Ehlinger Kirmes mit internationalem Touch
Ein Hahnenkönig aus Amerika
„Saunaparty“ zog mehr als 500 Besucher an
Ehlingen. Wenn Ehlingen seine althergebrachte Kirmes feiert, ist über vier Festtage hinweg nicht nur der ganz Ort, sondern auch zahlreiche Gäste auf den Beinen – sogar aus Übersee. Auf jeden Fall ist die Ehlinger Kirmes eine bewährte Gemeinschaftsproduktion des Junggesellenvereins „St. Hubertus“ Ehlingen sowie der Tischtennis-Cracks vom TTC Ehlingen.
Und trotz der langen Tradition kommt die Kirmes alles andere als verstaubt daher, was sicherlich eines der Erfolgsrezepte der beliebten Veranstaltung ist. Das wurde schon zum freitäglichen Auftakt bei der Disco im Festzelt deutlich, bei der weit über 500 Besucher gezählt wurden – mehr als doppelt so viele, wie Ehlingen Einwohner hat. Als riesige Saunaparty konzipiert, entpuppte sich die Sektbar als stilechter Saunanachbau, sodass bis in die frühen Morgenstunden abgefeiert werden konnte.
Pizza von „Paolo“
An Ausschlafen war jedoch nicht zu denken, begann doch der Samstag mit traditionellem Kirmesgeschehen samt Tanz und musikalischer Begleitung durch die „Rhein-Ahr-Spatzen“.
Dass für das leibliche Wohl bestens gesorgt war, versteht sich dabei von selbst. So gab es nicht nur die obligatorischen Leckereien vom Grill, sondern auch echte italienische Pizza von „Paolo“, der an allen vier Festtagen die Gäste verwöhnte. Der sonntägliche Frühschoppen in Heimersheim setzte sich mit einem Festzug zum Friedhof samt Kranzniederlegung und einem Halt am „Hubertus-Heiligenhäuschen“ fort, ist doch der heilige Hubertus der Schutzpatron von Ehlingen. Hier fand auch die heilige Messe zur Kirmes statt. Nach Kaffee und Kuchen stieg im prallgefüllten Festzelt die Spannung. Wer wird Hahnenkönig 2019?
„Chicken King“ Will
Die Beantwortung dieser Frage brachte ein absolutes Novum für Ehlingen: Mit William „Will“ Miceli gelang es erstmals einem US-Amerikaner, die stolze Würde des Ehlinger Hahnenkönigs zu erkämpfen.
Miceli, begleitet von Tochter und Sohn, hat Ehlinger Wurzeln und verbrachte seine ersten fünf Lebensjahre im östlichsten Stadtteil der Kreisstadt, bevor es seine Familie in die USA, genauer gesagt nach Seattle zog. Der Inthronisation zum „Chicken King“ waren schon Besuche in Ehlingen vorausgegangen, als „Will“ auf den Spuren seiner Wurzeln war.
Jetzt dann die Krönung, die die neue Majestät sichtlich genoss. Das wurde auch beim Festzug zu Ehren des Hahnenkönigs durch den Ort nochmals deutlich, zu dem sich die Junggesellen und zahlreiche Ehlinger passenderweise Kostümierungen mit USA-Bezug angezogen hatten. Neben den Ortsfahnen waren auch zahlreiche „Stars and Stripes“-Banner zu sehen. Mit Fähndelschwenken, erneutem Tanz im Festzelt und der unvermeidlichen Verbrennung des „Kirmesmann“ endeten vier stimmungsvolle Ehlinger Kirmestage.