Allgemeine Berichte | 12.12.2017

Im Leutesdorfer Dorfmuseum wurde eine interessante Ausstellung gezeigt

Das beliebte „Pöntche“ gab Einblicke

Interessante Einblicke zum „Pöntche“ gab es in den letzten Wochen im Dorfmuseum.Fotos: -STUKO-

Leutesdorf. Am vergangenen Samstag endete mit dem Weihnachtsmarkt die Ausstellung „Et Pöntche“ im Leutesdorfer Dorfmuseum. Seit dem 5. November wurde hier zu den bekanntgegebenen Öffnungszeiten Interessantes über die ehemalige Personenfähre zwischen Leutesdorf und Andernach gezeigt.

Ergänzend zur Fähre gab es auch weitere Informationen über den Rhein als beliebte Verkehrsstraße.

Die Rheinfähre zwischen Leutesdorf und Andernach wäre 2016 100 Jahre alt geworden. Das hat der ehemalige Fährführer Heinz Lüthke zum Anlass genommen eine kleine Ausstellung zur Erinnerung für die nächste Generation zu organisieren, welche im letzten Jahr im Kundencenter der Stadtwerke Andernach gezeigt wurde. Vorstandsmitglieder des Leutesdorfer Dorfmuseum e.V. hatten daraufhin Kontakt nach Andernach aufgenommen und bekamen die Ausstellungsstücke als Leihgabe, um auch die Erinnerung der Leutesdorfer Bevölkerung an die Schiffsfähre aufzufrischen.

Und diese nahm reichlich Anteil an den Informationen, Ausstattungsstücken, Zeitungsartikeln und schifffahrtstypischen Gegenständen. Auch die Einsicht in das persönliche Erinnerungsalbum von Heinz Lüthke wurde ermöglicht. Genauso wie als ein weiterer Highlight ein (fahrfähiges) Modell der Fähre.

Erinnerungen des ehemaligen Fährführers

Heinz Lüthke erinnert sich, dass die Fähre bereits 49 Jahre alt war, als er 1965 seinen ersten Arbeitstag hatte. Auf diese passten, mit etwas gutem Willen, acht Autos oder mit 399 die maximale Personenzahl. Heute liegt sie als Restaurantschiff „Alte Liebe“ in Königswinter.

„Wenn der Bub nicht gewesen wäre, wäre ich nach drei Wochen weg gewesen“, sagt Lüthke heute. Mit Bub ist der bereits verstorbene Josef Schellenbach gemeint, der mehr als 40 Jahre die Fähre gesteuert hat. 320 Meter hin und 320 Meter zurück in vier Minuten waren nicht der Traum eines Kapitäns, der vorher große Schiffe auf dem Rhein gefahren hatte. 70 Pfennig kostete die Überfahrt am Schluss für Fußgänger, 2,30 Mark für ein Auto mit Fahrer.

Zur Geschichte

Das erste Fährrecht wurde am 5. Mai 1682 an den Leutesdorfer Fährmann Mattheiß Nalbach übertragen. Von 1865 bis 1915 fuhr eine Gierfähre, anschließend bis 1985 eine Motorfähre. Die Fährverbindung ist mit der Eröffnung des Erlebniszentrums zum Geysir in Andernach im Mai 2009 als Personenfähre reaktiviert worden, als Fährschiff dient heute das reguläre Schiff vom Besucherzentrum zum Geysir auf dem Namedyer Werth.

Werftdaten und Informationen zur ersten Zeit des Einsatzes der alten Rheinfähre zwischen 1905 und 1934 liegen leider nicht vor.

Ab 1934 wurde sie unter dem Namen „Quertreiber“ oder auch „Andernacher Pont“ oder „et Pöntche“ als Fähre zwischen Andernach und Leutesdorf eingesetzt. Ihr erster Antrieb bestand aus einer 95PS-Dampfmaschine. 1945 wurde die Fähre durch Kriegseinwirkungen versenkt, aber noch im selben Jahr wieder gehoben und in Koblenz instandgesetzt. Bis 1947 war sie dann als Brückenersatzfähre für die zerstörte Pfaffendorfer Brücke in Koblenz und in St. Goar eingesetzt. 1947 und 1948 fuhr sie wieder zwischen Andernach und Leutesdorf. Von 1948/49 pendelte sie zwischen Neuwied und Weißenthurm. Danach kam „dat Pöntche“ wieder nach Andernach zurück, wo es mit seiner letzten Fahrt am 29.12.1985 seinen Fährbetrieb beendete. Um 1987/88 erfolgte ein Umbau zum Fahrgastschiff in der Schiffswerft Oberwinter. Ihr Einsatz als Fahrgastschiff lief vermutlich bis 1995. Seitdem wird die ehemalige Rheinfähre als Restaurantschiff „Alte Liebe“ in Königswinter genutzt.

Viele Anekdoten wurden ausgetauscht.

Viele Anekdoten wurden ausgetauscht.

Zahlreiche Dokumente bereicherten die Ausstellung.

Zahlreiche Dokumente bereicherten die Ausstellung.

Interessante Einblicke zum „Pöntche“ gab es in den letzten Wochen im Dorfmuseum. Fotos: -STUKO-

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  • Boomerang : Eine tolle Aktion. Es dauert ja auch nur knapp 100Jahre bis sie ihre Vorgänger ersetzen werden. Aber Hauptsache ein toller Radweg. Wer braucht schon Bäume. Das gleiche geschieht am Moselufer, zwischen Gülser Brücke und Ruderclub.

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