Ein Vortrag im Rahmen des Bündnisses gegen Depression Rhein-Ahr-Wied

Depression und Selbstbeurteilung

Depression und Selbstbeurteilung

Dr. Susanna Smolenski, Chefärztin i.R., sprach über die Macht des inneren Kritikers. Foto: privat

26.05.2018 - 10:54

Ahrweiler. Kürzlich fand in der Dr. von Ehrenwall’schen Klinik eine Veranstaltung im Rahmen des Bündnisses gegen Depression Rhein-Ahr-Wied statt. Dr. Susanna Smolenski, Chefärztin i.R., hielt einen Vortrag über das Thema „Depression und Selbstbeurteilung – die Macht des inneren Kritikers und wie man ihm Einhalt gebieten kann“. Bei dem Thema ging es darum, aufzuzeigen, wie negative Selbstbeurteilung, die auf negativen Grundüberzeugungen beruht, zu einer Depression führen kann. Grundüberzeugungen sind Einstellungen oder Überlebensregeln, die im Laufe des Lebens erlernt werden. Es gibt hilfreiche Grundüberzeugungen, wie zum Beispiel: „Ich bin so, wie ich bin, in Ordnung – ich habe sowohl Stärken als auch Schwächen, wie jeder andere Mensch auch“.

Es gibt jedoch auch Grundüberzeugungen, die nicht hilfreich, sondern schädigend sind, wie zum Beispiel: „Ich muss immer alles perfekt machen, sonst bin ich ein Versager“. Oder: „Ich muss es immer allen Recht machen, damit alle mich mögen“. Anhand von zwei Fallbeispielen wurde gezeigt, wie die negativen Grundüberzeugungen den „inneren Kritiker“ aktivieren, was dazu führt, dass das Selbstwertgefühl geschädigt wird und sich schließlich eine Depression entwickeln kann. Dagegen kann etwas getan werden: Der Betroffene lernt seine negativen Grundüberzeugungen kennen und zu hinterfragen. Statt der oben genannten Beispiele für negative Grundüberzeugungen sagt er jetzt: „Ich muss nicht perfekt sein – gut ist gut genug“, oder: „Ich muss es nicht immer allen Recht machen – es ist normal, dass einige Menschen mich mögen und andere nicht“. Der innere Kritiker ändert dadurch seine Funktion: Statt als strenger, verurteilender Richter tritt er jetzt als Anwalt auf, der hilft, gegen schädigende Selbstkritik anzugehen, was dazu führt, dass die Depression abklingt. Der Vortrag war sehr gut besucht – es wurden aus dem Publikum zahlreiche Fragen zu dem Thema gestellt. Der nächste Vortrag im Rahmen „Bündnis gegen Depression Rhein-Ahr-Wied“, der von Chefärztin Dr. Katharina Friedrichs am Mittwoch, 29. August gehalten wird, befasst sich mit dem Thema „Depression als Krise und Chance“. Am Mittwoch, 14. November findet eine Filmvorführung und Diskussion zum Thema „Depression“ statt, die von Chefärztin Dr. Christiane Tholen-Rudolph geleitet wird.

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