„Treff 81“
Besuch einer der kleinsten Städte Deutschlands

Lahnstein. Eine der kleinsten Städte Deutschlands war für eine Woche die „Heimat“ des „Treff 81“, der Gruppe der Behinderten und weniger Behinderten aus der katholischen Kirchengemeinde Lahnstein, St. Martin und St. Damian. In den Saale-Orla-Kreis in Thüringen, nach Ziegenrück, führte die 30. Herbstfreizeit der Gruppe. Carsten Höller betätigte sich als Steuermann im kreisrunden Donat-Boot auf dem Hohenwarte-Stausee von Ziegenrück. Mit der Seilbahn im Märchenwald von Saalburg fuhren Theresa, Valerie und Betreuer Helmut in luftige Höhen, während Mirco und Jürgen eine Schiffschaukel in Schwung brachten. Einen Eindruck von der Technologie des Eisengießens und der schweren Arbeit des Gießers erhielt die Gruppe im technischen Schaudenkmal „Gießerei Heinrichshütte“ in Wurzbach. Die Funken sprühten bei der Herstellung von Glücks-Hufeisen. Mit dem Erzbergbau wurde der „Treff 81“ bei der Besichtigung des Markt-Höhlers in Bad Lobenstein vertraut gemacht. In der Höhle wurde auch Bier kühl gelagert. Die Ausstellung „Porzellanwelten“ wurde in der Leuchtenburg in Seitenroda besichtigt. Die Treff-Mitglieder machten ihre eigenen Erfahrungen mit dem sogenannten „weißen Gold“. Sie beschrifteten und bemalten Teller, um sie dann unter der Devise „Scherben bringen Glück“ von einem Skywalk ins Tal zu werfen. In der Kurstadt Saalfeld ging man auf Shopping-Tour und besuchte die Johanneskirche, die größte Hallenkirche Thüringens. An den Abenden im Hotel Am Schlossberg sang man Lieder zur Gitarrenbegleitung von Helmut Reuscher oder vergnügte sich mit Gesellschaftsspielen. Pater Wolfgang Jungheim von den Arnsteiner Patres, die gute Seele des „Treff 81“, gab Impulse zur Menschenwürde. Unter freiem, sonnengefluteten Himmel, in einem Park, wurde Gottesdienst gefeiert. Beim Picknick auf der Heimfahrt in Wetzlar traf man Hannele und Dietmar, den ehemaligen Chorleiter der Caritas-Behindertenwerkstatt von Lahnstein. Die beiden jüngeren Betreuer, Adrian Zmelty und Theresa Wagner waren letztmals mit dabei. Man wird sehen, wie es mit den „Treff-Freizeiten“ weiter geht. „Freizeit ist Freudzeit“, meinte Betreuerin Ute Wagner zum Abschluss der erlebnisreichen Tage. Die Freizeiten sind im Jahreslauf der Behinderten ganz besondere Fixpunkte, um endlich mal „raus“ zu kommen und in einer großen Gruppe Gemeinschaft zu erfahren. Auch für die Eltern der Treff-Mitglieder bedeutet die Freizeit eine schöne Entlastung. Das Volkslied „Wir sind durch Deutschland gefahren, vom Meer bis zum Alpenschnee“ bekam durch die Bekanntschaft mit dem „Thüringer Meer“, der aufgestauten Saale, eine neue Strophe durch den „Treff 81“.