Rheinbach. Mit einer rauschenden Open-Air-Party auf dem Himmeroder Wall in Rheinbach mit rund 2.000 Besuchern endeten die Feierlichkeiten zum 50. Kreisjubiläum, zu dem Landrat Sebastian Schuster und Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz eingeladen hatten. Bereits Anfang Juli feierte Schuster mit Tausenden Bürgern im rechtsrheinischen Troisdorf das große Jubiläum, nun gab es die Abschlussparty im Linksrheinischen. Bei freiem Eintritt spielten zunächst die Lokalmatadore von „Play Off“ bekannte Rock- und Pophits quer durch die Jahrzehnte, bevor nach den offiziellen Grußworten, „Still Collins“ aus Bonn die Bühne rockten.

Getreu dem Motto „Wir sehen uns …“ besuchte Landrat Sebastian Schuster in den vergangenen 19 Monaten sämtliche Kreiskommunen links und rechts des Rheins und stellte sich vor Ort mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern originellen Wetten. Am Ende kamen bei jeder Wette, ob gewonnen oder verloren, Erlöse für soziale Zwecke in den einzelnen Städten und Gemeinde zugute. Gut 7.200 Euro kamen so zusammen, freute sich Schuster, der ein überaus positives Fazit zog: „Durch unsere Aktionen haben wir das Gemeinschaftsgefühl im Rhein-Sieg-Kreis gestärkt und intensiviert. Wir haben bewusst den Kontakt zu den Bürgern gesucht, um so den Abstand zwischen Politik und den Menschen zu überwinden.“ Stefan Raetz zeigte sich stolz, dass die Abschlussparty in Rheinbach stieg: „Uns war es wichtig, das Jubiläum nicht mit einem Festakt zu begehen, sondern mit einer Party für alle Bürger.“

Viele Ehrengäste fanden sich ein, darunter zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister und Kreistagsabgeordnete. Als ganz besonderen Ehrengast auf der großen Bühne der Glasstadt begrüßt Schuster und Raetz den Ultraläufer Heinz Jäckel. Der 71-Jährige lief morgens um fünf Uhr in Windeck-Dreisel los, um am späten Nachmittag in Rheinbach einzutreffen. Die Idee von Landrat Sebastian Schuster, den Kreis von Osten nach Westen zu durchqueren gefiel Jäckel, der in Herne geboren wurde aber seit mehr fünf Jahrzehnten im Rhein-Sieg-Kreis lebt, auf Anhieb. Sein Weg führte ihn unter anderem durch Eitorf, seinem Wohnort Hennef und Königswinter, wo ihn Schuster und der Königswinterer Bürgermeister Peter Wirtz auf halber Strecke begrüßten. Danach ging es weiter ins Linksrheinische über Bonn und Meckenheim und schlussendlich nach Rheinbach. Rund 60 Kilometer lagen dann hinter dem Marathonläufer: „Mir hat es großen Spaß gemacht, aber meine Hufe tun jetzt weh“, gab Jäckel zu, „durch meine Aktion möchte ich zeigen, dass der Rhein zwar eine geographische Linie ist, aber keine Trennlinie in unserem Kreis ist.“ Sowie schon in Troisdorf wurden auch in Rheinbach Spenden für einen guten Zweck gesammelt. In diesem Fall ging das Geld an das Kinder- und Jugendhospiz im Rhein-Sieg-Kreis. Unterstützt wurden die Jubiläumsevents von Radio Bonn/Rhein-Sieg und der Kreissparkasse Köln. Ralf Klösges, Regionalvorstand der Direktion Rhein-Sieg, betonte die enge Verbundenheit zur Region: „Viele unserer Mitarbeiter leben hier und sind auch in vielen Vereinen aktiv, daher unterstützen wir die Städte und Gemeinden und deren Vereine jederzeit gerne und sponsern diese Feste.“

Die Geburtstagsparty war zugleich so etwas wie die inoffizielle Eröffnung der „Rheinbach Classics“, die tags drauf mit der großen Rocknacht auf derselben Bühne starteten. Oder wie es Stephan Unkelbach, Moderator bei Radio Bonn/Rhein-Sieg ausdrückte: „Dies ist der erste von vier jecken Tagen.“ Nach der offiziellen Begrüßung feierten die Fans dann „Still Collins“ ab, die mit den größten Hits von Genesis und Phil Collins ihr Publikum wie gewohnt begeistern konnten: Ob „In The Air Tonight“, „No Son Of Mine“, „Another Day In Paradise“ oder „Something Happened On The Way To Heaven“ – kein Klassiker fehlte bei dem fantastischen gut zweistündigen Konzert.