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Allgemeine Berichte | 06.08.2024

Auf den Spuren von Fürstin Margaretha

Pfarrer Dr. Rainer Justen gilt als ein exzellenter Kenner der Arenbergischen Geschichte.  Foto: Werner Dreschers

Sehr gut besucht war eine Führung, des Förderverein Burgruine Arenberg e.V. in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde Sankt Nikolaus Aremberg. Etwa zwei Stunden dauerte die sehr gehaltvolle Sonderführung durch die Ruinen auf dem Aremberg. In dieser gespielten Führung begegneten die Besucherinnen und Besucher dem Rentmeister Johann Eich, der über die Zeit der gefürsteten Gräfin Margaretha von der Marck-Arenberg berichtete.

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Gräfin Margaretha ließ zwischen 1555 und 1567 größere Baumaßnahmen auf dem Aremberg durchführen: Aus der mittelalterlichen Burg sollte eine repräsentative Residenz der Renaissance entstehen, vielleicht als künftiger Hauptsitz des Geschlechts. Mit der Organisation der Bauarbeiten war als Vertrauensmann der Gräfin vor Ort Johann Eich betraut. Er war Pfarrer von Antweiler, Dechant des kölnischen Eifeldekanats und zugleich Rentmeister auf der Burg Arenberg.

Die gefürstete Gräfin Margaretha von der Marck-Arenberg wurde im Februar 1527 auf Schloss Reckheim bei Maastricht geboren. Den größten Teil ihrer Kindheit lebte sie bei ihrer Tante Josina, der Ehefrau von Graf Cuno von Virneburg, mit dessen Tod 1545 diese bedeutende Adelsfamilie im Mannesstamm erlosch. Margaretha dürfte sich damals häufig in der Löwenburg über Monreal aufgehalten haben, denn diese war im 16. Jahrhundert die Hauptresidenz der Virneburger. Nach 1538 waren Lüttich, der damalige Lebensmittelpunkt des Hauses Arenberg, und der Hof der Herzöge von Lothringen in Nancy weitere Stationen ihrer Kindheit und Jugend.

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Als 17-Jährige erbte sie 1544 nach dem Tod ihres Bruders Robert III. die Güter und Herrschaften der Familie. 1547 heiratete die junge Gräfin Jean de Ligne, Baron von Barbançon, mit dessen Familie bereits verwandtschaftliche Verbindungen bestanden. Im Heiratsvertrag wurde vereinbart, dass der erstgeborene Sohn des Paares Namen und Wappen von Arenberg tragen und damit das Herrschergeschlecht der Arenberger fortsetzten sollte. Jean de Ligne erhielt von Kaiser Karl V. das Recht, sich Graf von Arenberg zu nennen und fügte das Arenberger Wappen dem seinen bei. Seit 1549 war sein Titel „Reichsgraf von Arenberg“. Durch sein Amt als Statthalter des Königs von Spanien in Friesland, Groningen, Drenthe und Overijssel sowie wegen militärischer Missionen war er viel in den spanischen Niederlanden und in Frankreich unterwegs.

Gräfin Margaretha hielt sich zeitweilig bei ihm in den nördlichen Niederlanden auf, residierte aber auch in Brüssel, dem künftigen Lebensmittelpunkt ihres Hauses, und auf Burg Arenberg. Hier ließ sie zwischen 1555 und 1567 größere Baumaßnahmen durchführen. Zunächst beschränkte man sich auf Umbaumaßnahmen. Ab 1564 wurde dann ein größerer Plan verfolgt. Im westlichen Teil des Burggeländes wurde ein moderner Renaissancebau mit Wohnräumen für die Herrschaft errichtet. Zugleich wurden alte Gebäude abgerissen und die beibehaltenen dem Geschmack der Zeit angepasst. Als Architekt des Neu- und Umbaus kann Maximilian von Pasqualini angenommen werden, der im Dienst von Herzog Wilhelm V. dem Reichen von Jülich-Kleve-Berg stand. In einem ähnlichen Projekt hatte er ab 1558 für den herzoglichen Rat Otto von Bylandt Erweiterungsmaßnahmen an Schloss Rheydt bei Mönchengladbach geplant. Bereits bestehende Bauwerke aus unterschiedlichen Epochen wurden zu einem neuen, einheitlich wirkenden Ensemble zusammengefasst. Diese Wirkung sollte auch auf dem Aremberg erreicht werden. Aus der mittelalterlichen Burg sollte eine repräsentative Residenz der Renaissance entstehen, vielleicht als künftiger Hauptsitz des Geschlechts. Der Wehrcharakter der Anlage wurde dabei allerdings nicht aufgegeben. Mit der Organisation der Bauarbeiten war als Vertrauensmann der Gräfin vor Ort, Johann Eich, betraut. Er war Pfarrer von Antweiler, Dechant des kölnischen Eifeldekanats und zugleich Rentmeister auf der Burg Arenberg.

Ein schwerer Schicksalsschlag für Gräfin Margarethe und ihre Familie war der Tod ihres Ehemanns in der Schlacht bei Heiligerlee in der Provinz Groningen am 23. Mai 1568. Wie im Ehevertrag vereinbart behielt sie die Einkünfte aller Besitzungen bis zu ihrem Lebensende für sich. In den mehr als 30 Jahren ihrer Witwenschaft verwaltete Margaretha ihre Herrschaftsgebiete mit großer Umsicht und viel Geschick. Gerne und häufig residierte sie auf dem Aremberg. Die Baumaßnahmen führte sie allerdings nicht mehr mit der gleichen Energie weiter. Zwar gab es weiterhin Neu- und Umbauten, so die Errichtung einer neuen Schlosskapelle nach einer Romwallfahrt zum Heiligen Jahr 1575, Veränderungen an Wirtschaftsgebäuden und Wehranlagen sowie der Bau einer großen Scheune. Trotzdem scheint insbesondere im östlichen Bereich des Schlosses einiges nicht zu Ende geführt und unfertig geblieben zu sein.

Neue Zukunftsperspektiven wurden dem Haus Arenberg 1576 durch eine Standeserhöhung eröffnet. Kaiser Maximilian II. verlieh Margaretha am 5. März den Titel einer gefürsteten Gräfin. Das mehrte nicht nur das Ansehen der Familie, sondern war ein bedeuteter Aufstieg innerhalb des Adels. Von nun an hatten die Arenberger Sitz und Stimme im Reichstag des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation bis zu dessen Auflösung 1806.

Von 1585 bis 1597 lebte die gefürstete Gräfin Margaretha hauptsächlich auf Burg Arenberg. Am 23. April 1594 machte sie hier ihr Testament. 1597 brach Margaretha zu ihrer letzten Reise auf. Im Juni kam sie in dem von ihrem Ehemann ererbten Besitztum Zevenbergen bei Breda in der Provinz Nordbrabant an. Auf Schloss Zevenbergen ist Margaretha am 18. Februar 1599 im Alter von 72 Jahren gestorben. Ihr Grab fand sie zunächst in Antwerpen. 1617 wurde ihr Leichnam in die neuangelegte Familiengruft im ehemaligen Kapuzinerkloster Enghien/Edingen in der Nähe von Brüssel überführt.

Pfarrer Dr. Rainer Justen gilt als ein exzellenter Kenner der Arenbergischen Geschichte. Foto: Werner Dreschers

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