136. Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Mayen

Ehrungen, Beförderungen und Frohsinn standen auf dem Programm

15.02.2020 - 09:08

Mayen. Zu ihrer 136. Jahreshauptversammlung kam die Mayener Freiwillige Feuerwehr in der Halle 129 zusammen. Genau genommen war es aber eine Versammlung des Löschzuges Kernstadt und es könnte auch die letzte in dieser Form gewesen sein. Wehrleiter Andreas Faber kündigte nämlich an, schon im kommenden Jahr eine wirkliche Hauptversammlung der gesamten Wehr abzuhalten, also einschließlich der Löschzüge Hausen, Kürrenberg und Nitztal, die bisher immer nur gern gesehene Gäste waren. Auf der umfangreichen Tagesordnung der Versammlung standen Rück- und Ausblicke sowie Ehrungen und Beförderungen. Der offizielle Teil wurde mit musikalischen Einlagen des Musikzuges aufgelockert und es schloss sich ein gemütlicher Familienabend mit leckerem Buffet sowie einer attraktiven Verlosung an. Zum bunten Rahmenprogramm gehörte in der Karnevalszeit selbstverständlich auch ein Besuch von Prinzessin Tina I. mit ihrem Gefolge. Zur Eröffnung der Versammlung begrüßte Zugführer Wolfgang Saur zuallererst Mayens Oberbürgermeister Wolfgang Treis, der kraft seines Amtes oberster Chef der Feuerwehr ist und auch seine zuständigen Verwaltungsmitarbeiter mitgebracht hatte. Weitere Grüße galten den Vertretern der Polizei sowie des THW und des DRK, den Banken, dem Kreisfeuerwehrinspekteur Rainer Nell, seinem Vorgänger Walter Weber sowie zahlreichen Abordnungen befreundeter und benachbarter Wehren. Landrat Dr. Saftig, ein ausgewiesener Freund der Feuerwehren, hatte leider in diesem Jahr andere Termine. Erstmals war jedoch Präsident Frank Hachemer vom Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz bei dieser Zusammenkunft anwesend. Nicht zuletzt begrüßte Zugführer Saur die anwesenden Kameradinnen und Kameraden sowie die Jugendfeuerwehr.


Ein trauriger Rekord


Wehrleiter Andreas Faber begrüßte in seiner Ansprache weitere Gäste. In den verschiedenen Unternehmensgruppen arbeiten zwölf Einsatzkräfte im Tag- und Schichtdienst, die für Einsätze und Fortbildungen ohne Lohnausfall freigestellt werden. Mit 368 Einsätzen sei im vergangenen Jahr ein trauriger Rekord erreicht worden. Die Kameradinnen und Kameraden leisten neben Familie und Beruf unzählige Ausbildungsstunden an Fahrzeugen und Geräten. „Hier zieh ich den Hut vor allen aktiven Kameradinnen und Kameraden, dieses anspruchsvolle Ehrenamt täglich zu absolvieren“, so der Wehrleiter. Auf die Totenehrung für die verstorbenen Kameraden Winfried Sesterhenn, Hans Peter Gerhards, Ferd Nymbach und Kurt Metzler folgte der Jahresbericht 2019. Aufgrund seines Umfangs konnte er nur auszugsweise von Geschäftsführer Christoph Buttner vorgetragen werden. Die gesamte Wehr hatte zum Jahresende einschließlich der musiktreibenden Einheiten, der Seniorenabteilung und der Jugendfeuerwehr 267 Kameradinnen und Kameraden. Von den 368 Einsätzen reflektierte Buttner einige ausgewählte. Ausbildung, Ausstattung, Organisation und, und, und waren weitere wichtige Punkte des vergangenen Jahres und konnten ebenfalls nur angerissen werden. Anschließend erstattete die Jugendfeuerwehr ihren Jahresbericht, der traditionell von einem Jugendlichen, diesmal von Alexander Fischer, verlesen wird. Neben der Ausbildung und den gemeinschaftsbildenden Maßnahmen übernahm die 1986 gegründete Jugendwehr beim Lukasmarkt als Parkplatzeinweiser wieder wichtige Funktionen. Zu der „immer noch laufenden Krise“ des Deutschen Feuerwehrverbandes bezog Präsident Frank Hachemer vom Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz in seinem Grußwort kurz Stellung. „Wir helfen allen und sind neutral“, so der Präsident. Im politischen Raum würde mit allen im Parlament vertretenen Parteien gesprochen, auch mit der AfD. Hachemer selbst hat jeher eine ihm öffentlich vorgeworfene politische Nähe zur AfD zurückgewiesen. Er persönlich sei seit rund 30 Jahren bei den Pfadfindern aktiv, die sich immer eindeutig gegen rechte Tendenzen gezeigt hätten. „Wir sind für eine bunte, eine tolerante Feuerwehr“, so der Präsident abschließend.

