Ganz neue Art des Bummelns und Austausch in der Koblenzer Innenstadt
Der „Umsonstladen“
Konstruktiven Diskussionen zum Thema Wiederverwendung, Verschwendung oder die sogenannte „Fast Fashion“
Koblenz. Vor Kurzem veranstaltete eine Initiative junger Menschen aus Koblenz und Umgebung eine ganz neue Art des Bummelns und Austausch in der Koblenzer Innenstadt. Mit Abstand und Masken konnten Passant*innen an einem sogenannten Umsonstladen-Stand nach Kleidung, Schuhen, Taschen oder Accessoires stöbern und, ganz zum Erstaunen vieler Besucher*innen, diese einfach mit nach Hause nehmen.
Die Idee eines Ladens, in dem Dinge weder durch Tausch noch durch Spende, sondern ohne Gegenleistung ausgesucht und verteilt werden, gibt es bereits in vielen Städten Deutschlands und auch anderen Ländern. Gerade in der aktuellen Zeit, die mit vielen Einschränkungen und Neuerungen verbunden ist, finden die Veranstalter*innen es wichtig, denjenigen Menschen etwas zu geben und ermöglichen, die nicht viel haben und zum Anderen einen Teil gegen den großen „Kaufrausch“ beizutragen.
Neben zahlreichen interessierten Besucher*innen, die begeistert von der Idee waren, kam es an dem Stand selbst auch zu langen, konstruktiven Diskussionen zum Thema Wiederverwendung, Verschwendung, oder die sogenannte „Fast Fashion“. Auch das Thema der kritikwürdigen, unmenschlichen Arbeitsbedingungen in Textilfirmen und im Großhandel wurde häufig angesprochen.
Alle angebotene Kleidung und Schuhe waren in sehr guter Qualität und stammten allesamt aus Spenden. Über fünf Stunden war der Stand am Plan aufgebaut und lockte dabei viele interessierte Menschen zum Stöbern, Nachfragen und Austausch an. Die Idee der Initiative ist es, wie auch durch das „Soziale Netzwerk Koblenz“ dies bereits für Kinderkleidung veranstaltet, einen regelmäßigen mobilen Umsonst-Stand in Koblenz zu etablieren. Die zahlreichen Frage, ob auch Dinge an den Stand gebracht werden können, wurde verneint, es ginge vorrangig um das Aufzeigen des Überschusses und die Möglichkeit des Nutzens von Kleidung und Ähnlichem ohne des ständigen „Neukaufs“.
Im Gegensatz zu der Kampagne einiger Billig-Modemarken dürfe nicht der Anschein erweckt werden, durch „Ausmisten“ und Abgeben alter Kleidung Platz für den Kauf von Neuer zu schaffen.“