Kinder- und Jugendhilfe der Johanniter
Betreutes Wohnen für unbe- gleitete minderjährige Ausländer
Koblenz. Die Johanniter-Unfall-Hilfe eröffnet aktuell im Koblenzer Stadtteil Goldgrube eine Einrichtung für betreutes Wohnen für drei unbegleitete minderjährige Ausländer. Ziel ist es, den Jugendlichen, die allein und völlig auf sich gestellt nach Deutschland kommen, ein Zuhause zu geben und ihnen durch individuelle Förderung eine persönliche und berufliche Perspektive in Deutschland zu eröffnen. Tag für Tag kommen weitere unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Deutschland an. Allein in Koblenz leben aktuell rund 95 unbegleitete minderjährige Ausländer. Die Jugendlichen haben meist eine lange und dramatische Flucht hinter sich. Sie haben ihre Eltern verloren, wurden auf der Flucht von ihnen getrennt oder sind bewusst von ihren Eltern nach Deutschland geschickt worden, weil diese ihnen eine Zukunftschance eröffnen wollen. Die Jugendlichen müssen in dieser extrem belastenden Situation aufgefangen und betreut werden, um möglichst schnell Fuß fassen zu können. Dieser Aufgabe widmen sich die Johanniter in Koblenz. „In Bezug auf ihre Bildungsbiografie und ihre soziale Herkunft ist die Gruppe der Jugendlichen, die als unbegleitete minderjährige Ausländer nach Deutschland kommt, sehr heterogen“, sagt Sarah Heiß, Sachbereichsleitung der Kinder- und Jugendhilfe in Koblenz. „Alle haben aber eines gemeinsam: Sie sind sehr leistungswillig und zielstrebig – sonst hätten sie die schwierige Flucht gar nicht bewältigen können. Wir möchten sie fördern und so schnell wie möglich mit den bei uns geltenden Regeln, unserem Bildungswesen und unserer Gesellschaft vertraut machen, damit sie später selbstständig in Deutschland leben können.“ Im Mittelpunkt der Förderung steht das Erlernen der deutschen Sprache. Auch gemeinschaftliche Aktivitäten wie Sport und Kunst sind wichtige Elemente der täglichen Arbeit mit den Jugendlichen. Sie bieten die Möglichkeit, sprachunabhängig mit dem Umfeld zu kommunizieren und sich so schneller zu integrieren. Zu diesem Zweck wird künftig ein enges Kooperationsnetz mit den örtlichen Vereinen aufgebaut.Pressemitteilung
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Regionalverband Mittelrhein