Oberbürgermeister Treis besuchte zum achten Mal die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr und sprach scherzend von der Halbzeit. Mit Löschzugführer Saur hoffe er auf eine gute Zusammenarbeit, denn dieser ist nun Vorgesetzter beim Bau- und Betriebshof der Stadt. Als Oberbürgermeister und oberster Chef der Wehr lobte Wolfgang Treis das Engagement der Feuerwehrleute: „Ich bin stolz, dass wir eine so hervorragend ausgebildete und engagierte Wehr haben, die professionell bei all ihren Einsätzen arbeitet. Und dies liebe Feuerwehrkameradinnen und Kameraden in ehrenamtlicher Ausübung, was eine enorme Einsatzbereitschaft und einen hohen Idealismus erfordert. Dafür möchte ich Ihnen heute danken.“ Kreisfeuerwehrinspekteur Rainer Nell fiel die unschöne Aufgabe zu, über die unendliche Geschichte der digitalen Alarmierung zu berichten, über die Auslastung der Landesfeuerwehrschule und anderes Fachspezifisches. Beifall gab es erst, als Nell berichtete, künftig öfter in Mayen zu sein, weil seine Tochter mit dem Tag der Versammlung eine Wohnung in Mayen gemietet hätte.


Ehrungen und Beförderungen


Einen großen Teil des Abends nahmen Ehrungen und Beförderungen in Anspruch. Vom aktiven Dienst der Wehr entpflichtet und an die Seniorenabteilung überstellt wurde Rainer Ackermann. Neu zum aktiven Feuerwehrdienst verpflichtet wurden Nils Schäfgen, Lukas Ospel, Christian Michels, Alina Reichert und Christian Spurzem. Die Silberne Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes für Feuerwehrmusiker erhielt Bernd Schmitz, der den Musikzug jetzt zehn Jahre lang führt. Und weil Präsident Frank Hachemer vom Landesfeuerwehrverband vor Ort war, nahm er die Ehrung auch gerne persönlich vor. Mit Bernhard Jung wurde ein zweiter Musiker geehrt. Er gehört seit 1970 und somit inzwischen 50 Jahre dem Musikzug an und hat diesen auch zwei Jahre lang geleitet. Geehrt mit dem Silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichen für 25-jährige aktive Tätigkeit wurde Jürgen Zöllner. Hans-Rainer Bartz erhielt das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen für 35-jährige aktive Tätigkeit. Der Musiker und Bruder des Musikzugleiters Hans Schmitz wurde mit dem Goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen für 45-jährige aktive Tätigkeit ausgezeichnet. Marcel Walsdorf wurde zum Atemschutzgerätewart bestellt. Zu Feuerwehrmännern wurden ernannt Luis Jaensch und Kevin Graf. Zum Oberfeuerwehrmann wurde Thorsten Müller befördert, zu Hauptfeuerwehrmännern Marcel Walsdorf und Jannik Rudolph. Zu Löschmeistern wurden Stephan Rainer Ackermann und Marc Reimann ernannt. Zum Hauptlöschmeister wurde Phillip Dillmann befördert und zum Brandmeister Thorsten Zündorf. Nach einem schmackhaften und schön arrangierten Buffet sorgte ein buntes Programm für einen geselligen Abend mit Musik von DJ Sven Weber. Mit von der Partie waren das Tanzcorps der Mayener Prinzengarde und natürlich kam auch die Mayener Prinzessin Tina I. mit Hofstaat und Gefolge zur Feuerwehr.

Wer glaubt, ob des langen und geselligen Abends aller Mayener Feuerwehrleute unsicher geschlafen zu haben, dem sei gesagt: Zu jeder Zeit war die Rufbereitschaft gegeben, für einen sofortigen Einsatz war ausreichend personell gesorgt und außerdem waren die Nachbarwehren über die Feierlichkeit informiert und hätten sofort geholfen. WE

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