Ein Leben für seine Heimat, den Sport und den Tourismus
Das Ahrtal trauert um Maternus Fiedler
            Ahrweiler. „Vom Kirchturmdenken zum gemeinsamen Handeln und zur gemeinsamen Stärke, vom Ich zum Wir gelangen.“ Das war ein Leben lang die Devise von Maternus Fiedler. Der überregional anerkannte und beliebte Tourismusexperte aus Ahrweiler ist am Wochenende nur drei Monate nach seinem 71. Geburtstag gestorben nach kurzer schwerer Krankheit. Mit Fiedler verliert der Kreis Ahrweiler eine Persönlichkeit, die immer dann zur Stelle war, wenn es hakte oder neue Ideen gefragt waren. Das Ahrtal trauert um einen Macher mit Herz und Seele. Denn seine Arbeit war für ihn kein Job, es war Leidenschaft. Leidenschaft, mit der er sich auch im Ehrenamt für seine Heimat, sein Ahrtal, unermüdlich einsetzte.
Der Sport und das Tourismusgeschäft, das war sein Leben. Als Vorsitzender des Ahrweiler Ballspiel Clubs lebte er Respekt, Toleranz und Leidenschaft vor, stellte Weichen, die den ABC bis heute prägen. Und auch bei den Ahrweiler Bürgerschützen hatte Fiedler eine Heimat, wäre in diesem Jahr beim Großen Schützenfest als Silberjubilar aus dem Oberleutnantsglied ausgezeichnet worden. Mit Begeisterung stand der gebürtige Kesselinger zu den Traditionen seiner Wahlheimat Ahrweiler, wo er seit 1982 wohnte und zu den Flutbetroffenen der Kalvarienbergstraße gehörte.
Auch außerhalb des Vereinslebens hinterlässt Maternus Fiedler in der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler eine große Lücke. Das Tourismusgeschäft im Ahrtal machte er beruflich wie nebenberuflich zu seinem wichtigen Anliegen. Mit seiner Firma „Ahr-Tours“ setzte er ebenso Akzente wie als Vorsitzender des Ahrtal-Tourismus. Der Vereinigung der Hoteliers, Gastronomen und Ferienwohnungsbesitzer stand er von 2004 bis 2018 vor, eher er dort von Christian Lindner abgelöst wurde. Als die Kreisstadt 2014 die Ahr-Thermen von der Aktiengesellschaft Bad Neuenahr erwarben und die „Walpurgis Thermen GmbH“ gründete, wurde Fiedler gebeten, die Geschäftsführung zu übernehmen. Dem stellte sich der damals 60-Jährige Touristiker mit Visionen und Schaffenskraft. Doch dann kamen Corona und die Flut. Wobei Fiedler die Schreckensnacht in den Thermen verbrachte und erst am nächsten Morgen von Rettungskräften aus dem total zerstörten Bad befreit werden konnte.
Auch als Geschäftsführer der Ahr-Thermen hat Maternus Fiedler tiefe Spuren hinterlassen - als vorbildlicher Chef, als ausgeglichener, humorvoller, umsichtiger und feinfühliger Mensch, der seine ihm übertragene Aufgaben mit Hingabe und Sorgfalt erfüllte. Ob als Vereinschef, Bäderleiter, ob als Geschäftsführer der damaligen Kreis-Fremdenverkehrsorganisation „Bäder-, Wein und Wanderland Rhein-Ahr-Eifel“ oder als Koordinator des erfolgreichen Projekts „Gesundheits- und Fitnessregion Kreis Ahrweiler“, Fiedlers Devise griff immer: „Gemeinsames Handeln, gemeinsam stark sein und immer das Wir vor Augen.“ Und das vermittelte er auch dem touristischen Nachwuchs an der IHK-Akademie in Koblenz. Denn er hatte immer die Zukunft im Blick. Das Ahrtal wird Maternus Fiedler vermissen. GS
 
            
            
            