Fachtagung des Regionalen Arbeitskreises Suchtprävention Koblenz
Aktuelle Projekte vorgestellt
Koblenz. Der neu aufgestellte Regionale Arbeitskreis für Suchtprävention Koblenz (RAK) präsentierte in einer informativen Fachtagung seine Präventionsangebote. Rund 50 Suchtberatungslehrkräfte und SchulsoziarbeiterInnen der weiterführenden Schulen aus Koblenz und dem Landkreis Mayen-Koblenz besuchten die Veranstaltung im Jugend- und Bürgerzentrum Koblenz-Karthause. Der RAK Koblenz arbeitet vorwiegend in einer Kerngruppe, bestehend aus dem Zentrum für ambulante Suchtkrankenhilfe des Caritas-Verbandes Koblenz, der Zentralen Prävention der Koblenzer Polizei, sowie dem Jugendamt der Stadt Koblenz. Für bestimmte Themen wird die Gruppe dann erweitert. Der Kreis der Gäste wurde auf den Landkreis Mayen-Koblenz erweitert, da sowohl die Caritas als auch Polizei mit ihren Angeboten auch dort an Schulen tätig sind. Nach einer Begrüßung durch den Arbeitskreis-Koordinator Joachim Scholer vom Jugendamt Koblenz, stellte Sandra Helms von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung (LZG) in Mainz die Strukturen der RAKs in Rheinland-Pfalz vor. Auch informierte sie über das unterstützende Ausbildungssystem für Lehrkräfte und SchulsozialarbeiterInnen in ihrer Funktion als Präventionsfachkräfte. Die LZG koordiniert die Arbeitskreise landesweit und bietet finanzielle Unterstützung für Projekte der Suchtprävention. Anschließend berichtete Reinhard Dinges als Koordinator des RAK Mayen-Koblenz von der Arbeit seines Arbeitskreises. Unter anderem wies er auf die Ausstellung „Einfach menschlich“ hin, die derzeit in Mayen zu sehen ist. Als Mitarbeiter beim RAK Koblenz packte Polizeihauptkommissar Christoph Eichmann dann die Gäste mit einem spannenden und informativen Vortrag über die sogenannten „Kräutermischungen“, fälschlicherweise auch „Legal Highs“ genannt. Von diesen geht ein erhebliches Gesundheitsrisiko aus, da hier Kräuter mit gefährlichen chemischen Substanzen in teilweise lebensgefährlichen Mischungen vorwiegend über das Internet vertrieben werden. Laut dem letzten Bundesdrogenbericht führte dies bei den oft jugendlichen Konsumenten zu notärztlichen Behandlungen und Todesfällen. Um die Geschäfte mit Legal Highs strafrechtlich besser ahnden zu können, stehen hier, laut der Bundesdrogenbeauftragten Marlene Mortler, Gesetzesänderungen bevor.
Im Anschluss an den Fachvortrag berichtete der Koblenzer Arbeitskreis von seiner Arbeit mit Schulen und stellte die aktuellen Projekte vor. So kooperieren die Stadt Koblenz und der Landkreis Mayen-Koblenz gemeinsam mit dem Caritas-Verband und dem Klinikum Mittelrhein im Projekt „HaLT“ zur Alkoholprävention, um betroffene Jugendliche direkt im Krankenhaus nach einer alkoholbedingten Aufnahme zu beraten, worüber Helga Müssenich, Caritas Verband Koblenz, berichtete. Parallel dazu finden in der Stadt Koblenz Testkäufe statt, um eine ständige Sensibilisierung des Einzelhandels im Hinblick auf den Verkauf von Alkoholika an Minderjährige zu erreichen sowie das Verantwortungsgefühl der Erwachsenen zu stärken.
Präventions-Fortbildungen
Daniela Ehre, ebenfalls vom Caritas Verband, gab einen Ausblick auf eine Alkoholpräventions-Fortbildung des RAK Koblenz für Lehrkräfte und Schulsozialarbeit am 16. November diesen Jahres. Unter dem Titel „Tom und Lisa“ werden Jugendliche spielerisch und interaktiv auf die Gefahren von Alkohol und seine unmittelbaren Auswirkungen aufmerksam gemacht.
Im Bereich der Tabakprävention bietet das Präventionsteam des Koblenzer Jugendamtes ein Seminar im Landesmuseum auf der Festung Ehrenbreitstein an. Anlass ist die aktuelle Ausstellung „Blauer Dunst“, die noch bis Mitte 2017 dort zu sehen ist. Auch der Caritas-Verband unterstützt das Landesmuseum mit einer Lehrerfortbildung zur Tabakprävention.
Im Anschluss an die sehr prägnanten und kurzweiligen Vorträge des Arbeitskreises trafen sich dann alle Akteure und Gäste zum individuellen Austausch in einer „Begeh-Bar“. Die Mitglieder des RAK Koblenz freuten sich über eine gelungene Auftaktveranstaltung und die durchweg positiven Rückmeldungen der Gäste.
Pressemitteilung der
Stadt Koblenz
