Allgemeine Berichte | 28.05.2019

Remagener Panikorchester hört nach 32 Jahren auf

Die nächste Session wird die Letzte sein

Band wurde einst als Bundesschützenkapelle „Jestrischen Köönsche“ aus der Taufe gehoben

Tommy Pieper 2012 in seinem Element als Stardirigent.Foto: -AB-

Remagen. Für Remagen und für die Ortsteile ist es sicher schade, für das Panikorchester auch. Dennoch beschlossen die Musiker des Remagener Panikorchesters bei der legendären Jahreshauptversammlung am Karfreitag das Ende des Panikorchesters. Doch auf die nächste Session können sich alle noch freuen, denn erst danach ziehen sich die Musiker auf ihren Musiker-Rententeil zurück.

„Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Wir hatten 32 wunderschöne Jahre. Viele Freundschaften untereinander und auch mit Vereinen aus den Ortsteilen sind entstanden. Wir sind alle älter geworden und der Nachwuchs fehlt. So steht unser Entschluss fest“, betonten im Gespräch „Tommy“ Pieper und „Billy“ Rainer Beyer für die Musiker des Remagener Panikorchesters. Was als Experiment als Bundeskapelle „Jestrischen Köönsche“ begann, vom viel zu früh verstorbenen Sitzungspräsidenten Rudi Ockenfels damals als „dat is wat für de Karneval“ bezeichnet wurde und als Panikorchester Remagen über 32 Jahre eine feste Größe im Karneval der Gesamtstadt wurde, ist schon bemerkenswert. Ohne als Verein zu agieren, haben sich die Musiker nach und nach zusammengefunden und eine Spielfreude entwickelt, die in all den Jahren stets als Funke auf das Publikum übersprang. Wenn es hieß, dass die Paniker kommen, war die Begeisterung da. Da wurde anfangs der ein oder andere falsche Ton gerne verziehen, denn die Freude stimmte, die sprang aufs Publikum über, und das war es sicher auch, was das Panikorchester ausmachte. Allen voran stets der einzige Nichtmusiker Tommy Pieper als Stardirigent, der so manchen Knaller von sich gab. „Und Autogrammkarten hatten wir schon, da war noch kein Ton gespielt“, erinnert er sich.

Als Experiment begonnen

Begonnen hatte das Experiment vor 32 Jahren beim Bierkönigsschießen, wo sich fünf oder sechs Leute aus den Reihen der Schützen, so genau ist das nicht mehr bekannt, zu einer kleinen Kapelle formierten. Die Töne waren eher noch ein wenig schräg, aber der Spaß schon riesig groß.

Den nächsten Auftritt hatte die Bundesschützenkapelle „Jestrischen Köönsche“ dann beim Polterabend des heutigen Präsidenten der Sankt Sebastianus Schützengesellschaft Remagen und seiner heutigen Ehefrau, Wolfgang Strang und Heike, damals noch Mittnacht. Mit Trecker von Erwin Langen und Hänger, auf dem die Musiker standen und spielten, ging es durch die ganze Stadt bis hin zum Polterabend im Rheinklängeheim. Da waren es dann schon acht Leute. So entwickelte sich aus der Bundesschützenkapelle das Remagener Panikorchester. Den ersten wirklichen Auftritt hatten die Paniker dann auf der Bühne in der Rheinhalle bei der Prunksitzung der KG, bei der Prinz Axel Bergow proklamiert wurde. Ganz einfach war das nicht, denn bisher hatten die Paniker nur zwei Musikstücke drauf, das war der „Lambada“ und „Mier losse der Dom in Kölle“. Als Tanzpaar der Paniker fungierten damals Werner Schopp und Ilsetraud Keller/Klein. Da war der Spaß vorprogrammiert.

Spontanität und Humor

„Sobald wir die Melodie erkannt haben, war das Stück bühnenreif. Spontanität und Humor wurden bei uns immer ganz groß geschrieben“, so Pieper und Beyer. Doch dann wurde trotz des Wahlspruchs der Paniker „Ohne Proben ganz nach oben“ ein wenig geprobt. „Es hat einfach tierisch Spaß gemacht miteinander und keiner hätte gedacht, dass das 32 Jahre hält“, so Pieper und Beyer.

Die höchste Beteiligung an Musikern lag später bei rund 30 Mitstreitern. Aber die Paniker waren nie ein eingetragener Verein, und für keinen war Zwang dahinter. Konnte einer mal nicht, dann wurde das akzeptiert. Rund 25 bis 30 Auftritte hatten die Paniker in der Session.

