20 Jahre Förderverein Frauenhaus Koblenz e. V.
Wechsel im Vorstand: Jutta Adam löst Beatrice Hans als 2. Vorsitzende nach 20 Jahren ab
Koblenz. Auf der gut besuchten Jahreshauptversammlung des Fördervereins Frauenhaus Koblenz e. V. im Koblenzer „Weindorf“ gab es satzungsgemäß Neuwahlen: Ursula Schwerin blieb 1. Vorsitzende, Jutta Adam wurde stv. Vorsitzende, Corinna Wehran-Itschert nun im 20. Jahr als Schriftführerin wiedergewählt, Schatzmeisterin Nora Salvadori sowie die Beisitzerinnen Jutta Idler und Dr. Christiane Zakrzweski in ihren Ämtern bestätigt. Neu hinzugewonnen wurde als Beisitzerin Christine Lehrer.
Beatrice Hans kandidierte nach 20 Jahren aus persönlichen Gründen nicht mehr. Sie erhält für ihre Leistungen die Ehrenurkunde durch den Trägerverein Sozialdienst Katholischer Frauen e. V. (SkF).
Der Förderverein zählt derzeit 242 Mitglieder.
Dr. Christiane Zakrzweski und Christine Lehrer sind gleichzeitig laut Satzung die Verbindungsfrauen zum SkF. Kassenprüferinnen blieben Anne Stüber und Elke Sattler.
SkF-Geschäftsführerin Stefanie Coopmeiners leitete nach Entlastung des Vorstandes souverän die Wahlen. Sie erfolgten - durchaus als Vertrauensbeweis – einstimmig.
Ursula Schwerin gab in ihrem Bericht ausführlich Rechenschaft über die vergangenen zwei Jahre und betonte mit Blick auf die erfolgreichen Aktivitäten den ehrenamtlichen Einsatz vieler Mitglieder. Sie dankte für Sach- und Geldspenden und nach wie vor für das „Zeitgeschenk“ Ehrenamtlicher direkt im Frauenhaus und bei den Veranstaltungen.
Dank Presse sei es gelungen, die Öffentlichkeit über das sensible Thema „Gewalt in engen sozialen Beziehungen“ immer wieder aktuell zu informieren.
Produktive und harmonische Zusammenarbeit gelobt
Dank gelte nach wie vor der guten Zusammenarbeit mit dem SkF-Trägerverein, federführend Margret Schneider als dessen 1.Vorsitzende, Geschäftsführerin Stefanie Coopmeiners und Alexandra Neisius mit ihrem Team als Frauenhaus-Leiterin. Die produktive und harmonische Zusammenarbeit in den vergangenen 20 Jahren mit SkF-Vorstand und ihren Vorstandskolleginnen im Förderverein mache den Kopf frei für die eigentlichen Aufgaben.
„Das Frauenhaus bleibt Sprungbrett in ein neues Leben. Die Frauen lernen, eigene Zukunftsperspektiven zu entwickeln, hoffentlich in ein gewalt- und angstfreies Leben mit ihren Kindern. Sie können wieder anfangen zu lachen, Selbstbewusstsein aufbauen“, weiß Jutta Adam aus ihrer bisherigen 18-jährigen Vorstandsarbeit zu berichten.
Stefanie Coopmeiners betont die tatkräftige Unterstützung durch den Förderverein über die Basisarbeit hinaus, die der SkF-Trägerverein mit knappen Mitteln zu schultern hat. „Wir sind froh und dankbar, dass es den Förderverein über das Alltägliche hinaus gibt“, so die Geschäftsführerin.
Alexandra Neisius nannte als Frauenhaus-Leiterin aktuelle Zahlen: Im Jahr 2015 wurden 23 Frauen zwischen 18 und 59 Jahre aufgenommen, dazu 28 Kinder unter einem Lebensjahr bis über 12 Jahre. Sie berichtet vom üblichen Alltag mit Aufnahme, Behördengängen, Gerichtsterminen, Kindergarten/Schulen, Herstellen von Umgangskontakten und vor allem mit der Suche nach einer geeigneten und bezahlbaren (!) Wohnung. Jede Frau komme mit ihrem eigenen Schicksal. Die Betreuung habe sich sehr intensiviert. Das Frauenhaus war und ist über die Jahre voll belegt.
