Bonifaz Kappensitzung: Heiterkeit und Frohsinn im Schatten der St. Bonifatius Kirche  

Ein himmlisches Vergnügen

13.02.2017 - 11:31

Neuwied. Mit einem neuen Duo in der Moderation (Elisabeth Bohr und Sigrun Rösner) aber mit ansonsten alt bewährtem Konzept feierte Niederbieber seinen Bonifaz-Karneval. Charly Breck stimmte die bunt kostümierten Narren im Pfarrheim auf das rund vierstündige Programm ein. Das begann gleich mit einem Paukenschlag. Es ist immer ein erhabenes Gefühl, wenn die Ehrengarde der Stadt Neuwied feierlich den Saal betritt. Mit ihrem traditionellen Gardetanz brachten die Gardisten und Mariechen den Pfarrsaal direkt in Schwung. Das Bonifaz-Programm wird stets von den Gemeindemitgliedern bestritten. In der Ehrengarde stammen gleich mehrere Aktive aus Niederbieber und Oberbieber. Allen voran Präsident Markus Schröder, dessen Stunde mit dem zweiten Programmpunkt schlug. Gespannt erwartete das Publikum den Rundumschlag des Protokollers. Das vergangene Jahr war nun wirklich nicht arm an Skandalen und politischen Verwerfungen, so dass Markus Schröder aus dem Vollen schöpfen konnte. Viel Zustimmung und großer Applaus waren Bestätigung dafür, dass der Protokoller wieder einmal den Nerv getroffen hatte. Nach dem Wortbeitrag lehnten sich die Karnevalisten genüsslich zurück, um die Tanzdarbietung der erst 8-jährigen Novalee Neuss zu genießen. Gekonnt hüpfte und sprang das Solomariechen auf dem Parkett zu Stimmungsliedern, die allen im Saal Freude machten. Im Anschluss war wieder Aufmerksamkeit gefragt. „Türkisch Frau“ hieß der Wortbeitrag von Annette Löffelsender aus Irlich. Fast schon traditionell ist das Bonifaz-Klassenzimmer. Die Pfadfinder sorgten wieder einmal für gute Unterhaltung mit ihrem ewigen Leid über die Lehrer in der doofen Schule. Das beim Bonifaz-Karneval die Jugend aktiv mitmacht, ist ein gutes Zeichen für die Zukunft. Schon als Brauchtum zu bezeichnen ist der Auftritt des Neuwieder Prinzenpaares. Stets kommen die Tolliäten nach Niederbieber, um sich vorzustellen. Gute Stimmung verbreiteten Prinz Frank I. von Transport und Verkehr (Becker) und Prinzessin Bettina I. auf’m Berg zu Rheingrafenstein (Stahn) mit Gefolge. Man spürte förmlich, wie sie ihrem Höhepunkt, dem Rosenmontagsumzug in Neuwied entgegen fiebern. Wertvolle aber nicht ganz ungefährliche Tipps aus der Berufsberatung, gaben die Männer aus dem Sonnenland. Koordination war hier dringend gefragt. Die Kirchengemeinde Heilig-Kreuz und die Niederbieberer bereichern sich stets gegenseitig mit Beiträgen zu den jeweiligen Kappensitzungen. Wenn Heidemarie Stollberg nach dem Mikro greift, bleibt kein Auge trocken. Entsprechend fieberten die Besucher ihr auch diesmal wieder entgegen. „Total normal“, titelte die Büttenrednerin. Einen Glanzpunkt noch vor der gewohnten Pause setzten der Kirchenchor und der Pfarrgemeinderat als „Die Scouts von Bonifaz“. Dem armen Pastor gingen die Beichtenden aus. Der Tipp der Schäfchen: Einfach mit guten Beispiel voran gehen und sündigen. Dann wir auch wieder gebeichtet. Bei der Kappensitzung ging es zu wie am Hofe. Neben dem Neuwieder Prinz gab sich das Kinderprinzenpaar mit Gefolge aus Oberbieber die Ehre. Begleitet werden sie stets von den Sweet Hearts, die mit flotten Tänzen zu begeistern wissen. Der Familiengottesdienst machte in der Kappensitzung einmal mehr von sich reden. Die Männer und Frauen sorgten mit der „Himmlischen Kneipe zum Bonifaz“ für viel Zustimmung. Mitsingen war hier dringend erbeten. Von den zwei Pennern auf der Parkbank hatten die Niederbieberer schon viel gehört. Entsprechend froh waren sie, dass Mini (Günter Kutscher) und Windi (Fredi Winter) im Pfarrsaal gastierten. Zu später Stunde servierten sie ein Gebräu aus Witz und Ironie, das ein ums andere Mal zu Schenkelklopfern und Lachsalven im Publikum führte. Für Spannung sorgten die Hauptamtlichen des Pfarrgemeinderats. Der Karneval ist stets Anlass, die Seelsorger mal aus einer anderen Perspektive zu erleben. „Die fabelhaften fünf“ marschierten unter dem Titel „All you need is love“ in die Narhalla ein. Pastor Thomas Darscheid, Herrmann Josef Schneider, Kaplan Oliver Seis und die Gemeindereferentinnen Petry Frey und Ursula Pyra nahmen die Befindlichkeiten der Stadtteile unter die Lupe. Ihr Fazit: Mit Liebe lassen sich Brücken über Unterschiede bauen. Und: Früher war auch nicht alles besser. FF

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