Allgemeine Berichte | 27.05.2022

Der Kulturverein Brohl hatte zum Vortrag eingeladen

„Die 4 B’s“ - Firmengeschichten

Werner Fußhöller (li.) referierte über die Brohler Geschichte, begrüßt vom Vorsitzenden Helmut Rosenbaum.  Foto: privat

Brohl-Lützing. Unter das Motto „Die 4 B’s“ hatte Heimatforscher Werner Fußhöller seinen aktuellen Vortrag über vier bedeutende Familienunternehmen in Brohl gestellt.

Zu der Veranstaltung hatte der Brohler Kulturverein geladen und trotz Unwetterwarnung waren viele Brohler und ehemalige Mitarbeiter der behandelten Firmen erschienen. Der Vorsitzende des Kulturvereins Helmut Rosenbaum begrüßte die Gäste. Werner Fußhöller hatte seinen Beitrag wie gewohnt gut und stimmig recherchiert und Tochter Petra hatte den Bericht wieder durch eine Beamershow in Szene gesetzt.

Das 1. B war der Maschinenfabrik Bröhl gewidmet. Wer hätte die 133-jährige Firmengeschichte bis zur Insolvenz im Jahre 2018 besser darlegen können als der ehemalige Prokurist der Firma Bröhl. Die Produkte wie Pumpen, Hebeanlagen, Ankerwinden für Containerschiffe waren überwiegend für die Schifffahrt und Hochseeschifffahrt bestimmt und gingen in alle Welt wie es die in den Vortrag eingebauten Videos belegten. Auch die künstlichen Inseln vor Dubai wurden mit Pumpen aus Brohl aufgespült. In der Spitze betrug die Belegschaft über 140 Leute.

Weiter ging der Vortrag mit der Papierfabrik Boltersdorf, in Brohl nur B’dorf genannt. Fußhöller gab zunächst einen Rückblick auf den Ursprung des Werksgeländes und die verschiedenen Betreiber und Funktionen, die sich auf diesem Gelände über Jahrhunderte betätigten. Die Ära Boltersdorf in Brohl begann 1919, als Josef Boltersdorf aus dem Papierort Kreuzau/Rur kommend das Werk übernahm. Der Rückblick endete mit dem Jahr 1996, als die Produktion in Brohl zu Ende ging. Das Gelände war für die Expansionspläne der Firma zu eng geworden. Heute ist das Unternehmen in Mayen ansässig und nur noch der Firmenname „Brohl Wellpappe“ weist auf die Herkunft des Unternehmens hin.

B Nr. 3 steht für die Firma J.B. Michiels. Der Firmengründer Jean Baptist, ein weitgereister Mann, hatte sich einige Lizenzen erworben. 1888 kaufte er Schloß Brohleck und kürte es zu seinem ersten Firmensitz. Später siedelte sich das Unternehmen „In der Mark“ an, wo es Edelstahlbehälter und Tanks jeglicher Art und Größe für Öl, Sirup etc. produziert und ebenfalls weltweit vermarktet. Nach dem frühen Tod des Nachfolgers Ulrich Liebsch wird die Firma durch die Brohler Familie Hermann Fuchs und seine Töchter fortgeführt.

Die Gebrüder Büntgen stehen für das nächste B. Es handelt sich um eine alteingesessene Brohler Familie, die hier eine Maschinen- und Kesselfabrik gründete. Das Geschäftsmodell änderte sich über die Generationen. Als man eine Dreschmaschine erfand, stieg man neben der Produktion auch in die Lohn-Drescherei ein, mit der man bis in die Kölner Bucht und die Eifel tätig war. In letzter Generation wurde noch eine Kohlenhandlung betrieben.

Allen Firmen gemeinsam war und ist auch eine mitprägende Bedeutung der Familien für den Ort. Natürlich als Brötchengeber für die eigenen Mitarbeiter, aber auch für die Nebenzweige, die sich um die Unternehmen herum ansiedelten. So gab es beispielsweise den Beruf des Lumpensammlers als Rohstofflieferant für die Papierindustrie, die Fuhrunternehmen, die für das Transportwesen notwendig waren, die wiederum Handwerker wie Schmieden etc. benötigten und nach sich zogen.