Schatzmeisterin Nora Salvadori leistete konkret Rechenschaft über die Finanzen. Schwerpunkte bleiben hier: Die Handkasse (Notpakete, Fahrtkosten, Umzüge), Anschaffungen im Frauenhaus, einwöchige Freizeit in den Sommerferien für Kinder und Mütter, Ausflüge in die nähere Umgebung, gemeinsames Kochen, Kleiderkammer und nach wie vor Notausstattung für Frauen, die ohne Gepäck ankommen (wie Wäsche, tägliche Gebrauchsgegenstände). Ziel bleibe, den Frauen und insbesondere den Kindern etwas Freude in ihrem schwierigen Alltag zu bereiten. Das gelinge dank Spenden und Mitglieder immer wieder.
„Den ersten Schritt aus der Gewaltbeziehung muss die Frau zunächst selber wagen. Dann steht ihr ein professionelles Team hilfreich zur Seite“ ist eine der positiven Erfahrungen aus 20jähriger Vorstandsarbeit von Corinna Wehran-Itschert als Schriftführerin.
Die Gewaltspirale durchbrechen
Für Margret Schneider, SkF-Vorsitzende, bleibt wichtig, durch präventive Arbeit gerade mit den Kindern die Gewaltspirale zu durchbrechen. Zum Glück gebe es auch dafür den Förderverein. Denn Dipl.-Sozialarbeiter Hermann Heidger, der „Mann im Frauenhaus“ vom Jugendhilfswerk e. V. arbeitet seit 7 Jahren speziell mit den Kindern, und dies in freizeitpädagogischer Arbeit. Das komme „insbesondere bei den Jungs“ an. Im Mittelpunkt stehe bei ihm das einzelne Kind, das in seinem jungen Leben leidvolle Erfahrungen machen musste. Er erfahre Dankbarkeit und Freude seitens der Kinder, so Hermann Heidger.
Öffentlicher Beratungsladen
Für Prävention und Nachbetreuung bleibt der öffentliche Beratungsladen nach wie vor wichtig. SkF-Mitarbeiterin Marianne Baumann-Warnke leistet wertvolle und professionelle Arbeit, dies schon seit dem Jahr 2009. Es ist ihr gelungen, einen festen Stamm von Ehrenamtlichen zu gewinnen. Im Jahr 2015 wurden hier allein über 1.000 Stunden ehrenamtlich geleistet. „Wir sind überzeugt, der Beratungsladen am neuen Ort in Koblenz-Rauental, Moselweißer Str. 34a, wird auch weiter Erfolgsgeschichte in Bezug auf Prävention und Nachbetreuung schreiben“, so die Beisitzerinnen Dr. Christiane Zakrzewski und Jutta Idler. Damit erübrige sich oft ein Aufenthalt im Frauenhaus.
Im Jahr 2016 stehen aufgrund des 20jährigen Bestehens des Fördervereins besondere Aktivitäten an. Sie können sich dank Engagement vieler „sehen lassen“, berichtet Ursula Schwerin in ihrem Schlusswort:
Vom 11. Juli bis 6. August 2016 ist die vierwöchige Kunstausstellung „Ophelia lernt schwimmen“ im Forum Mittelrhein am Zentralplatz. Die Künstlerin Cris Pink gestaltete mit 11 Frauen und 17 Kindern die Ausstellungsobjekte und stellt ihre eigenen Kunstwerke aus.
Die Veranstaltung zum 20-jährigen Jubiläum findet am 27. Sept. 2016 im Historischen Rathaussaal in Koblenz statt. Schirmherrin ist Frau Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein, die Festrednerin Frau Prof. Ingeborg Henzler.
„Angesichts des Schrecklichen und Unfassbaren, das derzeit auf der Welt geschieht, stemmen wir uns laut unserer Satzung weiterhin gegen die alltägliche Gewalt an Frauen und Kinder im häuslichen Bereich, in Familien, in engen sozialen Beziehungen, - hier in unserer Region. Das bleiben unsere Hausaufgaben auch in den kommenden Jahren. Wir sind motiviert, gut aufgestellt und geben auch aus Überzeugung nicht auf“, so die Vorsitzende Ursula Schwerin.
Pressemitteilung des
des Fördervereins Frauenhaus Koblenz e. V.
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