Fichtenwald in Adendorf vernichtet

Borkenkäfer richtet riesigen Flächenschaden an

Bäume im Stundentakt gefällt

17.10.2018 - 09:11

Wachtberg. Wer vom Grimmersdorfer Weg durch den Wald in Richtung Forsthaus wandert, sieht sich seit Kurzem einem traurigen Phänomen gegenüber. Der gesamte Fichtenwald vor dem Forsthaus ist schlichtweg verschwunden. Im Stundentakt wurden die Bäume kürzlich gefällt, weil sie fast vollständig vom Borkenkäfer befallen waren.
Seinen gesamten Fichtenbestand habe er verloren, berichtete Georg Freiherr von Loë, dem der Waldabschnitt gehört. Die lange Trockenheit und der für den Borkenkäfer günstige Klimawandel haben für die Katastrophe gesorgt. Während der Kottenforst einen Befall von rund 30 Prozent bei den Nadelbäumen verzeichnet, steht rund um Adendorf so gut wie keine gesunde Fichte mehr.
Wegen der langen Warmphase in diesem Jahr konnten die Käfer, die sich sonst in zwei bis drei Generationen pro Jahr vermehren, in vier Generationen fortpflanzen. Damit ist der Käferbestand quasi explodiert und die Schädlinge fielen wie Heerscharen über die Bäume her. Diese hatten nicht einmal die Möglichkeit, sich mit ihren natürlichen Abwehrmechanismen zu wehren, weil sie monatelang durch die Trockenheit gelitten hatten.
Normalerweise umhülle ein Baum die Schädlinge mit Harz und stieße sie damit ab, erklärte Bezirksförster Wolfgang Bongardt. Das funktioniert aber nur bei einem gesunden Baum. Weil die Bäume aber durch den langen Wasserentzug unter massivem Stress standen, waren sie zu geschwächt, um sich gegen die Übermacht der Schädlinge auch nur im Ansatz zu wehren.
Nun liegen die gefällten Stämme reihenweise an den Wegesrändern gestapelt und warten auf ihren Abtransport. Unter der Rinde muss man nicht lange suchen, um den Verursacher des massenhaften Fichtensterbens zu finden. Kaum hat man ein Stück Borke in der Hand, findet man von der Eiablage über die Puppe, den jungen hellbraunen Käfer bis zum schwarzen älteren Käfer alle Entwicklungsstadien den Tiers.
Im Frühjahr droht sich die Plage weiter auszubreiten, denn der Schädling ist leider recht widerstandsfähig gegenüber winterlichen Temperaturen. Einzig ein warmer, feuchter Winter könnte bei der Eindämmung des Problems helfen, erklärte der Bezirksförster. Dann bildeten sich vermehrt Sporen, die auf den Borkenkäfer spezialisiert seien und damit den Bestand der Schädlinge reduzieren könnte.

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