„Unsere Küche ist ein wichtiger Raum und Teil unseres lebendigen Hauses.“
Besonderer Stellenwert der Mahlzeiten im Hospiz
Neuwied. Essen bedeutet für die meisten Menschen weit mehr als reine Nahrungsaufnahme. Für die Menschen, die im Rhein-Wied Hospiz betreut und begleitet werden, weckt es Erinnerungen, schenkt Trost und kann ein Stück Lebensqualität zurückbringen.
„Bei uns im stationären Hospiz hat die Mahlzeitenversorgung daher einen ganz besonderen Stellenwert. Hier steht nicht nur was auf den Teller kommt im Mittelpunkt, sondern vor allem für wen es zubereitet wird“, erklärt Manuela Götz, die Leiterin des ersten stationären Hospizes im Kreis Neuwied.
Die Gäste, die Im Rhein-Wied Hospiz versorgt werden, bringen ihre ganz eigenen kulinarischen Vorlieben, Erinnerungen und Wünsche mit. Manche sehnen sich nach dem Geschmack der Kindheit, andere wünschen sich einfache Hausmannskost oder ein Lieblingsgericht, das mit besonderen Momenten verbunden ist. Darauf gehen die Mitarbeitenden des Küchenteams ganz individuell ein – mit Herz, Kreativität und der nötigen Flexibilität. Um den Bedürfnissen der Gäste vollumfänglich gerecht zu werden, wird im Rhein-Wied Hospiz selbst gekocht.
„Unsere Küche ist damit ein wichtiger Raum und Teil unseres lebendigen Hauses. Wer möchte, darf gerne mitteilen, worauf er Appetit hat – sei es Grießbrei mit Zimt und Zucker, ein Butterbrot mit Radieschen, Toast Hawaii oder das Sonntagsessen, wie es dieses früher bei Oma gab“, erläutert Götz. Auch kleine Portionen, spezielle Diäten oder die Möglichkeit, zu ungewöhnlichen Zeiten zu essen, werden vom Team des Hospizes berücksichtigt.
Zu bestimmten Jahreszeiten wie Weihnachten oder Ostern wird das Essen zudem zu einem ganz besonderen Erlebnis. Dann duftet es nach Bratapfel, Festtagsbraten oder frischem Hefezopf. Das ganze Hospiz-Team gestaltet die Mahlzeiten in dieser Zeit mit viel Liebe zum Detail – sei es durch traditionelle Gerichte, liebevolle Dekoration oder kleine kulinarische Überraschungen, die die festliche Stimmung ins Haus und zu Hospiz-Gästen bringen. So wird auch das gemeinsame Essen zu einem Moment der Wärme, der Nähe und der Erinnerung.
Die Mitarbeitenden der Küchen arbeiten eng mit der Pflege, den Angehörigen und vor allem mit den Gästen zusammen. Denn die wichtigste Zutat ist und bleibt: das Zuhören. So entsteht ein Stück Alltagsnormalität, das Geborgenheit schafft – ein gedeckter Tisch, an dem jeder Mensch gesehen und wertgeschätzt wird.
