Zwei Lehrer der Hans-Dietrich-Genscher-Schule präsentieren Robotik-Konzept

Auf Einladung der EU-Kommission nach Finnland

31.10.2019 - 08:20

Wachtberg. Das an der Hans-Dietrich-Genscher-Schule in Wachtberg entwickelte Konzept von Robotik an Schulen zieht immer weitere Kreise und wird international beachtet. So wurde über das Projekt bereits in der New York Times berichtet und als herausragendes Beispiel für Kooperation von Schule und Wirtschaft besprochen.

Für die Wachtberger Hauptschule ist der enge Kontakt zum japanischen Roboterhersteller YASKAWA zu einem echten Glücksfall geworden, denn YASKAWA ist ein global player und immerhin der zweitgrößte Roboterhersteller der Welt. Vor diesem Hintergrund ist auch die Reise der beiden Lehrer Hans Werner Meurer und Christian Zimbelmann zu sehen. Auf Einladung der EU-Kommission stellten sie im finnischen Pori auf dem ersten europäischen Workshop für Robotik an Schulen das Konzept „hdg robotcs 4.0“ vor.

Dort waren immerhin neun europäische Nationen vertreten. Ziel der EU-Kommission war, in einem ersten Schritt sogenannte „best practice-Beispiele“ einander vorstellen zu lassen, um auf dieser internationalen Plattform zu klären, wo die Länder in Sachen Digitalisierung und Robotik stehen, wo noch Hindernisse sind und wo clevere Wege gefunden wurden, um die für die Zukunft nötigen Dinge voranzubringen.

Nach einem gemeinsamen Essen zum gegenseitigen Kennenlernen eröffnete Dr. Ulla Engelmann, Head of Unit bei der EU-Kommission, den Workshop, bei dem vor einem kleinen Kreis von Fachleuten Projekte aus neun europäischen Ländern vorgestellt wurden. Schnell zeigte sich die enorme Vielfalt der Szene, leider wurde jedoch ebenfalls überdeutlich, dass es in nahezu allen Ländern eher spektakuläre Einzelprojekte sind, die zumeist nur vom Engagement Einzelner getragen werden. Dabei ist es längst so, dass es in allen Ländern ausdifferenzierte Empfehlungen oder gar Vorgaben für Schulen gibt, wie der Umgang mit modernen Medien und eben auch mit Robotik voranzubringen ist.


Wachtberger hdg robotics 4.0 ist einzigartig


Im Kanon der vielen bemerkenswerten Projekte zeigt sich aber auch, dass das hdg robotics 4.0-Projekt der Wachtberger Hauptschule einzigartig ist. Durch den echten Industrieroboter, den YASKAWA der Schule als Dauerleihgabe überlassen hat, ist es den Schülern möglich, schon im 4. Quartal des Kurses mit der Programmierung eines Industrieroboters zu beginnen.

Die Schülerinnen und Schüler beginnen sehr spielerisch mit SCRATCH, welches zwar kindgemäß ist, aber dennoch eine robotergemäße Programmiersprache verwendet. Nächster Schritt ist die Programmierung eines Calliope Mikrocontrollers, und damit wird zum ersten Mal ein Gerät außerhalb des Laptops programmiert– mit der Programmiersprache NEPO des Fraunhofer Instituts. Im dritten Quartal treten die Kursteilnehmer dann in die große Welt der Lego Mindstorms-Roboter ein mit ihren fast unbeschränkten Möglichkeiten. Nun werden bewegliche, fahrbare Roboter programmiert, die sogar miteinander interagieren können. Schließlich kommt im vierten Quartal YASKAWA-Industrierobotik hinzu, und für die nächsten 15 Monate werden Lego Mindstorms und YASKAWA-Roboter parallel zueinander geschult. Nach zwei Jahren sind dann die Teilnehmer in der Lage, nicht nur Roboter ein- oder auszuschalten, sondern sogar entsprechend der immer neuen Anforderungen sogar selber zu programmieren. Dieses in Deutschland wohl einmalige Projekt ist allerdings keine Eintagsfliege, sondern ist auf Dauer angelegt.

Die Erlebnisse, der fachliche Austausch und die positive Resonanz der europäischen Kollegen waren für die Wachtberger Bildungsinitiative jedenfalls eine große Bestätigung und Ermutigung. Für Ende Januar 2020 lädt die EU-Kommission dann nach Brüssel zu einer Folgeveranstaltung ein.

Nähere Informationen zum Robotik-Projekt auf der Homepage der Hans-Dietrich-Genscher-Schule: www.hdg-schule.de/category/robotik/ (HDG-Schule, hwm).

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Verkehrsteilnehmer fahren derzeit besser eine halbe Stunde früher los

B 262: Viel Verkehr zwischen Kottenheim und Hausen

Kottenheim. Auf der B262 zwischen Kottenheim und Hausen herrscht derzeit dichter Verkehr, was zu einem Zeitverlust von mindestens 23 Minuten führt. Das meldet der ADAC. mehr...

Regional+
 

Burgfestspiele Mayen starten Voting für das Familienstück im Jahr 2025

Welches Stück wollen die Mayener sehen?

Mayen. Mayen entscheidet mit. Welches Familienstück möchten die Mayener Bürgerinnen und Bürger 2025 im Programm der Burgfestspiele sehen? mehr...

Ortsbeiratsliste steht

Gimmigen. Der GRÜNE Ortsverband der Kreisstadt mit dem Sprechduo Birgit Stupp und Christoph Scheuer freut sich: Zum ersten Mal haben sich auch in Gimmigen GRÜNE zusammengefunden, die über eine Liste für den Ortsbeirat bei der nächsten Kommunalwahl kandidieren. Andreas Resch führt die Liste an. Auch für die Stadtratswahl ist er auf einem aussichtsreichen vorderen Platz zu finden. Auf der Gimmigener Liste der GRÜNEN folgen Peter Rochert, Christian Drescher und Katrin Drescher. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
Julia Frericks:
Die Ramadan-Beleuchtungen in Köln und Frankfurt sind wegweisende Initiativen. Die Lichter sorgen für eine festliche Stimmung, egal welcher Religion ich angehöre. Eine Stimmung, die auch bei vielen Nicht-Christen aufkommt, wenn sie z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. In Köln ging die Initiative für...
K. Schmidt:
Soviel Geld, wie der Steuerzahler für die kath. Kirchen Jahr für Jahr in die Hand nehmen darf (ich meine nicht den Kirchensteuerzahler, sondern wirklich jeden!), soviel Beleuchtung kann man für die anderen Glaubensrichtungen doch gar nicht aufstellen, sonst schaffen wir die Dunkelheit ja komplett a...

Kreishaushalte in der Krise

K. Schmidt:
Die meisten der Landrätinnen und Landräte gehören doch einer Partei an, die Fraktionen der Kreistage auch. Ein Apell des Landkreistages an die Landesregierung ist nett, aber doch nicht mehr als ein unnötiger Umweg. Die Parteien, die sich auf der Landkreisebene finden, sind am Ende die gleichen, die...
K. Schmidt:
Ich werfe jeden hochkant von meinem Grundstück, der mir etwas von "Wärmenetz" erzählt. Die Nachrichten der letzten Zeit über die Fälle, wo ganze Stadtteile oder Dörfer plötzlich unverschuldet ohne Heizung waren, weil Anbieter pleite oder Netze veraltet waren, reichen mir als Warnung (wer googlen will:...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service