Bad Hönningen. „Es ist mal an der Zeit für etwas Neues“, war sich der Vorstand der Bad Hönninger Karnevalsgesellschaft 1891 e.V. schon länger einig. „Wir hatten zwar schon einige Prinzessinnen in Prinzenpaaren, aber eine allein regierende Prinzessin hatten wir noch nie“, so Vorsitzender Dietmar Walter. Und dies sollte sich nun für die Session 2020/21 ändern. Denn man fand den Anschluss an das direkte Jubiläum des Damenkomitees „Mokkakännchen“ als den idealen Zeitpunkt.

Allerdings nur „sollte“, denn dann kam Corona und machte einen Strich nicht nur durch die Hünnijer Rechnung sondern durch viele Planungen rheinischer Karnevals-, Kirmes- und sonstiger Veranstaltungsvereine. Das ging leider auch an der Verbandsgemeinde Bad Hönningen nicht vorbei. Also mussten neue Pläne her.

Wie es konkret um den Karneval in der Session 2020/21 aussieht, will die Gesellschaft erst nach den Sommerferien beschließen, aber aufgrund der Vorbereitungszeit und der allgemeinen Umstände ist bereits beschlossen, dass ein neues Prinzenteam erst 2021/22 wieder an den Start geht und beim „Biwak der Garden“ am 6. November 2021 proklamiert wird.

Aber wer sollte nun der oder die „Glückliche“ sein? Fünf Hünnijer Pänz machten es im Vorfeld sehr spannend und gaben in drei Videobeiträgen auf dem neuen Youtube-Kanal und über Facebook zahlreiche Informationen, welche durchaus auf die falsche Fährte führen ließen. Und da auch das traditionelle Sommerfest in diesem Jahr nicht realisierbar war, musste also auch für die Vorstellung eine andere Lösung her. Diese fand man dann in einer Pressevorstellung, welche live im Internet übertragen werden sollte. Doch auch hier wieder nur „sollte“, denn dieses Mal war es die Technik, die einen Strich durch die Rechnung machte. Die Internetverbindung aus dem „Narrenstübchen“ am Melkenweg war nicht stabil genug, so dass der Beitrag kurzerhand aufgezeichnet wurde und nun auch weiterhin auf Youtube abrufbar ist. Der Erste Vorsitzende Dietmar Walter konnte hierzu also die Presse vor Ort und am Bildschirm sowie einige Vorstandsmitglieder begrüßen. Dazu eben die zahlreichen Karnevalisten, die sich zwischenzeitlich den Beitrag im Internet angeschaut haben.

Und dann wurde das Geheimnis gelüftet … - Möhnen-Präsidentin Diana Göttes wird die erste Hünnijer Prinzessin der Gesellschaftsgeschichte sein. Sie ist 50 Jahre alt und Pflegedienstleiterin im Rheinwaldheim. Im kommenden Jahr ist sie seit 20 Jahren bei den „Mokkakännchen“ aktiv und war zuvor bereits Kinderfunkenmariechen. Seit zehn Jahren ist sie die Präsidentin des Damenkomitees und engagiert sich zudem bei den Verbandsgemeinde-Möhnen, der Ariendorfer Karnevalsgesellschaft und den Rheinbrohler „Perlen vom Rhein“. Und damit noch nicht karnevalistische Frauenpower genug: Das gesamte Prinzessinnenteam besteht aus „Mokkakännchen“ und langjährigen Freundinnen und Weggefährtinnen der „Auserwählten“, welche vor drei Jahren von der Karnevalsgesellschaft gefragt wurde und ihre Entscheidung erst durch einige Gläser Wein beim Weinblütenfest reifen lassen musste. Sofortiger Beistand und Zuspruch kam von ihrem Ehemann, der sie dazu ermutigte, der Gesellschaft die erhoffte Zusage zu geben.

Im Team sind ihre Schwägerin Marion Göttes („Frau für alle Fälle“/Zeugwart der Möhnen), Martina Nothnagel (Orden und Nädelchen/aktuell Zweite Vorsitzende der „Mokkakännchen“), Susanne Carlino (Termine/seit zehn Jahren Vorsitzende des Damenkomitees) und Ria Henn (Finanzen/Erste Kassiererin bei den Möhnen). Zum erweiterten Team gehört Fotografin Ilke Müller und seitens der Karnevalsgesellschaft kommt dann doch etwas männliche Unterstützung ins Spiel, nämlich durch den seit vielen Jahren bewährten Prinzenführer Dieter Schmitz.

Das sichtlich glückliche Team, welches nun natürlich ein Jahr längere Vorbereitungszeit hat, freut sich auf seine historische Aufgabe und so auch auf die weitere Intensivierung der ohnehin schon tollen Zusammenarbeit zwischen Damenkomitee und Karnevalsgesellschaft.

„Aber auch 2021 werden wir in irgendeiner Weise Karneval feiern“ versprach die designierte Prinzessin. „Wir wissen heute noch nicht wie, aber wir werden ihn feiern“. Und so lud sie dazu ein, sich nicht entmutigen lassen und drei Mal „Hünnije Alaaf“ auszurufen, bevor mit einem Glas Sekt und bei einem anschließenden Empfang angestoßen wurde. Dietmar Walter bedankte sich noch mit einem flüssigen Tropfen von Feinkost Stirnberg, welcher sicherlich bei den anstehenden Planungsgesprächen zum Einsatz kommen wird. -STUKO-