruno Seibeld ist sehr zufrieden: „Der IC hat in Kobern-Gondorf nicht gehalten. Mit dem Süwex haben die Bürger die Möglichkeit, stündlich Richtung Trier oder Koblenz zu fahren.“ Dies bringe den ansässigen Gemeinden einen echten Standortvorteil. Von diesem Vorteil sollen auch die Touristen profitieren. Stephan Pauly, Geschäftsführer der Rhein-Mosel Verkehrsbetriebe: „Wir sind dabei, im Landkreis Mayen-Koblenz ab dem 1. April das Gästeticket einzuführen, welches bereits in den Landkreisen Cochem-Zell und Ahrweiler erfolgreich ist. Der Gastgeber kann, wenn er möchte, für die Dauer des Aufenthalts dem Gast eine Fahrkarte übermitteln. Der Gast kann dann innerhalb des Landkreises überall hinfahren, ohne sich mit den Fahrkartenautomaten auseinandersetzen zu müssen.“ Das nächste Ziel wäre es dann, Koblenz mit ins Boot zu bekommen und das Angebot auf den gesamten Verkehrsverbund ausdehnen zu können, sodass Gäste umsonst nach Cochem, Koblenz oder Bad Neuenahr fahren können.
Dr. Ulrich Kleemann, Präsident der SGD Nord und stellvertretender Vorsitzender der IRM, sieht eine positive Entwicklung für die Region. „Es ist wichtig, dass wir ein neues Angebot im Schienenpersonennahverkehr bekommen. Es muss sich natürlich noch ein bisschen herumsprechen, sowohl bei den Bürgern als auch den Touristen.“
Pressemitteilung der
Initiative Region Mittelrhein e. V.
Von links: Werner Schmitt, stellvertretender Vorsitzender der Initiative Region Mittelrhein e. V., Dr. Thomas Geyer, Verbandsdirektor des SPNV-Nord, Stefan Pauly, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel, und Manfred Graulich, Vorsitzender der Initiative Region Mittelrhein e. V. Foto: privat