Auftritt in Recklinghausen

Bei privaten Anfragen hielt sich das Panikorchester immer etwas zurück, denn es sollte ja kein Zwang werden. Und vielleicht waren der Spaß an der Musik und die Zwanglosigkeit genau das, warum das Panikorchester so lange Freude hatte und verbreiten konnte. Im Laufe der Jahre wurden viele Freundschaften auch außerhalb der Kernstadt und ihren Ortsteilen im Kreis Ahrweiler gepflegt. „Wir sind sogar in Recklinghausen aufgetreten. Gäste aus Recklinghausen haben uns in Remagen erlebt und spontan nach Recklinghausen eingeladen. Auch vor allem mit den Karussellebremser aus Bad Hönningen verbindet uns eine lange Freundschaft mit gegenseitigen Besuchen“, erzählten Tommy Pieper und Rainer Beyer. Wichtig sei ihnen auch gewesen, die Martinszüge mit zu begleiten. Das Ende festzusetzen sei keine leichte Entscheidung gewesen. Es sei eine tolle Zeit gewesen, aber alles habe eben seine Zeit. Und die sei nun nach der nächsten Session um, wie alle gemeinsam beschlossen hätten, so Tommy Pieper und Rainer Beyer. AB

Tommy Pieper 2012 in seinem Element als Stardirigent.Foto: -AB-

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Quiz: Wie gut kennt ihr euch in der Eifel aus?

  • H. Schüller: Sie meinen sicher "Reaktivierung", denn wiederaufgebaut werden muss die vorhandene Strecke nicht. Aber ich bin auch Ihrer Meinung, dass diese Bahnstrecke dringend ebenso reaktiviert gehört wie die Reststrecke...
  • Ursula Buchholz: Die Frage 10 stimmt so nicht. Ab Kaisersesch fährt die Eifelquerbahn nicht mehr - leider. Über den Wiederaufbau der Strecke wird noch heftig gestritten.
  • BLICK aktuell: Bitte nehmen Sie jetzt über den Button "Jetzt teilnehmen" an der Verlosung teil.
  • BLICK aktuell: Die Teilnahme ist jetzt über den Button "Jetzt teilnehmen" möglich
  • Hani: Wo kann man hier mitmachen????
Hausmeister
Monatliche Anzeige
Auftrag Nr. AF2025.000354.0, Dezember 2025
Vereinbarter Test-Sonderpreis
Stellenanzeige
Ausstellung
"Ihr Vertrauen: Bei uns in den besten Händen"
Kooperation Klangwelle 2026 - 1. Anzeige für Start Vorverkauf
Weihnachtsmarkt Rheinbach
Empfohlene Artikel

Burgbrohl. An vier Sonntagen im November erhielten Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren wertvolle Einblicke in Selbstschutz und respektvolles Miteinander. Geleitet wurde der Kurs von Murat Aktas vom Reality Fighting System aus Burgbrohl, der den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen die Grundlagen der Selbstbehauptung vermittelte.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Meilenstein im Wiederaufbauprozess

Poststraße nach Flutzerstörung wiedereröffnet

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Mit ihren Geschäften, der dort ansässigen Gastronomie und dem zentralen „Platz an der Linde“ ist die Poststraße und deren Umgebung eines der Herzstücke von Bad Neuenahr. Bei der Flutkatastrophe 2021 stark zerstört, sorgten Verzögerungen beim Wiederaufbau für teils emotionale Reaktionen und Diskussionen („BLICK aktuell“ berichtete). So sorgten unter anderem auf dem Seeweg feststeckende Pflastersteine aus China dafür, dass die Bauarbeiten länger dauerten, als vorgesehen.

Weiterlesen

Arbeiten an den Entwässerungseinrichtungen

K37 in Wierschem: Verkehrseinschränkungen möglich

Wierschem. In der Zeit vom 8. bis 19. Dezember kann es im Bereich der Pappelstraße in Wierschem im Verlauf der K37 zu Verkehrseinschränkungen kommen. Grund hierfür sind Arbeiten an den Entwässerungseinrichtungen.

Weiterlesen

Auseinandersetzung in Euskirchener Kneipe

Streit um Frau: Fliegendes Bier und fliegende Fäuste

Euskirchen. Ein 42-Jähriger aus Bad Münstereifel besuchte mit seiner Freundin und Freunden eine Kneipe in Euskirchen. Er befand sich auf der Tanzfläche, während seine Freundin an der Bar von einem 44-jähringen Weilerswister angesprochen wurde.

Weiterlesen

Imageanzeige
Fahrer für Schülerverkehr
Daueranzeige
Pelllets
Gesucht wird eine ZMF
Zintemaat
LBS/Sparkassenverband Rheinland-Pfalz, Mainz
Innovatives rund um Andernach
Innovatives rund um Andernach
Weihnachten _Filiale MHK
Weihnachten _Filiale Dernbach
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0572#
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0572#
Stellenanzeige div. Fachkräfte
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)