Volkshochschule Voreifel mit interessantem Vortrag von Professor Wolfgang Hachtel
Der „geopferte Rhein“
VHS-Vortrag handelt um Lebensader und Lebensraum am 21. September
Rheinbach/Wachtberg. So spektakulär der Titel des VHS-Vortrags von Professor Wolfgang Hachtel, „Der geopferte Rhein“, ist, so groß ist die Bedeutung des europäischen Schicksalsstroms vor unserer Haustür für die Länder, die er durchfließt. In seinem reich bebilderten Power Point Vortrag im Wachtberger-Berkumer Schulzentrum, Stumpebergweg 5 beleuchtet der Biologe am Donnerstag, 21. September, 19:30 Uhr historische Aspekte, die das Sehnsuchtsziel der einst von englischen Dichtern und Malern angefachten Rheinromantik in knapp zweihundert Jahren zur lebensfeindlichen Kloake verwandelten. Dazu gehören insbesondere der Ausbau zur Wasserstraße, die dramatische Ausweitung des Kohlebergbaus an Rhein und Ruhr sowie die massive Entwicklung der chemischen Industrie an den Ufern des Gewässers. Auf der Strecke blieb dabei auch die Teilhabe der Bürger an ihrem Fluss.
Eine Zukunft für den Rhein
Der mittlerweile emeritierte Wissenschaftler Wolfgang Hachtel, der lange in Bonn lehrte und forschte, schlägt dabei auch den Bogen von der Ära des Umdenkens und der Gegenmaßnahmen ab den 1970er Jahren, in denen dem Rhein und seinen Zuflüssen wieder vielfältiges Leben zurückgegeben wurde, bis hin zu den Zukunftsperspektiven dieser Wasserader, die sich wesentlich auch aus dem Schmelzwasser der abtauenden Alpen speist. Nimmt man die Probleme hinzu, die aus der Zuwanderung ursprünglich hier nicht vorkommender Fische, Kleinkrebse, Muscheln u. a. erwachsen, wird deutlich, dass uns das Leben im und am Rhein jenseits von Loreley und kölschen Mundartliedern wie „Das Wasser von Kölle is jut“ künftig weiter intensiv beschäftigen wird. Der Eintritt zum Vortrag ist frei; um besser planen zu können, bittet die VHS um schriftliche Anmeldung.