DGB Neuwied fordert Schutz vor Armut
Die Zahlen für den Landkreis alarmieren
Fast 20 Prozent aller Arbeitslosen direkt im Hartz IV Bezug
Kreis Neuwied. Der Vorsitzende des DGB Kreisverband Neuwied Ralf Wagner fordert ganz konkret: „Der Koalitionsvertrag, der nach der Bundestagswahl ausgehandelt wird, muss aus meiner Sicht als Gewerkschafter auf jeden Fall die Bezugszeiten für das Arbeitslosengeld verlängern, endlich den Mindestlohn auf mindestens 12 Euro anheben und sich auch bei Mieten für die bezahlbare Mieten einsetzen.“
Wie nötig es ist, den Schutz vor Armut, sprich Hartz IV, zu verbessern, zeigen auch die Zahlen im Kreis Neuwied: So sind im August 2021 im Landkreis 428 Menschen arbeitslos geworden, davon waren 18 % direkt auf den Bezug von Hartz IV angewiesen, also 78 Menschen, die keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld hatten.
Bei immerhin 15 Prozent, so sagen die Zahlen von 2020, ist während der Arbeitslosigkeit der Bezug von Arbeitslosengeld ausgelaufen und musste Hartz IV als Sicherung beantragt werden. Für den Landkreis sind dies von 4952 Arbeitslosen 785 Menschen, deren Arbeitslosigkeit länger dauerte als der Anspruch auf Arbeitslosengeld (Quellen: Statistik der Bundesagentur für Arbeit und eigene Berechnungen DGB).
„Ein höherer Mindestlohn ist eine wichtige Strategie, um Armut zu verhindern, aber auch die Verlängerung der Bezugszeiten von Arbeitslosengeld können dazu beitragen“, betont der überzeugte Gewerkschafter, „Gerade die Corona-Pandemie zeigt, wie wichtig eine soziale Absicherung in Krisenzeiten ist, und deshalb trete ich für beides ein.“
Pressemitteilung
DGB Neuwied