Neben der Verantwortung für die Mitarbeiter spielten die Familien auch eine große Rolle im öffentlichen Leben. So stellten sie einige Bürgermeister und übernahmen wichtige Positionen im Gemeindewesen und Institutionen. Der Vortrag endetet mit einem Rückblick auf weitere Brohler Unternehmen, die sich vorwiegend „In der Mark“ und an der Koblenzer Str. angesiedelt hatten. Werner Fußhöller und Tochter Petra wurden mit viel Applaus durch die Anwesenden und ein kleines Präsent durch den Vorsitzenden verabschiedet.

Werner Fußhöller (li.) referierte über die Brohler Geschichte, begrüßt vom Vorsitzenden Helmut Rosenbaum. Foto: privat

Leser-Kommentar
Neueste Artikel-Kommentare
  • Anwohner: Somit hat man auch das letzte Vertrauen in die Justiz zerstört.
  • Helga Trossen: Diesen Worten kann man ich mich nur anschließen. Ich wünsche der Familie Orth ganz viel Erfolg.
  • Hans Joachim Klauß: Hier sieht nan mal wieder ganz deutlich wie sich die Verantwortlichen in ihren dunklen Höhlen verkrichen und ihr eigenen Süppchen kochen, gegen die Bürger für die Sie Verantwortung tragen. Gut das solche Menschen wie die Familie Orth gibt.
  • Holger Kreinberg : So weit so gut. Wenn jetzt auch noch verschiedene Verkehrsschilder und vor allen Dingen Lampenmaste auf der Brücke gerade gestellt werden, wäre es ja schön. Über die schmale Fahrbahn mit Begegnugsverkehr...
Dauerauftrag
Wir helfen im Trauerfall
Daueranzeige
quartalsweise Abrechnung
Festival der Magier
Anzeige MAGIC Andernach
Anzeige 150 Jahre Schuhhaus Rollmann
Miro Live UG _Irish Christmas _Linz am Rhein
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0461#
Empfohlene Artikel

Mayen. Unter dem Motto „Für unsere Schule und eine nachhaltige Welt“ hat die Albert-Schweitzer-Realschule plus im September einen Spendenlauf durchgeführt. An zwei Tagen haben alle Schülerinnen und Schüler versucht, in einer Stunde so viele Runden wie möglich zu absolvieren.

Weiterlesen

Montabaur. Es war ein Abend, der lange nachklingt. Die Stadthalle in Montabaur war gut gefüllt, als Dr. Umes Arunagirinathan, Herzchirurg, Autor und Humanist, von seiner Freundschaft zu Peggy Parnass erzählte – und damit Herzen berührte.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Mayen. Die Stadt Mayen verfolgt weiterhin das Ziel, den Netteverlauf im Bereich der Bürresheimer Straße ökologisch aufzuwerten und zu renaturieren. Durch die Verbindung der bereits durch den Landesbetrieb Mobilität (LBM) geplanten Maßnahmen mit den städtischerseits umgesetzten Projekten soll ein durchgängiger, naturnaher Gewässerlauf entstehen. Dieser würde nicht nur einen erheblichen ökologischen...

Weiterlesen

Für Frauen und Väter im November

Zahlreiche kostenfreie Online-Angebote

Mayen. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mayen Dr. Ina Rüber-Teke macht aufmerksam auf viele kostenfreie Online-Angebote für Frauen, aber auch Väter im November.

Weiterlesen

Wir helfen im Trauerfall
Dauerauftrag
Dusch WC - Unterboden
Wir helfen im Trauerfall
Image Anzeige
Rund ums Haus
Allerheiligen -Filiale Dernbach
150 Jahre Schuhhaus Rollmann in Bad Neuenahr-Ahrweiler
150 Jahre Schuhhaus Rollmann in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Festival der Magier
Stellenanzeige Fachlagerist; Fachkraft Lagerlogistik; Lagerhelfer m/w/d
Titelanzeige / Mitsubishi
Anzeige KW 43
Stellenanzeige Bürokaufmann/-frau
Wir helfen im Trauerfall
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0461#